1. Mannschaft - Oberliga Nordwest 2019/20 |
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Name, Vorname | ELO | 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | Pkt | % | ||
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1 |
Tomasz Warakomski | 2497 | GM | ./. | - | - | - | ½ | - | - | ||||
2 |
David Höffer | 2337 | FM | 0 | - | 1 | 1 | 0 | - | 1 | ||||
3 |
Bernd Korsus | 2318 | ½ | ½ | - | 0 | 0 | - | - | |||||
4 |
Florian Mossakowski | 2281 | FM | 1 | - | - | ½ | - | - | - | ||||
5 |
Fred Hedke | 2225 | FM | ½ | 0 | - | ½ | ½ | - | ½ | ||||
6 |
Erik Pahl | 2067 | - | ½ | 0 | ½ | ½ | ½ | 0 | |||||
7 |
Kevin Silber | 2214 | - | - | - | - | - | - | - | |||||
8 |
Daniel Margraf | 2247 | 1 | 1 | - | 1 | 0 | - | - | |||||
9 |
Theis Pahl | 2011 | - | 0 | 0 | 1 | 0 | ./. | 0 | |||||
10 |
Kai Uwe Steingräber | 2017 | - | - | - | - | - | - | - | |||||
11 |
Torsten Thimm | 2033 | - | 1 | - | 0 | - | - | - | |||||
12 |
Sören Grebener | 2007 | ½ | - | 0 | - | 0 | ½ | 0 | |||||
13 |
Tobias Sturm | 2032 | - | 0 | 0 | - | - | ½ | 0 | |||||
14 |
Lukas Malte Monnerjahn | 1775 | - | - | - | - | - | ½ | - | |||||
15 |
Andreas Vollmer | 1765 | - | - | 0 | - | - | ½ | - | |||||
16 |
Juergen Hurrle | - | - | 0 | - | - | - | 0 | ||||||
17 |
Jonas Sinnhöfer | 1863 | 0 | 0 | - | - | - | 1 | ½ | |||||
18 |
Mohamad Alhamid | 1681 | - | - | 0 | - | - | ½ | - | |||||
Ergebnis |
3½ | 3 | 1 | 4½ | 1½ | 4 | 2 |
Titelanwärter Lister Turm zu stark. Runde 7, 01.03.2020 - Bericht von David Höffer |
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Im ersten von drei (!) Oberligaspielen in diesem März (das gab es wahrscheinlich noch nicht) mussten wir gegen die verlustpunktfreien Hannoveraner von Lister Turm ran, die sich in den vergangenen Jahren sukzessive (und im Gegensatz zu manch anderem Topteam der letzten Jahre ohne Einsatz des Bankkontos) verstärkt haben. Die Favoritenrolle war ohnehin klar verteilt, doch wir traten auch zum wiederholten Mal ersatzgeschwächt an, mussten auf Bernd, Florian und Daniel verzichten. |
Sizilianische Lehrstunde gegen Hameln Runde 5, 19.01.2020 - Bericht von David Höffer |
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Im neuen Jahr gibt es ja oft gute Vorsätze. Unserer war, das Thema Abstiegskampf mit einem Heimsieg gegen Hameln weit wegzuschieben und so spielten wir beinah mit voller Kapelle – nur Florian fehlte, dafür war aber sogar Tomek erstmals seit fast zwei Jahren mit von der Partie. Als er zuletzt gegen Hameln gespielt hatte (2011!), gab es mit einem 6:2 das gefühlt einzige klare Ergebnis im Duell mit den Hamelnern. Dass es heute wieder ein klares Resultat geben könnte, war unsere Hoffnung (da wir insgesamt Elo-Favorit waren), allerdings nicht so, wie es dann kam... |
Die Rote Laterne abgegeben Runde 4, 08.12.2019 - Bericht von David Höffer |
Im letzten Spiel vor Weihnachten gab es endlich die ersten Punkte der Saison. Ein ganz wichtiger Sieg im Abstiegskampf, mit dem wir die Rote Laterne an den Gegner SF Hannover weiterreichen konnten. Es soll aber keineswegs nur noch über Siege berichtet werden! Gegen Tostedt berichtete der Webmaster, in Nordhorn war ich nicht dabei und nach dem Spiel gegen Lehrte hatte ich wirklich gar keine Zeit, die Kurzfassung dieser bitteren Auftaktklatsche lautet, dass sicherlich viele halbe Punkte liegen gelassen wurden, der Berichterstatter aber sogar eine Gewinnstellung zum Verlust verdarb. |
David gegen Goliath Runde 3, 24.11.2019 - Bericht von Jürgen Hurrle |
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Sicherlich ist es nicht sehr motivierend, wenn man in einen Mannschaftskampf geht mit der Gewissheit zu verlieren. Hoch zu verlieren! Das 0:8-Gespenst aus dem Bundesliga-Kampf gegen Nickelhütte Aue vor fast genau neun Jahren tauchte wieder auf, optimistischere Einschätzungen verstiegen sich zu einer ½:7½-Prognose. |
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![]() Noch steht es 0:0, Sören verschafft sich einen Überblick, Jürgen fotografiert - siehe leerer Stuhl |
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0:3 stand es nun, und das traurige Nullerfestival nahm weiter seinen Lauf: Auch Andi versuchte es mit einer 'Seltenen Eröffnung', stand aber nach ein-zwei Ungenauigkeiten mit einem Isolani im Zentrum da. Daraus den vollen Punkt zu entführen war für den Tostedter Wilfried Härig (+419 DWZ) kein Problem. Damit hatten der amtierende Vorsitzende und seine zwei Vorgänger die "Große Präsidenten-Rochade" abgeliefert. | |
![]() Trotz der Warnung im unten stehenden Bericht vom 7.04.2019 ("... Gott bewahre, soweit darf es niemals kommen!") wurde es am heutigen Tage Fakt: Andreas Vollmer und Jürgen Hurrle gaben ihr Debüt in der Oberliga, Toby als Dritter im Bunde ist da schon ein alter Bekannter. |
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![]() David nimmt sich eine kleine Auszeit. Andi und Mohamad halten sich gegen deutlich stärkere Spieler beachtlich lange. |
![]() Mit einer sehr fairen Analyse führten der Tostedter Härig und Andi die Partie den interssierten Zuschauern Mohamad, Toby und Erik vor. |
Jetzt erwischt es auch Mohamad (oder erst ihn und dann Andi? - im Ergebnis egal). Nachdem mein Brettnachbar zunächst richtig gut mitgehalten hatte, wurde er dann doch Schritt für Schritt zurück gedrängt. Trotz Platzmangel für seine Figuren gelang es dem Gegner Mathias Feist in die Stellung einzubrechen und mit Mattdrohungen die Partie zu beenden. 0:5 - und es spielten nur noch die oberen drei Bretter mit David, Erik und Theis. David hatte am Spitzenbrett mit IM Albert Bokros die größte Last zu tragen, trotz des geringsten Wertungsnachteils aller Delmenhorster (-120 DWZ). Und er hatte mit den schwarzen Steinen hervorragend agiert, Paroli geboten und -wie es den Kiebitzen dämmerte- könnte sogar als Gewinner aus dem schwer zu durchblickenden Gewusel hervorgehen. Siehe unbedingt untenstehende Partie!! Aber erst zu den Pahl-Brüdern: Erik kam sehr gut aus der Eröffnung, hatte bald sogar einen Bauern mehr! Es machte Freude, die Stellung zu betrachten, der berechtigte Optimismus verdichtete sich. Als sich dann die Möglichkeit ergab, einen zweiten Bauern einzuheimsen, überstieg dieser Optimismus den sich aus dem Gewinn ergebenden Realismus: Der in der Mitte verbliebene König wurde zur Zielscheibe seines Kontrahenten GM Zoltan Varga und trotz heftiger Gegenwehr erlegt. Theis räumte ein, zu passiv agiert zu haben, was in einen Raumnachteil mündete. Hierdurch hatte nur der Gegner, ein weiterer ungarischer IM, Möglichkeiten zum Angriff, der nach Eindringen der Dame erfolgreich war. |
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![]() Erik und Theis, wie die Figuren ihres Lieblingshobbys hier Schwarz und Weiss, an den oberen Brettern. Ihr Engagement wurde heute nicht belohnt. |
![]() David behielt selbst im Nebel der Schlacht den Überblick und lieferte an Brett 1 mit Schwarz den Ehrenpunkt. |
Und nun, beim Stand von 0:7, kämpfte nur noch unser 'MF vor Ort' David. Als hätte ein Choreograph Regie geführt, sahen die gebannten Kiebitze und NSR Stefan Ewert eine hochklassige und dazu wohl die spannendste Partie des Mannschaftskampfes. Originalton David: Stand nach Eröffnung unter Druck - als Gegner einen Bauern erobert, in wilde Verwicklungen geflüchtet - Bokros gibt Dame für Turm und Läufer, um Königsangriff zu erhalten - mein König flüchtet bis auf h4, steht dort aber sicher - die schwarzen Felder sind schlussendlich spielentscheidend! Somit hat David die eingangs erwähnte optimistischste Einschätzung zum Ausgang des Matches um 100% erhöht! |
1. Mannschaft - Oberliga Nordwest 2018/19 |
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Name, Vorname | ELO | 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | Pkt | % | ||
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1 |
Gisbrecht,Ewgeni | 2414 |
IM |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
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2 |
Korsus,Bernd | 2339 |
0 |
- |
½ |
½ |
½ |
0 |
½ |
0 |
1 |
3 |
38 |
|
3 |
Margraf,Daniel | 2257 |
0 |
- |
1 |
0 |
½ |
1 |
0 |
1 |
½ |
4 |
50 |
|
4 |
Hoeffer,David | 2252 |
FM |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
½ |
1 |
1 |
6½ |
72 |
5 |
Mossakowski,Florian | 2291 |
FM |
0 |
- |
½ |
- |
- |
½ |
½ |
- |
1 |
2½ |
50 |
6 |
Hedke,Fred | 2274 |
FM |
- |
½ |
½ |
- |
0 |
- |
½ |
- |
0 |
1½ |
30 |
7 |
Steingraeber,Kai Uwe | 2037 |
½ |
0 |
- |
0 |
0 |
0 |
- |
0 |
1 |
1½ |
21 |
|
8 |
Kuegel,Tobias | 2283 |
CM |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
9 |
Silber,Kevin | 2205 |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
|
10 |
Thimm,Torsten | 2033 |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
|
11 |
Pahl,Erik | 2089 |
0 |
1 |
0 |
½ |
0 |
½ |
½ |
1 |
- |
3½ |
44 |
|
12 |
Steffens,Oliver | 1960 |
0 |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
|||
13 |
Sturm,Tobias | 2027 |
- |
0 |
- |
0 |
- |
- |
½ |
1 |
- |
1½ |
38 |
|
14 |
Pahl,Theis | 1959 |
0 |
1 |
½ |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
- |
2½ |
31 |
|
15 |
Grebener,Soeren | 2003 |
- |
1 |
½ |
1 |
0 |
- |
- |
- |
½ |
3 |
60 |
|
16 |
Niefünd,Michael | 1776 |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
0 |
- |
0 |
- |
|
17 |
J: Petri,Ben-Luca | 1775 |
- |
1 |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
1 |
100 |
|
18 |
J: Monnerjahn,Lukas Malte | 1713 |
- |
- |
- |
- |
- |
0 |
- |
- |
0 |
0 |
- |
|
Ergebnis |
½ |
5½ | 4½ |
2 |
2 |
3 | 3 |
5 |
5 |
30½ |
42 |
Ende gut - alles gut! Runde 9, 07.04.2019 - Bericht von Jürgen Hurrle |
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![]() |
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Überrascht, an Davids Seite diese distinguierten Herren zu sehen, waren sie etwa auch Spieler der Ersten Mannschaft? Nun, das nicht gerade ("Gott bewahre, so weit darf es niemals kommen", dieser erste Gedanke stimmt zwar, ist aber sehr unhöflich und wird nicht ausgesprochen!), aber David lässt uns und so manche weitere Interessierte teilhaben (Werner, Martin, Jürgen, Andi, Holger, Ulrike, Dieter, Heinrich, Emmilie, Thorsten, Tobias) am Kampf auf den 64 Feldern, den zu bestehen sich für unsere Oberligisten dieses Mal als recht nervenaufreibend gestaltete. Dazu analysierte er einige der spannendsten Partien der Saison 2018-19, zwei-drei von ihm selbst, denn die kennt er ja in- und auswendig, aber auch von anderen, z.B. Tobys wichtige Siegpartie gegen FM Adrian David in Hameln. Das Publikum empfand den lebendigen Vortrag durchweg als unterhaltsam, spannend und lehrreich, insbesondere weil ein jeder mit klugen Fragen selbst glänzen konnte. Das sollte unbedingt wiederholt werden! |
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Zum Spiel: In der letzten Runde sollte es schon ein Sieg sein im Heimspiel gegen SF Hannover, um ein wenig Balsam auf die Seele zu träufeln und Mut zu geben für die nächste Saison. Da musste die 3:5-Niederlage der Vorsaison erst mal aus den Köpfen raus. Gar nicht so einfach, denn bis auf Torsten Thimm -ihn ersetzte Lukas-Malte Monnerjahn- traten dieselben DSK-Kämpfer an - die äußerst zuverlässigen Jungspunde Erik und Theis, die immer zum Einsatz kamen, gaben verständlicherweise einer Familienfeier den Vorzug. Und 'Dieselben' machten es gut! Florian und Kai überrollten ihre Gegner nach nur 23 bzw. 28 Zügen, so dass es nach den Remisen von Sören (20) und Danni (30) schnell 3:1 stand. Da gerade -um 13:45 h- traf ich im Thomsen ein, um beruhigt und zuversichlich die vier noch laufenden Partien zu beäugen: Bald darauf fiel der 'Anschlusstreffer' wie MF David humorig bemerkte -Lukas musste mit Minusfigur aufgeben-, aber Bernd am Spitzenbrett stellte den alten Abstand wieder her. Als auch David einen weiteren Punkt einsammelte, war der erfolgreiche Saisonabschluss geglückt. Es war übrigens sein sechseinhalbter Punkt und damit war unser 'MF vor Ort' unser bester Scorer - mit 72 Prozent! Nur Fred, dieser Schnell- und Blitzstratege, war nun als Letzter noch am Brett und gab alles, um zwei Mehrbauern aufzuhalten, ein Unterfangen, an dem aber auch Weltmeister regelmäßig scheitern. | ||||||
