Daniel Margraf bei der DEM-2015

Deutsche Schachmeisterschaft
2.-12. Dez. 2015
Saarbrücken

mit 36 Teilnehmern
und Daniel Margraf war dabei!

Ihr erinnert euch: 2014 wurde Daniel Margraf Bremer Schachmeister! Auf dem Siegerfoto sehen wir ihn zusammen mit der Bremer Meisterin Anastasia Erofeev und dem Zweiten Olaf Pienski und Dritten Arne Döscher. Unten nochmal die Ergebnisse gegen seine damaligen Gegner. - Schade, dass die "Deutsche" im entfernten Saarbrücken stattfand. Da war es nicht gerade einfach, mal eben rüberzuhuschen, obwohl ich dich gerne unterstützt hätte. Umso schöner, dass du dich zur Teilnahme entschlossen hast! JH


                                                                                                                                                                                                                                                                                          hinten rechts sitzt Danni
Runde 1: Daniel Margraf (2277) - IM Rasmus Svane (2534), Jg. 1997
Mit dem 18-jährigen HSK-Talent spielt Danni gegen den ersten der zahlreichen Jungen, die es in diesem Jahr bis zu den Dt. Meisterschaften geschafft haben.
Unser Mann kann die Partie bis zum 38. Zug nicht nur ausgeglichen, sondern mit leichten Vorteilen gestalten (+/=). Ab da neigt sich die Waage allmählich zugunsten Svanes. Nachdem die Abwicklung am Damenflügel einen entfernten schwarzen Freibauern hervorbringt, war die Partie nach dem 43. Zug
(s. Diagramm) und dem folgenden Turmeinschlag 43...Txf2 (-/+) verloren.



Diagramm
nach 43.Lb7->Lb4?

Runde 2: Cornelius Middelhoff (2137), Jg. 1970 - Daniel Margraf (2277)
Mit Schwarz erreicht Danni - nachdem beide lang rochiert haben - von Zug zu Zug angenehme Stellungen, die in vielen Varianten anfangs mit =+ und ab dem 29. Zug mit -+ bewertet werden.
Nach Tdd2 mit Doppeldrohung ist der erste volle Punkt eingefahren.



Diagramm
nach 47...Td4->Td2

Runde 3: Daniel Margraf (2277) - Dmitrij Kollars (2445) Jg. 1999
Und wieder ein Junger! Das Losglück bringt zwei ehemalige Mannschaftskameraden zur Gegnerschaft, die mehrere Jahre in unserer Oberligamannschaft zusammen gespielt haben. Und obwohl man sich schon nach 31 Zügen auf Remis geeinigt hat, wird von Anfang an nichts geschenkt!
Danni versteht es, seinem Elo-mäßig überlegenen Gegenspieler vier Bauerninseln mit Doppelbauern zu verpassen, Dmitrij verfügt aber über einen gedeckten Freibauern und agiert mit dem Läuferpaar.
Trotz einiger Abwicklungen, die mit += bewertet werden, forciert Danni das Remis durch Zugwiederholung, um Kräfte für die nächste zu erwartende schwere Begegnung zu sparen.



Diagramm
nach 30.Se1->Sc2

Runde 4: GM Igor Khenkin (2594), Jg. 1968 - Daniel Margraf (2277)
Wie in der Siegpartie in Runde 2 spielt Danni wieder Damengambit. Gegner ist jetzt, nach 1½ Punkten aus 3 Partien, kein Geringerer als Großmeister Khenkin. Nach einer ausgelassenen Möglichkeit (nach 18...Sd3+!? wäre eine ausglichene Stellung entstanden) und Abtausch der Damen erweist sich das weiße Läuferpaar als angriffslustig und stark.
Als der Isolani auf der d-Linie nicht zu halten ist (29.Lxd4), kämpft Danni zwar noch weitere 25 Züge mit dem Rücken zur Wand, muss jedoch bei einem eigenen gegen zwei Freibauern aufgeben.



Diagramm
nach 54.Kf4->Kg5

Runde 5: Daniel Margraf (2277) - Kai Mailitis (2087), Jg. 1971
Gegen einen der Elo-schwächsten Teilnehmer zeichnet sich mit Weiß ein leichtes Spiel ab, insbesondere als Danni im 20. Zug einen Zentral-bauern auf e6 einheimst. Doch aus dem sich abzeichnenden Punktgewinn wird nichts:
Denn in der Diagrammstellung schlägt Danni den vorwitzigen Bauern auf f4 und räumt damit die f-Linie für den Gegner frei.
Der Konter 34...Sg4 wird zwar noch mit "gleich" bezeichnet, birgt aber Probleme, denen nur mit genauem Spiel begegnet werden kann; 37.Tc6! und 38. Te6= wäre die Rettung gewesen.


Diagramm
nach 33...Dd4->Da7?

Runde 6: Max Scherer (2236), Jg. 1965 - Daniel Margraf (2277)
















Nach diesem eher unerwarteten Rückschlag kommt mit Max Scherer ein gleichwertiger und erfahrener Kämpe ans Brett.
Nach 20 Zügen befehligt Danni zwei verbundene Zentralbauern, deren kontinuierliches Vorrücken zu mehreren Abtäuschen führt, aus denen ein Qualitätsgewinn im 31. Zug hervorgeht.
Nach erzwungenen Damentausch war der Rest Formsache, Scherers Aufgabe hätte auch früher kommen können.


