Vom 27.3. bis 3.4. 2010 fand im Delmenhorster Schulzentrum-West die diesjährige Bremer Einzelmeisterschaft statt, einer der Höhepunkte im Bremer Schachsport. Parallel dazu wurde die Offene Bremer Seniorenmeisterschaft durchgeführt. Ausrichter für den Landesschachbund Bremen war der Delmenhorster SK von 1931 e.V.
Insgesamt hatten sich 84 Schachbegeisterte eingefunden.

Nach neun Runden, die mit einer Bedenkzeit von 2 Stunden für die ersten 40 Züge und einer weiteren Stunde für den Rest gespielt wurden, stand der Internationale Meister Tobias Jugelt vom Delmenhorster SK als Sieger fest und löste damit Vorjahressieger Peter Issing von der Schachgesellschaft als Bremer Meister ab.
Bei den Frauen siegte Maike Janiesch von der Schachabteilung des SV Werder Bremen.
Bremer Seniorenmeister wurde Hartmut Hesse von den Schachfreunden Osterholz-Scharmbeck.

Das Turnier wurde mit äußerst harten Bandagen geführt, selbst nach der achten Runde war noch alles offen und es konnten sich noch mehrere Spieler Hoffnung auf den Sieg machen. Es führten mit 6 1/2 Punkten Daniel Margraf und  Malte Meyer vor Tobias Jugelt, Dr. Joachim Asendorf und Oliver Müller mit je 6 Punkten und weiteren 5 Spielern mit je 5 1/2 Punkten.

So gingen zur alles entscheidenden letzten Runde fünf Spieler mit Titelambitionen ans Brett.

Oliver Müller, der amtierende Deutsche Blindenschachmeister von der Schachabteilung des SV Werder Bremen, unterlag in deutlich besserer Stellung seinem Vereinskollegen Dr. Joachim Asendorf. Er hatte in Zeitnot den Gewinnweg ausgelassen.

Malte Meyer vom Delmenhorster SK, der die vermeintlich leichtere Runde vor sich hatte, unterlag unerwartet Boris Tchetchelnitski von der Bremer SG. Zwar war er infolge zweier Mehrbauern auf dem Weg zum Gewinn,  doch auch er zeigte Nerven und übersah einen taktischen Gegenschlag.

Und im vereinsinternen Duell des ausrichtenden Delmenhorster SK zwischen Daniel Margraf und Tobias Jugelt hatte der Nachziehende das bessere Händchen und gewann die Partie.

Damit waren Jugelt, der vor der Runde noch auf Platz 5 gelegen hatte, und Asendorf jeweils auf sieben Punkte gekommen, so dass über den Meistertitel die Feinwertung heran gezogen werden musste. Hier hatte der neue Bremer Meister lediglich einen einzigen Buchholzpunkt mehr vorzuweisen.

Daniel Margraf kam noch auf Platz 3, Malte Meyer landete auf Platz 4 und Oliver Müller unglücklich auf Platz 8.

In den vier Ratinggruppen, die bei allen Schachturnieren eingeteilt werden, um auch den ganz normalen Vereinsspielern ein erreichbares Ziel vorzugeben, setzten sich folgende Preisträger durch: bis 1599 Elmar Fritzsche vom SF Leherheide, 1600-1699 Gunnar Ahrens vom SK Delmenhorst, 1700-1799 Kai-Uwe Steingräber vom SC Kattenesch und in der Gruppe 1800-1899 Dennis Calder von der Bremer SG.

Bei der Jugend konnte sich der amtierende Bremer U16-Meister Tobias Kügel vom Delmenhorster SK mit einer knapp besseren Buchholzzahl vor dem amtierenden Bremer U18-Meister Simon Bart über den ersten Platz freuen.

Alles in allem war es eine runde und gut gelungene Veranstaltung in der es viele interessante Partien zu sehen gab, sich alle Spieler äußerst fair zeigten und sich offensichtlich sehr wohl gefühlt haben.

Dem Delmenhorster SK hat es, wie der Vorsitzende Jürgen Hurrle bei der Siegerehrung versicherte, auch sehr viel Freude gemacht, diese Meisterschaft auszurichten.

Der Präsident des Landesschachbundes Bremen, Dr. Oliver Höpfner, ließ es sich nicht nehmen, die Siegerehrung vorzunehmen. Er konnte insgesamt 29 Schachspielern zu ihrem Erfolg gratulieren.

Gaby Assmann
Jürgen Hurrle