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Scharfe Partien in Hameln Runde 8, 24.03.2019 - Bericht und Analysen von David Höffer |
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Beide Teams konnten an diesem vorletzten Spieltag befreit aufspielen – und das taten sie auch! Acht entschiedene Partien ließen für die nicht vorhandenen Zuschauer keine Wünsche offen. Viele der Partien waren zudem sehr scharf, die Hamelner bauten sich an allen Brettern mit einer königsindischen oder Benoni-Struktur auf, bei uns taten es Tobias und Michael ihnen gleich, wobei vor allem an diesen beiden Brettern früh der Baum brannte. |
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Textteile werden hier zu den entsprechenden Diagrammen wiederholt |
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![]() Erik Pahl |
Nach über drei Stunden war Erik der erste, der seine Partie gewann, ebenso wie Daniel hielt er eher den Ball flach und gab gleich eine Strategie für seine nächsten Partien aus: |
![]() Tobias Sturm |
![]() Michael Niefünd Weil es so gut passt, sei aber mal wieder daran erinnert, dass es schon einmal einen Dameneinsteller eines Delmenhorster Oberliga-Debütanten in Hameln gab. Der hieß Dmitrij Kollars und wurde einige Jahre später GM... |
Michael ging sein Oberliga-Debüt sehr mutig an und opferte im Verlauf der Partie fast den gesamten Figurensatz für seinen Königsangriff – weitere Einsätze sollten allein aufgrund des Unterhaltungswerts seiner Partie für beide Mannschaften wahrscheinlich sein! Das ging so weit, dass er auch im Diagramm links nicht den Sg7 schlug (denn auch danach hätte er ja zwei Qualitäten und einen Bauern weniger), sondern mit 28...De5 eine recht naheliegende Drohung aufstellte, die sein Gegner anscheinend nicht ausreichend würdigte. 29.Df4 wäre von vielen guten Zügen wohl das einfachste, doch nach 29.Se8?? ging der Vorteil mit einem Schlag auf Schwarz über! Unser Debütant Michael spielte als Letzter noch und war für seinen Kampfgeist mit einem Endspiel Dame gegen Turm bei jeweils zwei Bauern belohnt worden. Da 5:2 aber schon reichte, erhielt diese verrückte Partie noch eine zusätzliche Wendung mit einem kompletten Blackout in Form eines Dameneinstellers, der Michael um die Früchte seiner Arbeit brachte. Auch Kais Stellung (Diagramm rechts) gegen seinen Namensvetter Kai Renner wirkte sehr dynamisch, hier hatte er gerade 14...Lf6 gespielt und war somit furchtlos mit der Dame in der Läufer-diagonalen geblieben, die Drohung gegen b2 rechtfertigt dies. |
![]() Kai-Uwe Steingräber Nach baldiger langer Rochade blieb die Stellung im dynamischen Gleichgewicht. Der Ausgleich fiel dann doch gegen Kai, der leider eine recht einfache Taktik übersah, die ihn einen Bauern kostete und gleichzeitig ins Endspiel abwickelte. |
![]() David Höffer |
Ich konnte uns aber wieder in Führung bringen, nachdem ich in der Diagrammstellung links mit einem unbeabsichtigten Bluff die Qualität gewonnen hatte: Mit 22.Le6? (gut wären stattdessen z.B. Tab1, Sc6 oder g4) wollte ich über Sfxe6 23.dxe6 Sxe6 24.Dc4 in eine Stellung abwickeln, in der ich nach 24...Sc5 versuchten wollte, schnell Linien gegen den gefesselten Tf7 zu öffnen, übersah dabei aber, dass 24...Sd4! Schwarz klar in Vorteil bringt, weil nun im nächsten Zug Dxb5 mit Damentausch folgt. Zu meinem Glück übersah mein Gegner aber sogar, dass der Springer überhaupt ziehen kann und nahm deshalb gar nicht erst auf e6, sondern auf b5, wonach ich die Qualle einsackte und den Punkt nach Hause brachte. Theis wollte bei diesen Verwicklungen nicht zurückstehen, was seine Stellung allerdings nicht gut verkraftete: Bevor er 16.d3-d4 gezogen hatte, stand Weiß besser, nun ging Schwarz mit Vorteil aus den Wirren im Zentrum hervor. Theis konnte den Nachteil indes wieder ausgleichen und in der Zeitnotphase wieder die Initiative an sich reißen (“Zum Glück wollte mein Gegner gewinnen”) und den dritten Punkt erzielen. |
![]() Theis Pahl |
![]() Bernd Korsus |
Leider überschritt Bernd nach einer aktiv, aber zeitintensiv geführten Partie in der Diagrammstellung links die Zeit – gerade als die Engine mit mit 30.b4 sogar recht klaren Vorteil wittert. Die nächste Woche stattfindende Norddeutsche Blitz-MM (in Berlin mit Bernd, Daniel, David und Florian) hätte da wohl lieber schon vorher stattgefunden, um die Zeitnotreflexe zu schärfen. Auch beim 3:2 blieb es aber nicht lange, denn Daniel, der entgegen des Trends an den anderen Brettern lieber einen soliden Ansatz gewählt hatte, sackte erst einen, dann einen zweiten Bauern ein und ging anschließend zum Angriff über, den er hier mit einem Matt in zwei abschloss. |
![]() Daniel Margraf |
Der Schlusssatz des Berichtes zur Vorrunde lautete: "Auch ohne Abstiegskampf würden wir gern in den letzten beiden Spielen noch punkten!" Nun, das ist unserer 'ersatz'-geschwächten Truppe in Hameln eindrucksvoll gelungen. Im abschließenden Heimspiel gegen SF Hannover wollen wir versuchen, nachzulegen! |
Gewinnchancen nicht genutzt Runde 7, 24.02.2019 - Bericht und Analysen von David Höffer |
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Die Ansage auf der Hinfahrt lautete, dass ich nicht schon wieder einen Bericht über verpasste Chancen schreiben möchte. Daran hielten sich doch einige, denn Fred, Bernd und Tobi ließen es einfach auf keiner Seite zu größeren Chancen kommen, auch wenn Tobi durchaus zwischendurch im damenlosen Mittelspiel etwas Druck hatte und Bernd (gegen IM Lingnau) erst etwas besser, dann etwas schlechter stand, endeten diese drei Weißpartien doch ohne entscheidende Ausschläge Remis. |
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Erik |
Das vierte Remis war dann allerdings ein Chancenreiches: Erik hatte mit Schwarz eher aus der Not geboren einen starken Damenflügelangriff initiiert, der ihm einen gewinnträchtigen Vorteil im Turm+Springer-Endspiel einbrachte. |
Theis |
David |
Um unsere Chancen auf Mannschaftspunkte war es nun schon schlecht bestellt, denn Daniel und David standen beide auf Verlust, nur Florian konnte sich gefühlt aussuchen, wie er gewinnen wollte. In der Diagrammstellung rechts gewinnt 52...Tb3 einen Bauern und dann langsam die Partie, noch verlockender (und ebenfalls stark) war aber das von Florian gespielte 52...Tb2+. Nach 53.Lc2 Lf4 54.Kd1 “muss etwas gehen”, so viel war allen klar, aber was? Die einzig ganz klare Fortsetzung wäre 54...Lxc2+ 55.Sxc2 und nun einfach Kf6 und Weiß ist beinah regungslos. Schwarz erhält zumindest eine gewonnene Version des Turmendspiels, das später in schlechterer Ausführung aufs Brett kam. Dass wir neben einigen ausgelassenen halben Punkten allerdings auch einen bekamen, der uns nicht “zustand”, zeigt meine Stellung links nach 33 Zügen. Wenn Schwarz hier einfach mit Lxe3 und Sxg3 den schwachen weißen König angeht, ist absolut nichts mehr zu retten. Stattdessen zog mein Gegner mit Sd2+ seinen starken Springer aus dem Zentrum und ermöglichte mir, für den mäßig aktiven Tb1 den starken schwarzen Läufer zu erhalten. Dank einiger Mattdrohungen konnte ich Remis halten. |
Florian |
Daniel hingegen verteidigte sich zwar lange mit Dame gegen Turm, Springer und zwei starke Freibauern, musste aber letztlich anerkennen, dass es kein Dauerschach gab – der Springer ist eben der beste Freund des Königs. Unsere vierte Niederlage in Folge, die uns auf den 8. Platz abrutschen ließ. Auch ohne Abstiegskampf würden wir gern in den letzten beiden Spielen noch punkten! |
Früher Rückstand trotz Chancen nicht wettzumachen Runde 6, 03.02.2019 - Bericht und Analysen von David Höffer |
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Im zuletzt oft spannenden Duell mit Nordhorn kam dieses Jahr beim Blick auf den Ergebnisverlauf keine wirkliche Dramatik auf. Am Ende stand zwar nur ein 3:5, doch zwischendurch lagen wir bereits mit 0,5:4,5 hinten, so dass kurz nach der Zeitkontrolle alle Chancen auf Mannschaftspunkte dahin waren und die noch recht lange laufenden Endspiele keine große Bedeutung mehr hatten. Kurz vor dem vierzigsten Zug hätte es aber auch ganz anders kommen können. 0,5:2,5 stand es ohne große Chancen, Lukas Malte und Theis hatten an den beiden hinteren Brettern recht früh und recht eindeutig verloren (Theis immerhin mit einem zwischenzeitlichen Mehrbauern, allerdings auf Kosten einer starken gegnerischen Initiative), Florians Partie verließ die Remisbreite trotz vieler Ungleichgewichte im Sveshnikov im Großen und Ganzen nicht. |
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![]() IM Kroeze, Frank - Korsus, Bernd |
Die beiden anderen Niederlagen von Kai und Bernd hätten dann allerdings auch komplett anders ausgehen können: IM Kroeze griff hier (links mit Weiß) am Spitzenbrett mit 34.Sxb6? fehl (34.Se3 hält stattdessen das Gleichgewicht), woraufhin Bernd mit wenig Zeit zum naheliegenden ...Tc1 griff, mit der Idee auf a1 zu nehmen und mittels Sc1 die Grundreihe abzusperren. Gewonnen hätte hingegen 34...Lc3!, denn der weiße Turm darf weder von der Grundreihe (Tc1 nebst Umwandlung) noch von der a-Linie (axb6 und der schwarze Turm kann den Freibauern aufhalten) wegziehen. In der Folge konsolidierte sich Kroeze mit seiner Mehrqualität, parierte Bernds Drohungen und fand ein gewonnenes Endspiel. Auch bei Kai (rechts mit Schwarz) war der 34. Zug der Entscheidende. Anstatt in der Diagrammstellung mit normalen Zügen wie 34...a4 den Vorteil zu halten oder sogar mit dem starken 34...Tb6! 35.Td2 c4! 36.dxc4 d3! entscheidend durchzubrechen, versuchte Kai mittels 34...h5 35.gxh5 Ta8 den weißen Springer zu fangen, der nach 36.Sg7 Tg8 gefesselt wurde. Leider hatte er in der Vorausberechnung aber übersehen, dass Weiß nun mit dem neuen h-Bauern den Springer decken kann, danach ging es langsam aber sicher bergab. |
![]() Oehne, Timo - Steingräber, Kai |
![]() Margraf, Daniel - CM Elgersma, Simon |
Auch Daniel und ich -David- standen im Mittelspiel klar besser, wobei meine Partie (rechts mit Schwarz) so kompliziert war, dass weder mir noch meinem Gegner eine korrekte Einschätzung der Lage gelang. Nachdem ich meinen Vorteil ausgerechnet in einem Zug, für den ich 25 Minuten investierte, entgleiten ließ, nutzte ich in der Diagrammstellung mit nur noch 3 Minuten auf der Uhr die Chance und fand den einzigen Vorteilszug 33...Tc4!!, auch wenn ich dabei nur mit einem Remis nach 34.Txc4 Dxc4 35.Sdf5+ gxf5 36.Dxd8 rechnete. Doch in der Nahbetrachtung zeigte sich, dass ich nicht nur den f4 mit Schach, sondern auch den e5 ohne Schach einkassieren konnte und anschließend ein gewonnenes Endspiel hatte. Für Daniel (links mit Weiß) zeigt die Engine mehrere Züge lang Vorteile im Bereich von +7 und mehr an, was er zum Beispiel in nebenstehender Stellung mit 35.Ta1! hätte realisieren können, gegen die weißen Schwerfiguren auf der siebten und achten Reihe ist Schwarz machtlos. Stattdessen fand er den Ausknopf nicht und landete in einem Turmendspiel mit 4 gegen 4 und weniger Raum, das er aber nach ungenauer Behandlung seines Gegners doch noch gewinnen konnte. |
![]() FM Bertholee, Rob - FM Höffer, David |
Am längsten spielte Erik in einem Franzosen, in dem beide Spieler lang rochiert hatten. Das Endspiel TL gegen TS wurde lange mit beiderseitigen Chancen geübt, wobei die ersten Möglichkeiten zu deutlichem Vorteil bei Erik lagen. Am Ende stand nach fast 6,5h Spielzeit ein Remis.
