Vom 10.-14. März fanden die Bremer Jugendeinzelmeisterschaften im kleinen Dörfchen Krempel, idyllisch gelegen zwischen Bremerhaven und Cuxhaven statt. Mit dem Enzo-Ferienhof und der sehr engagierten Gastgeber-Familie Ape hatte die Bremer Schachjugend einen guten Griff getan. Auch die Gemeinde Krempel unterstütze uns vorbildlich, so erschien der Bürgermeister sowohl zur Eröffnung als auch zur Siegerehrung und stellte uns zudem das Dorfgemeinschaftshaus als Spielort zur Verfügung. Eigentlich also alles optimal, doch leider ließ uns in diesem Jahr das Wetter komplett im Stich. Nachdem wir im vergangenen Jahr noch traumhaftes Sommerwetter genießen durften, gab es diesmal Regen satt, vermischt mit Sturm- und Orkanböen, so dass das Freizeitprogramm komplett nach drinnen verlegt werden musste und die idealen Außenanlagen des Ferienhofes (Fußballfeld, Spielplatz u.a.) verwaist blieben.

Darüber hinaus suchte uns ein äußerst heimtückischer Virus heim, der fast die Hälfte der Teilnehmer erwischte und zu starken Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Erbrechen führte. Einige Kinder mussten sogar nach Hause fahren und viele konnten zu ihren letzten Begegnungen nicht antreten.
Auch die Betreuer waren etwas angeschlagen, stellten aber trotzdem ein tolles Rahmenprogramm auf die Beine mit Tischtennis- und Tandemturnier, Ausflug zum Zoo nach Bremerhaven bzw. zum Erlebnisschwimmbad nach Cuxhaven, Videoabend sowie einem großen Mörder-Detektiv-Spiel (mit dem LSB-Präsidenten Dr. Oliver Höpfner als Leiche, kaltblütig ermordet von Andrea, wer hätte ihr das zugetraut ?!). Nur einer einzigen Gruppe gelang es übrigens, die richtige Lösung (Täter, Motiv, Tathergang) zu ermitteln.

Zum Schachlichen:
Das Dorfgemeinschaftshaus bot ideale Bedingungen und hätte auch mehr Teilnehmer als die letztlich angetretenen 46 Kinder und Jugendlichen zugelassen. Wenn man aber bedenkt, dass die Bremer Schachjugend in diesem Jahr die U10-Meisterschaft gesondert austragen wird (am letzten März-Wochenende in Bremen), ist die Teilnehmerzahl zwar ausbaufähig, aber nicht so schlecht.
Leider waren vom DSK auch nur 4 Kinder dabei, einige waren doch durch Ferienreisen oder Krankheiten verhindert.

Von diesen vieren einzig mit Chancen auf den Titel angetreten war Tobias Kügel in der U14. Nachdem es im vergangenen Jahr “nur“ zur Vize-Meisterschaft in der U12 gereicht hatte, war Tobi diesmal mit seiner neuen DWZ von über 1700 klarer Favorit. Bereits in der 2. Runde kam es zum Duell gegen den ebenfalls starken Kevin Klosa (Bremen-West), die Remis endete, nachdem Tobi seinen Mehrbauern wieder einstellte. Als Kevin sich dann glücklich gegen seinen Vereinskameraden und Titelverteidiger Björn Veit durchsetzen konnte, befürchtete ich schon das schlimmste, doch dann gewann Tobias souverän gegen Björn während Kevin gleichzeitig nur zu einem Remis kam – und das Tunier war entschieden. Auch der Virus konnte Tobias auf dem Weg zum Titelgewinn nicht mehr entscheidend schwächen! Mal schaun, was auf der immer stark besetzten Deutschen U14-Meisterschaft drin sein wird.
Der zweite Teilnehmer in der U14 war Paskal Rösch, der bei seiner ersten BJEM-Teilnahme mit 3 Punkten einen ordentlichen achten Platz belegte.

Die anderen beiden DSK´ler, Maik Sowinski und Joel Theurich, starteten in der U12, wo in diesem Jahr das Teilnehmerfeld an der Spitze sehr ausgeglichen besetzt war und sich viele Spieler Hoffnungen auf die Qualifikation zur Deutschen machen konnten. Dies lag sicher auch am Fehlen der Favoriten Fabius Sasse und An-Hai Dang, die beide mit ihren Eltern in den Urlaub gefahren waren. Nach 7 Runden lagen gleich drei Spieler vom SV Werder gemeinsam an der Spitze: Nabil Ismail, Tobias Boberg und Dersim Aslan müssen nun um den Titel und die Teilnahme an der Deutschen stechen.
Sowohl Maik (der sogar noch in der U10 startberechtigt ist) als auch Joel spielten ein sehr gutes Turnier, erzielten beide 4 Punkte und erreichten die Plätze 7 und 9. Dabei konnte Joel zur letzten Runde nicht einmal antreten, da ihn der Virus voll erwischt hatte und wir froh waren, ihn heil nach Hause zu bekommen. Ein sehr gutes Turnier spielte auch der jüngste aller Teilnehmer, der 6jährige Kim Reimers (Bremen-Nord), der 3,5 Punkte erzielte.

Die übrigen Altersgruppen waren leider quantitativ sehr schlecht besetzt, in der U18 spielten gar nur 4 Teilnehmer doppelrundig um die Plätze hinter Peter Lichmann, wobei dem Vize-Meister Stefan Brehm mit einem Remis sogar ein großer Wurf glückte.

Zum Abschluss hier noch eine Übersicht über die Titelträger (leider waren insgesamt nur 3 Mädchen am Start, so dass hier einige Titel nicht vergeben werden konnten):