Diagramm
nach 29...Lg7->Ld4

Runde 7: Nick Müller (2175), Jg. 1996 - Daniel Margraf (2277)
In Runde 7 musste Danni wieder mit Schwarz ran, gegen den dritten Jüngling.
Die Partie gestaltet sich ausgeglichen bis Danni mit 22...g5??
der zweite Lapsus des Turniers unterläuft (Runde 5), mit dem er dem feindlichen Läufer den direkten Weg zu seinem König offenlegt.
Müller läßt sich nicht lange bitten und hat mit dem direkten 23.Sxd4 eine Figur mehr auf dem Brett.


Diagramm
nach 22...g6->g5

Runde 8: Daniel Margraf (2277) - Enis Zuferi (2210), Jg. 1994
Danni hat nach sieben Runden lediglich 2½ Punkte auf dem Konto, das ist klar unter seinem Wert. Gegen Ende des Turniers muss daher ein Sieg her. Das aber sagt sich auch sein abermals junger Kontrahent und es entspinnt sich ein langwährender Kampf. Nachdem sich Danni mit einem mutigen Königsangriff ein Übergewicht erkämpft hat (+-), unterlaufen ihm in den Zügen 20 und 26 Ungenauigkeiten, die die Partie zu seinen Ungunsten drehen (-+). Zuferi konnte nun sowohl den Angriff blockieren als auch alle weißen Bauern des Damenflügels entfernen. Eine schwarze Bauernwalze -und damit der Verlust der Partie- droht (s. Diagramm 1). Doch Zuferi revanchiert sich mit einem Patzer im 60. Zug (s. Diagramm 2), der nach 61.Dh7+ +- und weiterem korrekte Spiel den Verlust seiner Dame nach sich gezogen hätte. Wenigstens gelingt es Danni mit einer Serie von Schachgeboten -der schwarze König wurde bis b3 getrieben- Remis zu erzwingen.





Diagramm 1
nach 38.Dd5->Dxd7-+


Diagramm 2
nach 60...Tf6->Te6??

Runde 9: Martin Voigt (2342), Jg. 1969 - Daniel Margraf (2277)
Oft einigt man sich gerade in der letzten Partie eines Turniers recht schnell auf Remis. Hier ist das Gegenteil der Fall, es kommt mit 122 Zügen zu einer Mammutpartie. Leider endet sie nach einer wahren Schlacht mit einer unglücklichen Niederlage. Abermals kommt -wie in Runde 7 gegen Müller- die Rossolimo-Variante auf's Brett.
Nach ausgeglichenem Spiel kommt es nach Damentausch zur Diagrammstellung 1. Die Situation wird weiterhin als "gleich" angesehen, obwohl der Läufer in seiner Wirkung stark eingeschränkt ist. Daher entschließt sich Danni 40 Züge später zu einem Qualitätsopfer, das mit einem Bauerngewinn einhergeht, um ihn ins Spiel zu bringen (s. Diagramm 2).
Doch die Rechnung geht nicht auf. Nach Entfernung aller Bauern gelangt sein König -bei seinem weißfeldrigen Läufer- nicht in eine der rettenden Ecken a1 oder h8.























Diagramm 1
nach 27.Tc3->Txc4

Diagramm 2
es folgt 67...Tc3->Txd3
Endstand

1. 1961

GM Klaus Bischoff

6,5

2494

46,5

 

19. 1971

Thomas Füllgrabe

4,5

2265

36

2. 1983

GM Witali Kunin

6,5

2485

42,5

 

20. 1959

FM Dirk Paulsen

4,5

2217

30,5

3. 1997

IM Rasmus Svane - 1

6,0

2492

45,5

 

21. 1996

Nick Müller - 7

4,0

2366

35,5

4. 1976

GM Daniel Fridman

6,0

2482

46

 

22. 1963

Stefan Gröger

4,0

2355

40

5. 1965

IM Dr. Erik Zude

6,0

2422

41

 

23. 1992

FM Felix Stips

4,0

2334

37,5

6. 1999

Dmitrij Kollars - 3

6,0

2386

39

 

24. 1978

FM Johannes Dorst

4,0

2332

37,5

7. 1991

IM Hagen Poetsch

6,0

2374

38,5

 

25. 1994

Enis Zuferi - 8

4,0

2307

32,5

8. 1986

IM Christian Braun

6,0

2309

37,5

 

26. 1970

Cornelius Middelhoff -2

4,0

2289

32,5

9. 1998

GM Alex. Donchenko

5,5

2423

45

 

27. 1969

FM Martin Voigt - 9

4,0

2201

29

10. 2004

Vincent Keymer

5,5

2341

37,5

 

28. 1992

Achim Wild

3,5

2372

39,5

11. 1972

GM René Stern

5,0

2459

44,5

 

29. 1971

Kai Mailitis - 5

3,5

2293

33,5

12. 1992

FM Jens Hirneise

5,0

2439

41

 

30. 1969

FM Matthias Liedtke

3,5

2248

32,5

13. 1970

FM Wilfried Bode

5,0

2390

42

 

31. 1975

Stephan Tschann

3,0

2341

36

14. 1968

GM Igor Khenkin - 4

5,0

2387

37,5

 

32. 1980

Daniel Margraf

3,0

2329

36,5

15. 1987

Alexander Hilverda

5,0

2349

39

 

33. 1994

Max Weber

3,0

2302

32,5

16. 1994

Rick Frischmann

4,5

2449

42

 

34. 1950

Dieter Riegler

2,5

2278

30,5

17. 1996

FM Johannes Carow

4,5

2406

41,5

 

35. 1965

Max Scherer - 6

2,5

2271

31

18. 1952

IM Herbert Bastian

4,5

2342

38

 

36. 1991

FM Reinhold Müller

2,0

2265

28,5