Eine weitere Niederlage von Hannover 96, die zudem noch drei starke Gegner vor der Brust haben, sorgt aber dafür, dass der Abstiegskampf diese Saison eher auszufallen scheint. |
Gelegentlich aufkeimende Hoffnungen haben sich nicht erfüllt Runde 5, 20.01.2019 - Bericht und Analysen von David Höffer |
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Der MTV Tostedt ist einer der Vereine, die in den letzten Jahren mit ausländischen Titelträgern aus der Landesliga Nord nach oben drängen. Im Gegensatz zu Lingen (letzte Saison) oder Kirchweyhe (vermutlich nächste) setzen die Tostedter aber nicht auf eine reine Profimannschaft, sondern unterstützen die eigenen Spieler mit einigen ungarischen IM und GM, ähnlich wie wir vor knapp 10 Jahren mit Tomek, Michal, Rafal und Bartek aus Polen. |
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![]() Bernd (Br1 mit Weiß) hatte großes Glück, dass sein Gegner, GM Bokros, anscheinend im Technik-Modus war und daher nach 47.Td3?? die Chance auf sofortiges Aus nicht beim Schopfe packte. Danach verteidigte sich Bernd aber sehr umsichtig, ließ die schwarze Bauern-mehrheit nicht zur Entfaltung kommen und fand letztlich eine forcierte Remisabwicklung. |
![]() Daniel (Br2 mit Schwarz) hätte mit 23...Lc3! klar in Vorteil kommen können (Weiß hat gegen die zahlreichen Drohungen nichts besseres als 24.Tee1), verpasste dies aber mit 23...Lxb4. Später musste er lange ein Läufer-gegen-Springer-Endspiel mit Minusbauer verteidigen, was ihm bravourös gelang. |
![]() David (Br3 mit Weiß): Das naheliegende 23.c4 mit Öffnung des Läufers bringt nichts ein (nach ...Sxh5 kann Schwarz sich langsam befreien). Ich entdeckte aber das hübsche 23.Dxf5!!, was dank einer ungewöhnlichen Mattidee entscheidenden Vorteil bringt. Schwarz hätte nun am zähesten ...h6 nebst S8h7 versuchen sollen, spielte aber ...Dd5, wonach 24.Dxf6+! Kxf6 25.c4+ Dd4 26.Lxd4+ cxd4 27.Te4 ein leicht gewonnenes Endspiel ergab. |
![]() Fred (Br4 mit Schwarz) befreite sich hier mit dem energischen 16...g5!, was nach 17.Lxg5 Dxg5 18.Txd7 trotz zweier Minusbauern dank des Läuferpaars tatsächlich dynamischer Ausgleich ist, wenn er hier seiner ersten Idee ...Tfd8 oder ...Tad8 gefolgt wäre, wonach er allerdings taktische Gespenster rund um 19.Dd2 sah. Nach 18...Lb5 konnte Weiß hingegen Vorteil reklamieren. |
„Es tut echt weh, wenn dich jemand mit einem Schachbrett auf den Kopf schlägt.“ - Garri Kasparow
![]() „Strategie braucht Denken, Taktik braucht Beobachtung."- Max Euwe |
![]() Kai (Br5 mit Weiß) wollte im 40. Zug vereinfachen und dachte, dass Schwarz nach 40.Lxd5? (40.Te2! sollte genug Kompensation sein) mit dem Bauern zurücknehmen müsse, wonach Weiß gute Remischancen hat. Leider ging 40...Txd5 mit intakter Struktur aber doch, weil Weiß auf h8 wegen Ke7 nichts droht. |
![]() Erik (Br6 mit Schwarz) hat alles erreicht, was man sich von Najdorf erhoffen kann. Nach 20.Dd3? holte er sich nun mit ...Sed2 sogar noch eine Qualität ab, scheute aber leider nach 21.Le2 Tb8 22.f5 Sxf1 23.Lxf1 die konkrete Berechnung von ...Sxe5!, wonach Schwarz deutlichen Vorteil behält. |
![]() Theis (Br7 mit Weiß) hat einiges an Aktivität für den Bauern. Hier war allerdings ein Rückzug des Läufers angesagt, stattdessen vergaloppierte er sich nach 17.Sxd7?! axb5 18.Sb6? (Sxf6 nebst fxe4 war noch eine bessere Option), was bald dazu führte, dass die beiden Leichtfiguren für einen schwarzen Turm draufgingen. |
![]() Sören Br8 mit Schwarz: Weiß fand hier das starke 10.Lxh7+! Die allgemeine Einschätzung der Kiebitze (“Da muss es doch was geben”) stellte sich als falsch heraus. Mit 10...Kxh7 11.h4 Te8+ 12.Kf1 Lh6 13.Sg5+ Dxg5 14.hxg5 Lxd1 15.Txd1 Sd7 fand Sören zwar noch die beste Fortsetzung, doch der weiße Vorteil ist nach baldigem Nehmen auf h6 dank der Schwächen im schwarzen Lager und der aktiven weißen Figuren offenkundig. |
Früher Rückstand nur bei bestem Spiel noch egalisierbar Runde 4, 16.12.2018 - Bericht und Analysen von David Höffer |
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Links, Daniel: Die Engine möchte hier das ruhige De2 sehen. Daniel spielte 16.Sxf6+ Lxf6 17.Dg3 Lxe5 18.Dxe5 Sc6 19.Dg3 Df6 und nun führte 20.f4? wegen Sd4 zum Ausgleich. Besser und mit weniger Gegenspiel behaftet wäre das naheliegende 20.Lc3 gewesen, worauf Schwarz e5 spielen muss. |
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Gegen den noch verlustpunktfreien Vizemeister des Vorjahres, HSK Lister Turm, setzte es kurz vor Weihnachten die erwartete Niederlage. Allerdings war es zwischendurch nicht ganz so klar, wie das am Ende deutliche 2:6 vermuten lässt. |
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Kai: Kai sammelte hier mit 32.Txd4! einen Bauern ein, wurde aber letztlich aufgrund seines geschwächten Königs ausgekontert. |
Erik: Erik hatte hier Riesenglück, dass Weiß ein Matt in 4 nicht sah (wer findet es?), zudem gewinnen auch viele weitere Züge. Nach dem Sicherheitzug 47.g3?? ist allerdings plötzlich Remis, wie Erik mit 47...Lh6 48.Sg5 Lxg5 49.Dh8+ Ke7 50.hxg5 Dc1+ 51.Kg2 Txf2+! nachwies. |
Sören: Trotz weißen Dauerdrucks ist Schwarz noch in der Remisbreite (58...Lc2), doch mit wenig Zeit griff er hier mit 58...Tf8 fehl und überschritt nach 59.Te6 +- die Zeit. |
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![]() Florians Stellung (oben) sah sehr vielversprechend aus. Hier spielte er das naheliegende ...e5, um seinen Freibauern zu decken, Weiß erhielt aber Gegenspiel am DF. Stockfish schlägt Tac8 vor. ![]() In beiderseitiger Zeitnot verteidigte sich Fred hier verständ-licherweise mit 32.Kh2 gegen die Drohung ...Dd1+. Die Engine hat eine geometrisch sehr schöne Alternative: 32.Dc7+! Kg8 33.Dxa5! und nun kann die Dame auf e1 dazwischen ziehen. Das wäre aber selbst mit viel Bedenkzeit nicht leicht zu sehen, im Inkrement-Modus ist es quasi unmöglich. Ebenfalls stark wäre 32.Te5! bxa4 33.c3! und man bekommt den a4 zurück und hat aktive Figuren. Auch nach dem gespielten 32.Kh2 bxa4 hätte 33.c3 noch den Mehrbauern gehalten, danach war der Vorteil dahin. ![]() Theis steht klar auf Gewinn, nach 24.Th3! oder 24.Td4! dauert die Partie nicht mehr lange (auch 24.g5 gewinnt), der auf der b-Linie auftauchende Turm entscheidet. Die Drohung Td4 und Sxb7 war auch Theis’ Idee, doch er nahm zuerst auf b7, was verblüffenderweise den gesamten Vorteil von +8 (Stockfish) vergibt! Schwarz packte mit 24...Lf6 und der Zwischenmattdrohung auf b2 den letzten Trick aus, wonach er sich konsolidieren kann. |
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1. Mannschaft - Oberliga Nordwest 2017/18 |
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Name, Vorname | ELO | 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | Pkt | % | ||
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1 |
Warakomski,Tomasz | 2536 |
GM |
- | - | - | - | - | - | - | - | 1 | 1 | 100 |
2 |
Korsus,Bernd | 2333 |
½ | ½ | 0 | - | ½ | 0 | - | 1 | 1 | 3½ | 50 | |
3 |
Kuegel,Tobias | 2277 |
- | - | - | 0 | - | 0 | - | 1 | - | 1 | 33 | |
4 |
Hoeffer,David | 2291 |
FM |
½ | 1 | ½ | 0 | 0 | 1 | ½ | ½ | - | 4 | 50 |
5 |
Mossakowski,Florian | 2306 |
FM |
- | 0 | ½ | - | ½ | - | ./. | 1 | - | 2 | 50 |
6 |
Hedke,Fred | 2265 |
FM |
- | - | 0 | 1 | ½ | 0 | - | 1 | ½ | 3 | 50 |
7 |
Margraf,Daniel | 2184 |
1 | ½ | 1 | - | 1 | 0 | - | 1 | 0 | 4½ | 64 | |
8 |
Steingraeber,Kai Uwe | 2104 |
- | 1 | 0 | ½ | 0 | 0 | ½ | ½ | ½ | 3 | 38 | |
9 |
Silber,Kevin | 1992 |
½ | - | - | - | 1 | - | - | - | 1 | 2½ | 83 | |
10 |
Steffens,Oliver | 2028 |
1 | ½ | - | - | 0 | 0 | - | - | ½ | 1½ | 38 | |
11 |
Thimm,Torsten | 2076 |
1 | 0 | 1 | 0 | - | - | - | - | - | 2 | 50 | |
12 |
Grebener,Soeren | 2021 |
½ | 1 | 0 | 0 | - | 0 | 0 | 0 | - | 1½ | 25 | |
13 |
Traetmar,Mattis | 1921 |
- | - | - | 0 | - | - | ½ | - | - | ½ | 21 | |
14 |
Sturm,Tobias | 2028 |
- | - | - | 1 | - | - | ½ | - | 0 | 1½ | 50 | |
15 |
Klattenhoff,Holger | 1976 |
- | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
16 |
Sinnhoefer,Jonas | 1771 |
- | - | - | - | - | - | ½ | - | - | ½ | 50 | |
17 |
Pahl,Erik | 1752 |
- | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
18 |
Monnerjahn,Lukas Malte | 1762 |
0 | - | - | - | - | - | 0 | - | - | 0 | - | |
Ergebnis |
5 | 4½ | 3 | 2½ | 3½ | 1 | 2½ | 6 | 4½ | 32½ | 45 |
Runde 9. 15.04.2018 - Bericht von Kai-Uwe Steingräber | |||||||||
Spannend bis zum Schluss? | |||||||||
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Am letzten Spieltag ging es nach Göttingen. Nach dem 6:2 gegen die Bremer SG dachten wir eigentlich, dass wir bereits die Klasse gesichert haben. Gleichzeitig gewann aber überraschend Göttingen ihren Mannschaftskampf und es kam somit doch noch zu einem Showdown zwischen Göttingen und uns. Die Ausgangslage war wie folgt:
Dass wir solche Rechenspiele überhaupt vorm Mannschaftskampf durchgeführt haben, macht wohl auch deutlich, dass einigen schon die Ernsthaftigkeit der Situation bewusst war. Leider war das aber nicht bei allen der Fall, womit wir wieder mit einigen Problemen zu kämpfen hatten. Die Mannschaft wurde erst spät vervollständigt, ein Auto fuhr viel zu spät los und es fehlte eine stimmige Kommunikation über die Abholung bzw. des Standort eines Spielers…. Dass einige Mannschaftsmitglieder bzgl. solcher Situationen sehr frustriert sind, müssen wir ohne zu zögern ansprechen, wir benötigen dringend Verbesserungen. Heute haben wir hier leider einen Tiefpunkt erreicht, der fast den Abstieg bedeutet hätte, da wir viel zu viele Risiken eingegangen sind und auch einige eingehen mussten. |
Runde 8, 18.03.2018 - Bericht von David Höffer | ||||
Wichtiger Sieg im Abstiegskampf | ||||
Um das vorentscheidende Duell im Abstiegskampf gegen die BSG zu gewinnen, hatten wir endlich mal voll aufgefahren: Von Tobias bis Kai waren alle anwesend, an Brett 8 nahmen wir Rücksicht auf die Zweite, waren mit Sören aber immer noch gut besetzt. Kai remisierte recht ereignislos mit Schwarz, viele Partien entwickelten sich recht ruhig. Nur ich -David- sah mich einer wilden Attacke am Königsflügel von Rolf Hundack ausgesetzt, die in manchen Varianten auch zum Opfer mehrerer Figuren hätte führen können. Gut standen Daniel, der eigentlich gern Remis machen wollte, aber als unser Topscorer gebraucht wurde, und Florian, jeweils mit Weiß.
Doch dank des unerwarteten Punktes an Brett 1 war die Endspielphase des Kampfes eine nervenschonende Angelegenheit für uns: Florian und Fred hatten beide einen Mehrbauern, bei dem einen mit sehr guten Verwertungschancen (Florian im Turmendspiel), beim anderen mit einer starken Remistendenz (Fred im Springerendspiel mit 3 gegen 2). Somit bereitete es uns nicht allzu große Sorgen, dass Tobias gegen IM Otto Borik ein Schwerfigurenendspiel mit Minusbauer und passiveren Figuren auf dem Brett hatte. Nach einiger Technik-Arbeit besorgte Florian schließlich das 4:2, woraufhin Fred nochmal kurz nachfragte, ob er jetzt mit einem Remis den Mannschaftssieg absichern solle. Doch in seinem Endspiel konnte so wenig schiefgehen, dass er auch gern weiterspielen durfte, trotzdem versuchte er die Punkteteilung nun zu forcieren – nicht ohne aber einen letzten Trick einzubauen, der dann prompt auch funktionierte!
Plötzlich also auch hier noch ein Sieg und 6:2-Endstand. An diesem Tag lief einfach alles für uns, das von Daniel beschworene “Glück des Tüchtigen” wurde Bernd, Tobi und Fred zuteil. Bitter hingegen für unsere Nachbarn von der BSG, die nach diesem Ergebnis in die Landesliga absteigen (aus der man angesichts der aufstrebenden Teams aus Kirchweyhe und Lilienthal auch nicht so schnell wieder hochkommen dürfte), was sie letzte Saison noch knapp hatten verhindern können. Wir hingegen können uns am letzten Spieltag gegen die ebenfalls siegreichen Göttinger sogar eine knappe Niederlage leisten, um die Klasse zu halten (ein Sieg wäre aber deutlich angenehmer!). |
Runde 7, 25.02.2018 - Bericht von David Höffer | ||
Gut verkauft mit letztem Aufgebot
Kai hatte an Brett 3 noch einen recht geringen Elo-Nachteil und sich mit Weiß eine sehr ansehnliche, dynamische Stellung erspielt. Während die Engine in der Schlussstellung trocken 0.00 anzeigt, boten sich doch noch sehr viele praktische Chancen, wie die post mortem Analyse zeigte, die rege Beteiligung fand (und immer wieder die eine Frage aufwarf: “Wer ist hier eigentlich dran?”). Tobi S. hatte trotz kürzlicher zweiter Vaterfreuden anscheinend die Zeit gefunden, sich vorzubereiten, jedenfalls spulte er eine taktische Variante in der Eröffnung ab und kam im Mittelspiel in leichten Vorteil, der sich aber letztlich in nichts Zählbares ummünzen ließ. Auch Jonas hatte bei seinem Oberligadebüt durch kenntnisreiches Eröffnungsspiel einen Zeit- und Stellungsvorteil erarbeitet, den er zum halben Punkt nutzte. Wer weiß, ob ein anwesender MF (wer kann denn ahnen, dass die Entscheidungen schon deutlich vor der Zeitnot fallen?) vielleicht den ein oder anderen zum Weiterspielen hätte nötigen können? |
Runde 6, 04.02.2018 - Bericht von David Höffer | ||
Klare Niederlage gegen GM-Truppe
Die Punkte gegen den Abstieg müssen woanders geholt werden, vermutlich erst im März (gegen die BSG) und April (in Göttingen) in den direkten Duellen. Vorher steht Ende Februar noch der HSK Lister Turm auf dem Programm, der bisher "best of the rest" in der Oberliga ist. |
Runde 5, 21.01.2018 - Bericht von David Höffer | |||||||||
Aufholjagd nicht von Erfolg gekrönt
Spiele in Nordhorn nach über sechs Stunden mit 3½:4½ zu verlieren, ist nicht das perfekte Sonntagsprogramm. In diesem Fall war es mit Fred Hedke sogar einer unserer Fahrer, der am längsten spielte und mit aller Macht noch die Niederlage abzuwehren versuchte, doch die Hypothek aus unseren restlichen Schwarzpartien war zu groß: Kai Uwe Steingräber lief gegen seinen Dauergegner Alexander Baisakow in eine tiefe Vorbereitung, die seinen Sizilianer in die Einzelteile zerlegte. Oliver Steffens musste irgendwann im beginnenden Mittelspiel eingeschlafen sein, denn plötzlich war ein Zeitrückstand von einer Stunde auf der Uhr, der eine genaue Verteidigung über noch 20 Züge zu sehr erschwerte. Und ich -euer Berichterstatter David- opferte eine Figur, was vermutlich objektiv ganz gut war, leider aber nicht von meiner Fortsetzung nachgewiesen werden konnte. Da Bernd Korsus wie angedacht ein recht schnelles Remis am Spitzenbrett beisteuerte, stand es also noch vor der Zeitkontrolle ½:3½ aus unserer Sicht.
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Runde 4, 10.12.2017 - Bericht von David Höffer | |||||||||
Nach erneuter Niederlage auf Platz 7 abgerutscht
Die Geschichte unserer erneut deutlichen Niederlage gegen Hellern ist schnell erzählt: Der durch nächtliche Arbeit geschwächte Tobi K. gegen IM Carsten Lingnau und Saison-Debütant Mattis kassierten mit Schwarz schnelle Niederlagen, die durchaus im Bereich des Erwartbaren gelegen hatten.
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Runde 3, 12.11.2017 - Bericht von Kai-Uwe Steingräber | |||||||||
Mit Weiß hat man keinen Vorteil
In der 3.Runde bekamen wir es mit den Schachfreunden aus Hannover zu tun. Zuletzt hatten wir ganz gute Resultate gegen diese Mannschaft (5:3 letzte Saison und 6.5:1.5 in der Saison 13/14). Außerdem hatten wir den etwas besseren Saisonstart erwischt. Wir hatten bereits 2 Siege zu verbuchen, während SF Hannover erst einen Mannschaftspunkt erzielen konnte. Somit sollten wir also in der etwas besseren Verfassung sein. Einen Tag vor dem Spiel, gab es aber bereits die erste Hiobsbotschaft vom Captain. Er sei stark erkältet und plant daher ein schnelles Remis. Am Spieltag selber sah David Höffer leider auch nicht wirklich fitter aus und zudem war Florian Mossakowski etwas angeschlagen. Somit war nun für beide ein schnelles Remis und direkte Heimreise angesagt. 1:1 Auch ansonsten lief es bisher nicht besser. Nachdem wir das Spielmaterial aufgebaut hatten, erfuhren wir, dass wir nicht wie sonst Kaltgetränke und Kaffee hingestellt bekommen und die Bezahlung erst später erfolgt. Stattdessen mussten David und Sören persönlich Geld auslegen, sodass wir wenigstens eine Kanne Kaffee bekommen. Kaltgetränke konnten nur auf Abruf im anderen Gebäude bestellt werden. Bereits einige Kleinigkeiten, welche nichts Gutes für den restlichen Tag vorhersagten. Nun aber wieder zum Spielgeschehen: Bernd Korsus und Sören Grebener befassten sich beide mit Maroczy-Stellungen. Während Sören mit Weiß einen prophylaktischen Zug vergaß und so seinen guten Läufer auf e3 hergeben musste, sah Bernds schwarzer Aufbau recht vielversprechend aus. Die a-Linie war geöffnet und mit einem Turm besetzt, außerdem hatte der Läufer auf g7 freie Sicht bis nach a1. Fred Hedke hatte sich eine Stellung mit viel Raumvorteil erarbeitet, von wo er nun auf beiden Flügeln Fortschritte erreichen kann. Daniel Margraf bekam es bereits im 2.Zug mit einem sehr seltenen Anblick in der Oberliga zu tun. Sein Gegner spielte Königsgambit! Somit Mehrbauer und luftiger gegnerischer König gegen einen Haufen Entwicklungsvorsprung und Raumvorteil. Bei Torsten Thimm sah es bereits nicht so gut aus. Es ging schnell Richtung Endspiel und der Gegner hatte das Läuferpaar, verbundene Türme und Raumvorteil. Auch das Remisgebot wurde direkt abgelehnt. Kai Steingräber hatte eine solide Stellung, in welcher der Gegner einen f-Doppelbauer besaß, aber sonst nichts Besonderes passiert ist. Nun ging es aber Schlag auf Schlag. ToThi hat durch Unaufmerksamkeit des Gegners die Initiative ergriffen und hätte auch schon früher den Ofen ausmachen können. Er hatte aber den ersten Gewinn übersehen und drohte daher Dauerschach, womit wir auch zufrieden gewesen wären. Der Gegner wollte aber dennoch auf Gewinn spielen und versuchte das Dauerschach abzuwehren, welches ToThi stark ausnutze und selbst gewinnbringendes Material einkassieren konnte. Daniel neutralisierte die gegnerischen Bemühungen und sammelte einen zweiten Bauer ein. Wenige Züge später ließ sich der Gegner Matt setzen und somit stand es 3:1 für uns. Nun kamen wir in die Nähe der ersten Zeitkontrolle. Die beiden Maroczy-Stellungen sahen nun richtig schlecht für uns aus. Bernd musste seinen guten Läufer abgeben und wurde weiter unter Druck gesetzt. Wenig später musste er dann die Segel streichen und es steht 3:2. Sören verlor auf dem Weg zur Zeitkontrolle eine Figur für 2 Bauern, aber hier ging es noch weiter. Kai hatte dagegen die komplette Kontrolle über die Stellung verloren und musste sich nach einem Bauerndurchbruch einem gefährlichen Königsangriff geschlagen geben. Bei Fred kippte ebenfalls die Stellung. Er fand sich in einem Endspiel Läufer+Springer gegen Springerpaar und Mehrbauer wieder. Außerdem war sein Läufer von seinen eigenen Bauern blockiert. Es dauerte nun weitere 2 Stunden bis es wieder etwas zu vermelden gab. Fred gab seinen Läufer ab, um noch ein wenig Gegenwehr zu liefern. An entscheidender Stellung opferte sein Gegner einen seiner Springer und der Freibauer war dadurch unaufhaltsam. Somit das vorentscheidende 4:3. Auch nach dem Mannschaftskampf, wie sollte es auch anders sein, lief es immer noch nicht runder. Figuren und Bretter abgebaut. Aber wo das Material lassen, wenn kein Schlüssel für den Schrank vorhanden ist? Es musste improvisiert werden und das Material aus beiden Schränken in einen Schrank vereint werden. Zumindest konnte sich unser Captain vom Krankenbett freuen, da er von unserer Seite der einzige Spieler mit Weiß war, welcher nicht verloren hat. Aber auch auf der gegnerischen Seite sah es nicht viel besser aus. Dort gab es mit Weiß auch nur 1 Sieg, 1 Remis und 2 Niederlagen.
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Runde 2, 22.10.2017 - Bericht von David Höffer | |||||||||
Nach 1:3 Spiel noch gedreht
Das erste Auswärtsspiel der Saison führte uns nach Hameln. Die Männer aus der Rattenfängerstadt sind nach einigen Jahren in der Landesliga wieder aufgestiegen, ihr letztes Match in der Oberliga hatten sie gegen uns gewonnen (oder eher: wir trotz vieler Gewinnstellungen verloren) und uns damit 2014 den Aufstieg vermasselt, selbst aber die Rettung nicht mehr geschafft.
Hameln trat mit den Brettern 1-8 an, bei uns fehlten Tobi K. und Fred. Ein einigermaßen erwartbares Resultat gab es schnell zu vermelden: Bernd trennte sich vom traditionell sehr soliden Wilfried Bode schnell mit Remis am Spitzenbrett. Deutlich unerwarteter kam für mich das zweite Remis des Tages: Oliver hatte sich mit Schwarz gegen FM Adrian David solide aufgebaut und anscheinend dem Hamelner schon so viel Unannehmlichkeiten bereitet, dass der trotz Anzugsvorteil und Elovorteil nach etwa 20 Zügen ins Remis einwilligte – 1:1.
Ansonsten sah es zunächst gut aus, Florian lehnte angesichts des Läuferpaars ein Remisgebot ab, Kai erwirtschaftete über eine Stunde Zeitvorteil in einer Königsindisch-Theorievariante, die sein Gegner zu langsam (aber doch korrekt) rekapitulierte. Ich erhielt mit Schwarz eine Art Weißstellung und kam bald in Vorteil, als mein Gegner eine zu optimistische Stellungsöffnung anstrebte, Sören stand wie immer solide und ToThis Figuren waren so stark platziert, dass ein baldiger Figurengewinn unausweichlich schien. Nur Daniel hatte einen Bauern weniger, für den man keine wirkliche Kompensation erkennen konnte. Doch dann ging es bergab: ToThi gewann zwar eine Figur, ließ aber mindestens einen Gewinn aus und hatte anschließend so große Probleme mit seinem offenen König in der Mitte, dass er sogar verlor. Und Florian übersah eine Möglichkeit für den Gegner, eine starke Batterie auf der langen Diagonale aufzubauen, die gegen seinen König gerichtet war. Zwar entwickelte er noch einige Verteidigungsideen, um möglicherweise den König entkommen zu lassen, aber Lutz van Son spielte den Angriff stark zu Ende – plötzlich 3:1 für Hameln! Da sich nun auch noch Sören einem Königsangriff ausgesetzt sah und zudem Kais Stellung immer unklarer wurde, bot sogar Daniel an, dass er trotz Minusbauer nun wohl kompromisslos auf Gewinn spielen müsse. Daraus wurde letztlich nichts, die Stellung verflachte aber bald in ein remises Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern.
Einen Big Point steuerte dann Sören bei: Mit vielen korrekten Berechnungen neutralisierte er den Angriff seines Gegners, nahm die geopferten Bauern und deckte mit dem zuvor überall auf dem Brett nach einem passenden Feld suchen Springer von e8 aus die Löcher rund um seinen König ab. Anschließend konnte er endlich über die c-Linie seine Schwerfiguren ins Spiel bringen und die Partie gewinnen. Ich -David- hatte unterdessen die vielen Tricks meines Gegners erfolgreich ins Leere laufen lassen und stellte bald den Ausgleich her. Alle Augen waren nun also auf Brett 5 gerichtet, wo Kai gegen Dennis Schmidt nach viel Auf und Ab in einem Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern und jeweils drei Bauern angekommen war. Das wirkte recht remislich, doch wenn es noch Chancen gab, lagen sie eher auf Kais Seite, so dass sich der Rest einigermaßen beruhigt zur Analyse zurückziehen konnte. Letztlich gelang es Kai, das Endspiel zu gewinnen und den zweiten Saisonsieg für uns sicherzustellen – 4,5:3,5!
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Runde 1, 08.10.2017 - Bericht von David Höffer | |||||||||
Überraschend erfolgreicher Auftakt
Die Voraussetzungen für unseren Saisonauftakt – wie letztes Jahr gegen Werders Dritte – waren nicht gerade rosig:
Absage David, Absage Kai, Absage Tobi K., Absage Tobi S., Absage Florian, Absage Fred, so waren die Neuigkeiten in den Planungswochen. Nachdem bereits eine Mannschaft zur Hälfte aus Jugendspielern geplant war, zog dann zumindest ich meine Absage noch zurück – an diesem Wochenende der Sturmfolgen war Schach spielen in Delmenhorst doch eine bessere Alternative als eine Odyssee nach Köln. Trotzdem fühlten wir uns nicht gerade als Favorit, die Mittelachse wurde mit Kevin und Oliver verstärkt, hinten sollte Lukas erste Oberliga-Erfahrungen sammeln. Zum Glück war allerdings auch Werder nicht in Bestbesetzung, da sie zwei Spieler an ihr Zweitligateam abgeben mussten. Relativ erwartungsgemäß gerieten wir am letzten Brett in Rückstand, ein Figureneinsteller im frühen Mittelspiel beendete Lukas’ Partie gegen Nils-Lennart Heldt jäh. Aber immerhin hat ja auch schon ein späterer GM bei seinem Oberliga-Debüt für uns eine Dame eingestellt – nämlich 2012 in Hameln, übrigens das letzte Mal, dass wir ohne einen Titelträger antraten, wie Sören angesichts unserer Absageflut recherchierte (letztlich kam es dieses Mal dann ja doch nicht dazu). An den meisten anderen Brettern entwickelten sich ruhige Partien, in denen jeweils die Weißspieler über etwas Vorteil verfügten.
Sehr interessant war die Partie am von Bernd besetzten Spitzenbrett. Gegen den Deutschen Senioren-Vizemeister Stephan Buchal stand Bernd in einem Rossolimo-Sizilianer recht gedrückt, ein Weg zur Befreiung seiner Stellung wollte sich dem von Brett 2 herüberschauenden Berichterstatter nicht erschließen. Doch Bernd fand Wege zum Gegenspiel, so dass sich eine Partie mit kreativen Manövern von beiden Seiten entwickelte – bis hinein ins Endspiel, als Bernd sich Stück für Stück in Vorteil gebracht hatte, dann aber kurz vor der Zeitkontrolle einen Trick zuließ.
An den Brettern 1-7 wurde keine Partie in weniger als drei Stunden beendet. Sören sorgte für die meisten Sorgenfalten, zwischenzeitlich sah die Stellung seiner Schwerfiguren so aus, als wären sie vom Sturm “Xavier” übers Brett gefegt worden – als Beispiel für perfekte Figurenkoordination wird man das in keinem Lehrbuch finden. Kevin hatte gegen Werders Coach Matthias Krallmann ein vorteilhaftes Turmendspiel erreicht, verpasste aber leider einige Chancen und musste sich schließlich gegen die aktiven schwarzen Figuren mit einer Zugwiederholung zufrieden geben. Oliver hingegen profitierte davon, dass Fabian Brinkmann in einem interessanten Sveshnikov-Mittelspiel Remis ablehnte, denn seine Figuren wurden immer aktiver und sicherten ihm schließlich den Sieg. In Führung brachte uns dann ToThi, der gegen André Büscher eine ruhige und gefühlt immer etwas vorteilhafte Stellung zügig gespielt hatte, den Gegner auf Brett und Uhr unter Druck setzte und schließlich im Turmendspiel eine entscheidende Taktik anbringen konnte. Ebenfalls recht plötzlich endete Daniels Partie, nachdem er im Mittelspiel langsam, aber beharrlich die Initiative übernommen hatte: Gegner Timur Elmali wagte sich mit seinem König zu weit nach vorne, so dass Daniel unauffällig ein Mattnetz um den König spann und schließlich mit einem stillen Springerrückzug das unabwendbare Matt einleitete – 3,5:1,5.
Sören hatte sich unterdessen konsolidieren können und zudem einen Bauern als Faustpfand gegen die gegnerische Initiative. Reiner Franke lehnte zunächst das Remisgebot noch ab, doch als Sören auch noch gefährliches Gegenspiel andeutete, bot er selbst an. Da die Zeitkontrolle bereits vorbei war, bedeutete ich Sören, zunächst etwas abzuwarten, denn ich konnte mit Mehrqualität für einen Bauern eigentlich jederzeit Remis bieten. Zu meiner Überraschung bewies Duong Lai Hop aber extreme Tapferkeit und lehnte mein Remisgebot ab, um die sichere Mannschaftsniederlage zu verhindern. Sören nahm schließlich dennoch an, Bernd stellte den Sieg mit einem Remis sicher. Vielleicht war sogar noch mehr drin, doch die Stellung war nach wie vor nicht leicht und beim Stand von 4:2 ist das Remis nun mal der sichere Sieg – auch wenn der einzige anwesende Zuschauer diesen vermeintlichen Verzicht auf einen Sieg nicht gutheißen konnte.
Als letztes lief dann nur noch meine Partie, in der ich nun noch Siegchancen erspähte und versuchte, das Endspiel zu gewinnen. Allerdings übersah ich – im Gegensatz zum kiebitzenden Oliver – die Idee, die mir ein entscheidendes Tempo gesichert hätte. Auch hier also am Ende Remis und ein mit dieser Aufstellung geradezu überragender 5:3-Erfolg!
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Runde 9, 07.05.2017 - Bericht von David Höffer | |
Jugend forscht gegen Hannover Im letzten Saisonspiel gegen die SF Hannover ging es nur noch um die berüchtigte Goldene Ananas, beide Mannschaften waren im erweiterten Tabellenmittelfeld platziert, wir wollten unseren dritten Platz manifestieren. An Oldenburg und Hellern, gegen die wir beide recht hoch verloren, war kein Herankommen mehr, beide Teams stehen nach starken Leistungen zurecht auf den Plätzen 1 und 2. Glückwunsch insbesondere an unsere Nachbarn aus Oldenburg, die sich einmal mehr in der 2. BL probieren dürfen. Von dort wieder herunter kommen unsere Freunde vom HSK Lister Turm, die nach einigen knappen Matches den Klassenerhalt verpassten. Im Abstiegskampf der Oberliga setzten sich unsere anderen Nachbarn von der BSG erfreulicherweise gegen Hannover 96 in einem echten Endspiel durch und halten damit die Klasse, 96 steigt zusammen mit Uelzen in die Landesliga ab. Dank einiger Ausfälle setzten wir auf noch mehr Jugendliche als im Uelzen-Spiel: Kevin und Oliver kamen zu ihrem zweiten, Mattis zu seinem ersten Saisoneinsatz. Und alle drei lieferten eine solide Leistung: Oliver kam gut aus der Eröffnung und hatte im Mittelspiel einen Mehrbauern vorzuweisen, allerdings einige strukturelle Probleme und einen potentiell schwachen König, weshalb er ebenso den halben Punkt absicherte wie Mattis, an dessen Schwarzpartie ich leider keine Erinnerungen habe, was für eine grundsolide Leistung spricht. Das hatte Kai deutlich schneller getan, indem er schon im frühen Mittelspiel ein Remisgebot annahm, nachdem sein MF angesichts der entspannten Tabellensituation “Mach, was du willst” geantwortet und somit Kais Kampfgeist nicht genügend befeuert hatte. Leider kassierten wir aber auch eine schnelle Niederlage, denn die Kompensation für Sörens Qualitätsopfer gegen den eingedrungenen Ld6 ließ sich leider nicht nachweisen. Den Rückstand (der zu diesem Zeitpunkt durch die Lage bei Kevin noch höher zu werden drohte), drehten wir aber nun an den vorderen Brettern: Bernd erkannte früh die Stonewall-Absichten seines Gegners und baute sich geschickt dagegen auf, positionierte anschließend alle seine Figuren auf guten Feldern und fand schließlich einen entscheidenden taktischen Einschlag, der die Stellung seines Gegners zum Einsturz brachte.
... musste in Abwesenheit von Tobi das Spitzenbrett verwalten, was mir in einem Königsinder auch gut gelang. Nach einer von beiden Seiten angestrebten Abwicklung hatte ich die Dame für Turm, Springer und einen potentiell entscheidenden a-Freibauern, doch bevor mein Gegner seinen Trumpf ausspielen konnte, setzte ich auch ohne viele Figuren auf den klassischen Bauernsturm am Königsflügel, der um die Zeitkontrolle herum durchschlug. |
Runde 8, 23.04.2017 - Bericht von David Höffer |
12 Stunden unterwegs für ein 4:4 Dass uns gegen den Abstiegskandidaten aus Uelzen ein ungeplant enges Match bevorstehen würde, zeichnete sich bereits in den Tagen davor ab: Zwei Spieler eine Woche nach Ostern noch im Urlaub, andere ebenfalls anderweitig verplant, da musste das Gesuch des Spitzenmanns, nach BEM und BJEM-Training eine wohlverdiente Pause zu nehmen, schon deswegen abgelehnt werden, weil wir kein Brett freilassen wollten. Und außerdem ging es ja auch noch darum, unseren LSB-Nachbarn von der BSG und Werder im Abstiegskampf zu helfen – auch wenn zumindest die BSG dazu auch selbst mal wieder gewinnen müsste. Wir traten also mit weit aufgerückter Mittelachse und hinten zwei unserer starken Jugendlichen an. Kevin und Oliver trafen dabei auf Konkurrenten, die ihnen schon aus Jugendturnieren bekannt waren, denn auch Uelzen baut auf eine gute Jugendarbeit. Der offene Sizilianer an Kevins Brett verflachte schnell zu einem ausgeglichenen Turmendspiel, in dem der frisch gebackene Bremer U-18-Meister aber noch alles versuchte, bis am Ende nur noch die nackten Könige auf dem Brett waren. Unterdessen brachte uns ToThi in Führung, der in den letzten Spielen richtig aufgedreht hat und bereits seinen dritten Sieg in Folge feierte. Gegen das Lettische Gambit (1.e4 e5 2.Sf3 f5!?) erzielte er zunächst Entwicklungsvorsprung und ging dann zu einem unwiderstehlichen Angriff über. Leider kam Sören am Nachbarbrett im späten Mittelspiel aus einer eigentlich angenehm wirkenden Schwarzstellung auf Abwege und fand sich schließlich in einem Endspiel mit zwei Springern gegen das Läuferpaar wieder, was gegen einen weit vorgerückten Freibauern bald verlor. Tobi hatte sich am Spitzenbrett auf eine prinzipielle Variante im Abtausch-Spanier eingelassen, in der er einen Zentrumsbauern gewann, aber dafür mit einem Angriff aller schwarzen Figuren auf seinen König fertig werden musste. Bei bestem weißem Spiel führe dies zu Vorteil, doch am Brett wog die Initiative von Bernd Laubsch schwerer und mit einem schönen Einschlag krönte Laubsch seine Partie und brachte Uelzen kurz vor der Zeitkontrolle sogar in Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich es endlich geschafft, sowohl die taktischen Varianten als auch das schlechtere Endspiel zu überleben und konnte daher damit liebäugeln, das Remisgebot meines Gegners aus mannschaftstaktischen Gründen abzulehnen. Bei genauerem Hinsehen war die Stellung allerdings so ausgeglichen, dass ich mich in das Unvermeidliche fügte – 2:3. Die Niederlage schien näher zu rücken, denn Olivers Läufer-gegen-Springer-Endspiel in der Zeitnotphase sah sehr schwierig aus: Zu viele Bauernschwächen in seinem Lager, ein aktiver gegnerischer Springer – alles kein Problem für unseren Debütanten, der überraschend den Ausgleich erzielte! Die nächsten zweieinhalb Stunden (!) sahen dann zwei Partien, in denen jeweils der Schwarzspieler nach dem Sieg strebte: Daniel hatte einen halben Mehrbauern und einen Läufer, von dem nicht ganz klar war, wie gut er wirklich war, stellte aber eindeutig unsere Hoffnung auf einen Sieg dar. Kai musste hingegen ein Turmendspiel mit Minusbauern verteidigen. Die Bewertungen der in den Analyseraum kommenden Kiebitze schwankten hin und her, nur in einem waren sich immer wieder alle einig: “Das kann noch lange dauern!”, war wohl die meistgehörte Einschätzung des Tages. Alle drei Mannschaftsresultate waren möglich, am Ende kam es zu zwei Siegen und somit einem 4:4, das den Uelzenern wohl nur hilft, wenn sie noch Spitzenreiter Oldenburg schlagen, uns hingegen auch vor dem letzten Spieltag auf Platz 3 hält. |
Runde 7, 19.03.2017 - Bericht von David Höffer |
Nach einer längeren Verarbeitungsphase hier noch ein kurzer Bericht zur Klatsche von Hellern: |
Runde 6, 19.02.2017 - Bericht von David Höffer | ||||||
Einen “heißen Tanz” hatte unser neuer Präsident Andi für das Spiel gegen Nordhorn-Blanke in der Grußbox angekündigt, womit er Recht behalten sollte. Nicht gefolgt waren die DSK’ler seinem Aufruf, sich den Termin zum Zuschauen freizuhalten – zum Glück, denn lauter kampflose Niederlagen für unsere anderen Mannschaften wären eher ärgerlich gewesen... Florian remisierte mit Schwarz recht schnell. Objektiv war wohl nicht viel los, er selbst fühlte sich aber nicht wohl in seiner Stellung und nahm daher das Remisgebot seines Gegners an. Länger sollten die anderen sieben Partien dauern: Als ich unmittelbar vor der Zeitkontrolle aufschaute (zum Herumgehen blieb mir keine Zeit), sah ich noch alle Bretter in Aktion, kurz später trudelten fünf Ergebnisse auf einmal ein. Unter diesen Umständen muss eine exakte chronologische Aufarbeitung des Geschehens leider entfallen, betrachten wir die fünf gleichzeitigen Ergebnisse daher in der Brettreihenfolge
Fred an Brett 4 erreichte eine angenehme Isolanistellung im c3-Sizilianer, in der er den Angriff seines Gegners geschickt zurückschlagen konnte: In der Diagrammstellung fand er das starke 21.Sg5!, das Schwarz vor die Wahl stellt, mit ...Lf5 den Rückzug anzutreten (was geschah) oder mit ...Lxd4 in ein unangenehmes Doppelturmendspiel abzutauschen. Schwarz kann nicht auf g2 nehmen, weil 22.Tc5! dann entscheidendes Material gewinnt. In der Folge gewann Fred den c6, installierte einen Freibauern in der c-Linie, der schließlich eine Qualität gewann. Dieser Sieg hatte sich am längsten angedeutet.
Torsten gehört auch zu den Spielern, die zu oft Schwarz haben. Nach der Eröffnung stand er recht passiv und hatte mit dauerhaftem weißen Druck zu kämpfen, weshalb er sich in der Diagrammstellung entschloss, gleich zwei Bauern für Aktivität zu geben: 21...Te8!? 22.Dxb6 Ld8 23.Lxe4 Lxe4 24.Dxd6 und plötzlich hat Schwarz sehr aktive Läufer. Der Computer ist zwar (wen wundert’s) von der weißen Stellung überzeugt, doch in der praktischen Partie machte sich ToThis Mut schnell bezahlt: Nur drei Züge später ließ sein Gegner eine Chance auf Vorteil aus und griff dann in der zweiten Diagrammstellung mit 28.Td6? fehl, da ...Td8! Material und wenig später die Partie gewann.
Ganz hinten war Sören der letzte der fünf, der seine Partie beendete: In einer sehr scharfen Partie mit heterogenen Rochaden lag der objektive Vorteil einige Zeit zwar auf gegnerischer, schwarzer Seite, doch in solchen Stellungen kann jeder Zug die Bewertung radikal ändern. Schwarz am Zug hätte mit 29...g3! auf Vorteil spielen können, zog aber stattdessen ...De7?, was Sören sofort ausnutzte: 30.Sa5 zwingt Schwarz die Springer abzutauschen und entfernt eine wichtige Verteidigungsfigur. Danach hat der Nachziehende dem Angriff der weißen Schwerfiguren objektiv nichts mehr entgegenzusetzen, nach einem Generalabtausch in ein vorteilhaftes Endspiel gewann Sören bald eine Figur und die Partie. 4:2 also und noch zwei Partien liefen. So fangen oft die besonderen Spannungsmomente an, aber diesmal waren wir ganz entspannt. Damit am Ende ein deutlicher 6:2-Sieg, der in dieser Höhe weder vor dem Spiel noch währenddessen zu erwarten war. In vier Wochen geht es nach Hellern, wo das direkte Duell mit dem punktgleichen Tabellenzweiten ansteht. |
![]() Sören |
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Runde 5, 05.02.2017 - Bericht von David Höffer | ||||
Vorsicht war vor dem Duell mit Hannover 96 geboten. Der Aufstiegsaspirant früherer Jahre ist zwar durch Abgänge einiger starker Spieler geschwächt und zierte mit null Punkten das Tabellenende, allerdings waren die meisten Niederlagen gegen die Topteams der Liga zustande gekommen. Im VIP-Bereich der HDI-Arena (früher: Niedersachsenstadion) empfing uns ein sehr angenehmes Ambiente – und eine Organisationspanne der Hannoveraner: Bei Spielbeginn (aber lange nach Abgabe der Mannschaftsaufstellungen) tauchte zwar der nicht aufgestellte Alexander Izrailev auf, dafür fehlte aber der an Brett 3 eingesetzte Patrick Lick. Acht anwesende Gegner, aber trotzdem ein kampfloser Punkt also. Und zwar ausgerechnet für Bernd, für den Schach spielen in Hannover irgendwie nicht klappt: Nach der kampflosen Niederlage gegen Lister Turm auf unserer letzten Auswärtsreise in die niedersächsische Landeshauptstadt gab es diesmal einen kampflosen Sieg. Da aber Bernds Freundin in Hannover wohnt, konnten alle Beteiligten gut mit diesem Ergebnis leben.
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![]() Volles Brett und viel Spannung, die sich jederzeit entladen kann bei Daniel (mit Schwarz) |
![]() Kai - mit Weiß - verteidigte sich umsichtig gegen ein überzogenes schwarzes Figurenopfer |
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Runde 4, 15.01.2017 - Bericht von David Höffer |
Klare Niederlage im Spitzenspiel |
Zum Jahresauftakt stand das Derby gegen Oldenburg an, das in diesem Jahr ein echtes Spitzenspiel – Zweiter gegen Erster – darstellte. Oldenburg ließ sich daher auch nicht lumpen und brachte erstmals in dieser Saison IM Martin Breutigam ans Brett, was ein entscheidender Faktor dieses Matches werden sollte: In der Zeitnotphase fielen dann die Entscheidungen: Torsten musste gegen Hartmut Bürckner aufgeben, Kai entwickelte genug Gegenspiel gegen den weißen König, um Berthold Wittje zum Dauerschach geben zu zwingen. Daniel musste leider in eine Zugwiederholung einwilligen und Bernds Vorteil verpuffte nach genauer Verteidigung von Max Meessen, woraufhin es recht überraschend für mich auch hier zur Punkteteilung kam. Durch die Niederlage vergrößert sich der Rückstand zur Tabellenspitze auf drei Punkte. Da die Oldenburger mit uns, Hellern und Nordhorn die drei direkt hinter ihnen liegenden Teams bezwingen konnten, stehen sie wohl zurecht dort oben und dürften in dieser Saison schwer einzuholen sein. In der Oberliga ist aber bekanntlich noch kaum jemand durchmarschiert... |
Runde 3, 04.12.2016 - Bericht von David Höffer | |
Unterkühlter Derbysieg - Bernds Schlussakkord wärmt auf |
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![]() 75% und Fan, Florian nach Blitzremis gegen Peter Issing und Fred nach Sieg gegen Olaf Giel schon zuhause |
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![]() Fred analysiert mit Fachmännern |
![]() Bernds Zuversicht war berechtigt |
Zweites Auswärtsspiel, zum zweiten Mal aber ein mit dem Fahrrad erreichbares, auch wenn das an diesem kalten Dezembermorgen keine Genusstour war. Doch bei der BSG angekommen, wurde ich auch beinah wieder weggeschickt: Die Heizung in der Schulmensa, die als Spiellokal der BSG dient, war ausgefallen, und der Schiedsrichter war der Ansicht, dass es zumindest nach einigen Stunden zu kalt zum Spielen sei. |
Runde 2, 20.11.2016 - Bericht von David Höffer | ||
Zweite Runde - Sören legt vor, Daniel und Fred besorgen Unentschieden |
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![]() Organisator Sören legt vor |
![]() Daniel und Fred machen Minimalziel klar |
![]() Dannis Siegstellung aus Gegnersicht |
Großer Jubel unmittelbar vor Anpfiff des Spiels gegen Göttingen, als Tobi K. gerade noch pünktlich den Raum betrat. Diesmal also zu acht, gingen wir statt mit einem 0:1 mit 0,5 Punkten ins Spiel: Tobis Remisgebot wurde zwar zunächst abgelehnt, aber Bernd entschloss sich schon nach wenigen Zügen mit schwarz zur Punkteteilung.
Im Mittelspiel folgte das gleiche Ergebnis bei Tobi, so dass wir mit dem Vorteil von 4 gegen 2 Weißpartien fortsetzen konnten. An den hinteren vier Brettern wirkte sich der Anzugsvorteil deutlich aus: Sören hatte zwar länger kein Schach gespielt, zeigte sich aber davon nicht beeinträchtigt, lehnte wie schon so oft Remis ab, gewann im frühen Mittelspiel eine Qualle und verwertete den Vorteil sicher. Vor allem angesichts des Zeitverbrauchs war ich auch bei ToThi zunächst guten Mutes, doch sein Gegner stellte ihm mit einem raumgreifenden Angriff zu viele Probleme und konnte schließlich gewinnbringend einen Bauern durch die feindlichen Reihen zur Umwandlung bringen – 2:2. Auch Kais Gegner inszenierte – mit Hilfe eines Bauernopfers – einen starken Weißangriff im Sizilianer und nutzte schließlich die fehlende Koordination der schwarzen Figuren zum Führungstreffer. In der Begegnung Margraf-Markgraf an Brett 6 wollten beide Spieler von solchen Konzepten wie Königssicherheit oder Rochade nichts wissen, sondern spielten nacheinander lieber Kd8 und Kd1. Nachdem es zunächst ziemlich gefährlich für Daniel ausgesehen hatte, befreite er sich mit dem Damentausch und schnürte dann dank des Läuferpaares und einigen Schwächen im schwarzen Lager seinen Gegner ein. “Irgendwie” sollte es schon gewonnen sein, war meine Einschätzung, heraus kam zunächst ein ungleichfarbiges Läuferendspiel mit zwei Mehrbauern. Ich -David- konnte den allgemeinen Schwung der weißen Steine leider nicht nutzen und geriet im Mittelspiel in Nachteil, den ich schließlich mit einem Opfer meines Springers für zwei Bauern und hoffentlich ein Dauerschach auszugleichen versuchte. In dieser Phase ließ mein Gegner zum Glück zwei Fortsetzungen aus, mit denen er seinen Vorteil hätte befestigen können und fügte sich ins Dauerschach – 2,5:3,5. Bei Fred prägte ein großer Zeitverbrauch beider Seiten die Partie, so dass es vom 20.-40. Zug schnell gehen musste. Fred verpasste hier mutmaßlich einige gewinnträchtige Fortsetzungen, sein Gegner stiftete mit weit vorgerückten Bauern und sehr aktiven Springern am Damenflügel Verwirrung. Schließlich ergab sich ein Endspiel mit Dame (Fred) gegen Turm und zwei Springer, bei zwei Mehrbauern für Fred. Auch dieses Endspiel war den Kiebitzen noch völlig unklar, und nachdem Daniel seinen Vorteil im Endspiel schließlich verwertet hatte, hing das Gesamtergebnis an dieser einen Partie. Am Ende konnte sich keine Seite dieser ungewöhnlichen Materialverteilung durchsetzen und die Partie endete Remis – 4:4. David Höffer |
Runde 1, 16.10.2016 - Bericht von David Höffer | |||||||
Erste Runde - erster Sieg - sie haben es gerichtet |
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![]() Tobi, das kann (einmal) passieren ... |
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![]() Freds Bauernopfer führte zum Sieg |
![]() Kai gab taktisches Remis zum 4½ |
![]() Danni sprang von der Schippe |
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Der erste Spieltag der neuen Oberliga-Saison begann ein wenig wie der letzte der alten (zu dem ein Bericht aus Enttäuschungsgründen fehlt): Nach exakt 30 Minuten stand es 1:0 für unseren Gegner, weil einer unserer Spieler es nicht rechtzeitig zum Spielort geschafft hatte. Das angestrebte Remis an Brett 1 war damit leider dahin, angesichts des Elo-Vorteils an den meisten anderen Brettern waren wir aber eventuell trotzdem noch Favorit. Ärgerlich auch für Gegner Werder III, bei denen Olaf Steffens nun kampflos gewann, während im gleichen Raum Werder II in der 2. Bundesliga zu siebt antreten musste. Allerdings hätte ein Aufrücken von Olaf in die Zweite noch zu mindestens fünf Verschiebungen in der Dritten geführt – vielleicht war das der Grund für die Entscheidung der Bremer.
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![]() TobyS, Bernd, TobiK, Tomek, Fred und Flori analysieren nach dem großartigen Sieg gegen Göttingen |
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Runde 8, 13.03.2016 - Bericht von David Höffer |
Das Wunder von Bernd |
Am vorletzten Spieltag stand das Derby gegen Oldenburg auf dem Programm. Die Oldenburger reisten mit vielen 3,5-Niederlagen im Gepäck an, wir mussten unbedingt siegen, nach Möglichkeit sogar nicht ganz knapp, um unsere Chancen auf die Meisterschaft zu wahren. Daher liefen wir auch bis auf Tomek und ToThi mit voller Kapelle auf. Tobi K. spielte an 1 ungewohnt lange und stand mit Schwarz auch sehr angenehm, entschied sich aber schließlich doch für das Ergebnis, auf das Sören vor der Partie nach eigener Aussage 1000 Euro gesetzt hätte, da auch sein Gegner Dirk Bredemeier schon einige Remisen in der Ergebnisliste hatte. Florian hatte mit 1.b3 Max Meessen früh aus der Theorie bringen wollen, allerdings auch keinerlei Anzugsvorteil erhalten. Eher musste er sogar aufpassen, doch auch hier hieß es nach einiger Zeit Remis. An den übrigen Brettern war ich zum Zeitpunkt der ersten Remisen zuversichtlich gewesen: Fred hatte sich schnell das Läuferpaar gesichert und stand sehr angenehm, Bernd entfaltete unter Bauernopfer eine starke Initiative, Daniel opferte ebenfalls einen Bauern (und überlegte sogar an einem starken Qualitätsopfer, verwarf es aber leider), bei Sören und Toby S. war es umgekehrt, sie hatten einen Bauern eingesammelt, den sie nun zu verteidigen suchten. Doch Richtung Zeitnotphase wurden die Sorgenfalten bei uns immer größer: Fred musste sein Läuferpaar für den starken Zentralspringer von Marc Schütte halbieren, zudem vermisste seine Dame auf a4 ihre Bewegungsfreiheit (oder wie Fred es ausdrückte, sie war sicher geparkt, genauere Befragungen zum Mentalzustand der weißen Dame während der Partie stehen noch aus). Daniels Initiative wurde von Berthold Wittje immer mehr ausgetrocknet und auch das Ins-Geschäft-stecken weiterer Bauern durch Daniel machte die Sache nicht besser. Fred konnte dann in einer immer schärfer werdenden und zunächst bedrohlich wirkenden Stellung einen Bauern gewinnen, seine Dame befreien und anschließend den Trick, auf den sich Marc am Ende verlassen hatte, widerlegen. Da aber Daniel wenig später aufgeben musste und Bernds Partie allgemein als “alle drei Ergebnisse möglich, aber Niederlage am wahrscheinlichsten” eingeschätzt wurde, musste Toby wohl oder übel weiterspielen. Und während draußen Freds Sieg analysiert wurde, verschärfte sich drinnen die Lage immer mehr: Bernd witterte gute Fuckelchancen, Toby schaffte Ungleichgewichte und war sogar bereit, einen Springer zu opfern, um dafür gefährliche Freibauern zu erhalten. Schließlich brauchten wir einen Sieg beim Stand von 3:3... Das Material in Tobys Partie verringerte sich allerdings auf jeweils TLBB (ungleichfarbige Läufer und symmetrische Bauern), einzig Tobys aktiverer König konnte als kleiner Vorteil verbucht werden, um ein weiteres Remisgebot von Jan Wagner tapfer abzulehnen. Doch fast wäre das schief gegangen: Während Toby einen Bauern verlor, gewann Bernd schließlich doch gegen den in immer noch komplizierter Stellung mit wenig Zeit ausgestatteten Hartmut Bürckner. Glücklicherweise verkraftete die remisliche Stellung bei Toby aber einen Minusbauern und so gelang tatsächlich noch der zwischenzeitlich für unmöglich gehaltene Sieg. Etwas gedämpft wurde die Freude durch die Höhe des Sieges der Hannoveraner in Wolfsburg: 7:1 mit sieben Siegen gewann der Tabellenführer und futterte sich damit ein beachtliches Brettpunktepolster an, das wir am letzten Spieltag im Finale aufholen müssen. Beim direkten Aufeinandertreffen mit dem HSK Lister Turm brauchen wir nach den heutigen Ergebnissen einen 5,5:2,5-Sieg, um den Gegner noch zu überholen. Eine extrem schwierige Aufgabe, aber auch nicht völlig unmöglich. |
Runde 7, 21.02.2016 - Bericht von David Höffer |
Ersatzgeschwächt zum Auswärtssieg |
Beim Tabellenletzten hatten wir ursprünglich einen Pflichtsieg eingeplant, daher auch auf einen Einsatz von Tomek verzichtet, doch nach arbeits- und urlaubsbedingten Absagen standen wir plötzlich ohne Vier da und mussten mit Holger und Mattis zwei Spieler aus der Zweiten einsetzen. Die Devise angesichts unserer neu formierten Hinterachse (zu der auch noch Sören und Tobi S. gehörten) lautete daher, lieber erstmal viele Eisen im Feuer zu behalten. |
Runde 6, 31.01.2016 - Bericht von David Höffer |
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Hochspannung gegen Hannover 96 | ||
Einen weiteren hochspannenden Mannschaftskampf lieferten wir uns mit Hannover 96. Leider mussten wir mit Tobi K., Bernd und Sören auf gleich drei Stammkräfte verzichten, dies sollte durch den Einsatz von Tomek und Florian und hinten durch das Oberligadebüt von Kevin Silber aufgefangen werden.
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Und jetzt zusätzlich ein Fotobericht von Jürgen Hurrle Tja, heute war irgendwie der Wurm drin |
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![]() Ob TobiK, der stärker erkältet war, hier schon gesehen hat, was heraufdräute? |
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![]() 1-Tomek |
![]() 2-Flori |
![]() 3-David |
![]() 4-Fred |
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![]() 5-Danni |
![]() 6-Tothi (2006) |
![]() 7-Toby |
![]() 8-Kevin |
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![]() Richtig, Florian: Erst mal schauen, was an den anderen Brettern los ist |
Runde 5, 17.01.2016 - Bericht von David Höffer |
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Vom Gejagten zum Jäger geworden | ||||
Wenn eine Mannschaft, deren Spitzenspieler aus Polen kommt, gegen ein Team von der holländischen Grenze antritt, dessen vordere Bretter aus Niederländern bestehen, ist das Heimrecht keine ganz unwichtige Sache. Nordhorn tritt regelmäßig nur bei Heimspielen mit der Topmannschaft an, bei den weiten Auswärtsfahrten sind meist einige der Holländer nicht dabei. So war es für uns ein doppelter Nachteil, bei winterlichen Verhältnissen die mehr als zweistündige Fahrt in den äußersten Südwesten Niedersachsens antreten zu müssen. Tomek hatten wir die Fahrt von Polen nach Holland erspart, dafür reiste Sören aus Köln an. Schnell erfüllte Tobi K. seinen Auftrag, den starken Nordhorner Spitzenspieler IM Kroeze zu neutralisieren, ein kurzzügiges Remis nach einer Viertelstunde war lange Zeit das einzige Ergebnis. Unangenehm stand der andere Toby am anderen Ende der Aufstellung, der irgendwann mit Turm gegen zwei Figuren eine ungünstige Materialverteilung erhielt und sich schließlich mit dem Schwenken des mitgebrachten DSK-Schals begnügen musste. Den meisten Vorteil erzielte Torsten, der sich mit Schwarz solide aufbaute und es seinem Gegner überließ, sich nach und nach zu schwächen. In der Folge gewann er zwei Bauern und auch wenn es letztlich bis zur Zeitkontrolle dauerte, bis er den Vorteil schließlich verwertete, kamen nie Zweifel an seinem souveränen Sieg auf, keinerlei Gegenspiel für Weiß war in Sicht. Ein weiteres Weißremis gab es bei Bernd, dessen Gegner nichts zuließ und die weiße Initiative neutralisieren konnte. 2:2 Ich hatte unterdessen eine Stellung mit wilden Varianten auf dem Brett und kam auch leicht in Vorteil, nachdem mein Gegner nach langem Überlegen die Einladung zu folgender Stellung ausgeschlagen hatte (Weiß am Zug):
Leider ließ ich einige ungenaue Züge folgen und vergab meinen Vorteil mit knapper werdender Zeit wieder und konnte zur Zeitkontrolle wieder einen Blick auf die anderen Bretter werfen – kein positiver allerdings: Sören hatte in einem Schwerfigurenendspiel einen Minusbauern, der auch noch ein starker Freibauer war, dazu war der gegnerische König sicher genug, um Gegenspiel zu vermeiden. Nach einem sensationellen Saisonauftakt kassierte Sören damit seine erste Niederlage in dieser Saison. Fred hingegen hatte selbst einen starken Zentralfreibauern, der die gegnerischen Kräfte beschäftigte und ihm die Möglichkeit gab, mit immer neuen Fesselungen die schwarze Stellung zu attackieren. Schließlich entschied ein Mattangriff zu Freds Gunsten, der damit zuletzt eine 3:0-Bilanz gegen Nordhorn aufweisen kann. Für den nächsten Spieltag fordert Fred übrigens, endlich mal mit Schwarz spielen zu dürfen (was auch dem Berichterstatter am Nachbarbrett entgegen käme).
So war Torstens Frage, ob man das denn noch auf Gewinn spielen könne, durchaus naheliegend, meine Antwort aber auch: “Bei 3:4 ist es egal, ob man es KANN, man MUSS halt.” Insgesamt 6 Stunden sollte die Partie am Ende dauern, in der ich tatsächlich noch einige Drohungen aufstellte, schließlich beinah folgerichtig überzog und eine eindeutige Verluststellung erreichte, in der mein Gegner sich dann aber gnädig zeigte und den Mannschaftssieg mit einem Remis absicherte. 3,5:4,5 Durch diese knappe Niederlage verlieren wir die Tabellenführung an den HSK Lister Turm und hoffen, dass wir nächstes Jahr nicht wieder ein Auswärtsspiel in Nordhorn haben. |
Runde 4, 13.12.2015 - Bericht von David Höffer |
Der Zug fährt weiter - mit hoher Geschwindigkeit |
Und schon wieder Erster gegen Zweiter, diesmal empfingen wir als Spitzenreiter den Gast aus Hellern. Schon im Februar konnten wir die als Überraschungsteam angereisten Hellerner deutlich schlagen, diesmal profitierten wir davon, dass die Gäste ohne ihr etatmäßiges Brett 2, Alexander Hoffmann, angereist waren. Dieser hätte Tobi K. sicherlich mehr Schwierigkeiten gemacht, sein Standardergebnis zu erzielen – Remis nach wenigen Zügen an Brett 2.
Den ersten vollen Punkte steuerte dann, ausgerechnet (und in der modernen Sportberichterstattung hat es sich eingebürgert, dieses in der Vergangenheit etwas oft strapazierte Wörtchen “ausgerechnet” mit einem “und hier kann man das wirklich mal sagen” anzukündigen, um darauf aufmerksam zu machen, dass man nicht gedankenlos eine Floskel verwendet), unser El Presidente dabei, bei dem es morgens schon ein gemeinsames Frühstück einiger Spieler gegeben hatte. Ausgerechnet, weil Tobi S. nun wirklich viele Partien in Folge das Glück (oder manchmal vielleicht auch eine Prise Genauigkeit) gefehlt hatte in der Oberliga. Heute aber gelang ein souveräner Sieg an Brett 8, der uns in Front brachte und die teils sehr unklaren Stellungen an den übrigen Brettern positiver bewerten ließ. 1,5:0,5
Danach folgten zwei Remisen, Tomek neutralisierte an Brett 1 gekonnt den Katalanen von Hellerns Spitzenspieler und Delme-Open-Dauergast IM Lingnau, indem er einer erst wenige Tage zuvor in London gespielten Partie von Aronian folgte. Bernd hatte sich auf die falsche Farbe vorbereitet (und zwar ebenso wie ToThi), weil er dachte, wir hätten ein Auswärtsspiel. Wohl auch dadurch war der Zeitverbrauch in der Eröffnung mit Schwarz recht hoch, um einen guten Aufbau zu finden, der dann letztlich aber zu einem sicheren halben Punkt reichte. 2,5:1,5
Torsten legte seine überraschende Weißpartie ruhig an, für die Analytiker beim abendlichen Pizzaessen bei den Sturms fast zu ruhig, doch letztlich gewinnbringend, nachdem erst dem Gegner die Rochadestellung zerstört und dann mit soliden Zügen die Ernte eingefahren wurde. Zudem gab uns Sicherheit, dass der zwischen Deutscher Einzelmeisterschaft in Saarbrücken und Open in Kolumbien nach Delmenhorst gekommene Daniel seinen Gegner in Zugzwang brachte und nur noch entscheidend durchbrechen musste. Das schien zwar noch etwas zu dauern, ein halber Punkt war aber mindestens gesichert. 3,5:1,5
Bei mir ging es währenddessen hoch her, lange rechnete ich an einer erfolgversprechenden Variante, in der ich viel sah, leider aber letztlich nur Gewinnwege für meinen Gegner. Danach fehlte etwas die Zeit, um eine solide Alternative ganz sauber zu spielen und so geriet ich in Nachteil, den mein Gegner mehrfach zum Sieg hätte nutzen können. In der Fülle der Gewinnwege vergaß er aber ein wenig das Rechnen und so entfleuchte ich trotz zweier Schwerfiguren, die auf meinen beinah nackten König zukamen, ins Remis. 4:2
Während Daniel noch knetete, spielte Sören eine wilde Partie, in der sein Gegner zwei Bauern gegeben, dafür aber einen sehr starken Zentrumsläufer erhalten hatte, der Sörens ebenfalls starken Zentrumsspringer mehr als aufwog. Beide Könige hatten kaum noch Schutz und in beiderseitiger Zeitnot schienen alle Ergebnisse möglich. Remis allerdings nur durch Dauerschach, denn um Sören zu zitieren: “Ich würde ja Remis machen, damit wir sicher gewonnen haben, aber wie soll man denn in so einer Stellung Remis bieten?” Schließlich konnten alle weißen Drohungen abgewehrt werden und wir holten durch Sören und Daniel noch zwei weitere Punkte zum 6:2-Erfolg.
Damit überwintern wir als Tabellenführer und konnten noch gemütlich bei Toby zu Hause essen, Fußball schauen und unsere Deutsch- und Polnischkenntnisse auf Vordermann bringen: Tomek kannte “Saft”, ich “Hetman” (=Dame), durch einen leicht zu durchschauenden Ausruf von Tobys Tochter wurde zudem die unterschiedliche Bedeutung des Wortes Papa (polnisch so viel wie “tschüß” unter Freunden) deutlich. |
Runde 3, 15.11.2015 - Bericht von David Höffer |
Mit Kantersieg Tabellenführung erobert |
Zweiter gegen Erster – zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison hat das wohl noch nicht so eine hohe Aussagekraft, trotzdem war die Tabellensituation eine zusätzliche Motivation vor dem Heimspiel gegen Göttingen. Als leichten Favoriten sahen wir uns angesichts unserer starken Aufstellung schon ins Rennen gehen, außer den beiden Tobi-Assen waren alle dabei. |
Runde 2, 11.10.2015 - Bericht von Sören Grebener |
Zum Punktesammeln in die Autostadt |
Zur zweiten Runde ging es zum Oberliga Neuling SC Wolfsburg. Nach zweistündiger Autofahrt machten wir uns daran das Spiellokal zu finden. Gar nicht so einfach, denn der nett gemeinte Hinweis im Ligaheft „Eingang links neben dem Penny-Markt“ stiftete erstmal Verwirrung, da es diesen offensichtlich nirgends gab. Nachdem alle ihr Brett doch noch gefunden hatten, ging es direkt pünktlich um 11 Uhr los. Bereits nach 14 Zügen bot mein Gegner remis an, welches ich nach misslungener Eröffnung, inklusive Minusbauern, dankend annahm. Direkt hiernach vereinbarte auch Tobi K an Brett 1 wie üblich remis. Die Umstellung von Brett 8 nach vorne zahlt sich somit erneut aus. In den nächsten zwei Stunden passierte eher wenig, wir verbesserten unsere Stellungen an vielen Brettern jedoch allmählich. Bernd hatte seit der Eröffnung eine angenehme Stellung, da sein Gegner der Figurenentwicklung keine große Bedeutung beimaß. Der nie gefährdete Punkt wurde souverän eingesammelt. Auch Tothis Gegner musste sich geschlagen geben, nachdem ein Bauer und mit ihm die gesamte gegnerische Stellung fiel. Spannend machte es hingegen Daniel, welcher nach zweifelhafter Eröffnung sehr passiv stand. Langsam kämpfte er sich jedoch zurück und konnte die Partie sogar noch zu seinen Gunsten drehen. Nachdem auch Fred seine Partie gewonnen hatte stand es somit bereits 5:1. Da Florians Gegner es bevorzugte keinen Gewinnversuch zu unternehmen, sondern ins Remis abzuwickeln, spielte nur noch Toby. Dieser hatte früh in der Partie zwei Bauern gewonnen und eine sehr angenehme Stellung erreicht. Um die Partie wieder spannender zu gestalten gab er seinem Gegner jedoch eine Qualität zurück. Nach langen Gewinnversuchen endete die Partie schlussendlich remis. Der Mannschaftskampf endet somit 6:2. Weiter geht es am 15.11. gegen den aktuell Tabellenführenden SC Tempo Göttingen. |
Runde 1, 20.09.2015 - Bericht von David Höffer |
Umkämpftes 4:4 zum Saison-Auftakt |
Und täglich grüßt das Murmeltier: Nachdem schon unser letztes Oberligaspiel der vergangenen Saison ein Heimspiel gegen die BSG war, kam es zum Saisonauftakt direkt wieder zu diesem Derby, in dem wir schon seit dem Frühjahr 2012 auf einen Sieg warten. Der damalige Sieg wurde noch unter Mithilfe von Tomek eingefahren, was lag also näher als ihn wieder in unserer Mannschaft willkommen zu heißen, um mal wieder einen Derbysieg zu landen? An Brett 1 neutralisierte er den Anzugsvorteil von Otto Borik zu einem unaufgeregten Remis. Das gleiche Ergebnis gab es auch an Brett 2, wo Tobi K. so weit vorne wie nie aufgestellt ist, auch hier dauerte die Partie gegen Alt- und Großmeister Michael Zeitlein nicht allzu lange.
Die nächsten Ergebnisse waren allerdings nicht in unserem Sinne, denn es gingen gleich zwei Weißbretter verloren. Der Präsident hatte schon in der Eröffnung eine Figur eingestellt, mühte sich zwar nach Kräften, noch eine gefährliche Initiative zu entfachen, doch letztlich setzte sich die schwarze Mehrfigur durch. An Brett 6 war mit ToThi ein weiterer Comebacker (in der Ersten) aufgeboten, der mitten im Mittelspiel schon mal Vorkehrungen für das (noch ferne) Endspiel treffen wollte und seinen König aus einem eigentlich harmlosen Schach Richtung Mitte (f1) statt in die Ecke zog, einen Zug später aber einsehen musste, dass der König nun in große Probleme auf der Diagonalen a7-g1 kam – 1:3. Erfreulicherweise konnte ich (MF David) mit einer kleinen Kombination die in der Umgruppierung befindlichen Figuren meines Gegners Rolf Hundack empfindlich stören und den Anschlusstreffer erzielen. In der Zeitnotphase lagen wir somit zwar 2:3 zurück, doch ein Blick auf die Bretter zeigte, dass wir es waren, die dem Mannschaftserfolg näher waren: Bernd hatte einige Schwächen im gegnerischen Lager provoziert und zudem die deutlich aktiveren Figuren, Sören verfügte über die gefährlicheren Freibauern im Damenendspiel und Daniel konnte in unklarer Stellung eventuell Dauerschach geben. Doch hier fasste der MF und Berichterstatter nicht ganz den richtigen Plan: Ob es bei Sören nicht noch Dauerschach werden könnte?! Bei Bernd erstmal die Zeitnot abwarten! Also doch kein Remis für Daniel und das sollte sich rächen: Nach den bald eingefahrenen Siegen durch Bernd und Sören hatte Daniel kein Remis mehr und geriet in der Folge auf die Verliererstraße. Lange kämpfte er zwar noch, doch letztlich gelang es Peter Issing, den Ausgleich für die BSG zu erzielen. |
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1. Bundesliga 26. Feb. 2011 DSK - SF Katernberg GM S. Siebrecht - Andi Ohse |
Runde 9 - Bericht von David Höffer |
Unsere Gedanken bei Andi Ohse |
Auch wenn es im letzten Saisonspiel nicht mehr um Auf- oder Abstieg ging, würde die Konstellation eigentlich genug Stoff bieten, um einen spannenden Bericht zu haben: Derby gegen die BSG, in dem auch tabellarisch der Kampf um die Nummer 2 in Bremen hinter dem Deutschen Vizemeister und Fast-Oberligameister Werder ausgespielt wurde, Kampf sogar noch um Platz 3 nach zuletzt drei Siegen in Folge. Doch der schachliche und sportliche Aspekt dieses Spiels rückten im Vorfeld stark in den Hintergrund, als wir eine Woche vor Ostern vom Tod unseres langjährigen Mannschaftskollegen und Schach-freundes Dr. Andreas Ohse unterrichtet wurden. Seit er 2005 von Oldenburg zu uns gewechselt war, hatte Andreas für uns in den ersten beiden Mannschaften gespielt und war immer einer der Zuverlässigsten, wenn es darum ging, schnell noch mal einzuspringen oder am Spieltag zu fahren. Er war immer mit viel Einsatz und Herz dabei gewesen, immer den mannschaftlichen Erfolg im Blick. In der Zeit, in der er in Bremen wohnte, wandte er sich oft mit einer ausgefeilten Vorbereitung auf das nächste Match an mich, da er mit der Benutzung von Chessbase auf Kriegsfuß stand. Nach einem so plötzlichen schmerzhaften Verlust fällt es schwer, einen ganz normalen Spielbericht zu schreiben, von einem Spiel das wir mit einer Gedenkminute für Andreas begannen. Doch so sehr, wie er sich immer für die Lage der Ersten interessierte, hätte er sicher gewollt, dass kurz über dieses Spiel erzählt wird: Um der Zweiten im Abstiegskampf zu helfen, traten wir nur zu siebt an. Dass wir diese Hypothek aufholen könnten, schien durchaus im Bereich des Möglichen, standen doch Fred und Daniel schnell sehr angenehm, Tobi K. hatte zumindest keine Probleme und auch bei Mattis schien sich Vorteil anzukündigen. “Der gewinnt doch einfach eine Figur!”, meinte Sören zu mir. Erst später erkannten wir, dass er zuvor einen Turm ins Geschäft gesteckt hatte. In der Folge verteidigte sich Olaf Giel umsichtig und zwang ihn schließlich zur Aufgabe. Durch Fred und Daniel konnten wir zwar vorübergehend ausgleichen, aber während die Lage bei Tobi S. unklar war, traf ich in gedrückter Stellung eine zu offensive Entscheidung, die den halben Punkt kostete. Diesen hätte Sören sicher haben können, er lehnte das Remisgebot allerdings auf mein Geheiß hin ab und stand dank des Läuferpaars auch bald besser. Da auch Tobi K. mittlerweile ein Turmendspiel mit Mehrbauern erreicht hatte, sah es so aus, als könnten wir das 2:3 noch drehen, aber die Stellung von Sörens Gegner hielt immer gerade noch so zusammen und kippte schließlich langsam, aber unaufhaltsam. Tobi S. musste gegen den starken Angriff von Karl Juhnke schließlich die Dame geben und wenig später aufgeben. Somit blieb Tobi K. nur der Anschlusstreffer zum 3:5, das uns am Ende der Saison mit 9:9 Punkten auf Platz 6 stehen lässt. Einen halben Brettpunkt hinter der BSG leider. Nachdem wir uns dank einer Leistungssteigerung nach Weihnachten letztlich doch souverän in der Oberliga halten konnten, wird es kommende Saison kaum einfacher, auch wenn man durchaus hoffen kann, dass wir die beiden Aufsteiger, Stade und Wolfsburg, hinter uns lassen. Unsere Mannschaft aber verliert neben Andreas auch ihren stärksten Spieler: Unser Super-Talent Dmitrij, der den letzten Kampf angesichts des GM-Turniers “Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft” verpasste, ist nach fast 200 Elo-Punkten plus in dieser Saison der Oberliga etwas entwachsen und möchte den nächsten Schritt seiner Karriere in Angriff nehmen. Angesichts der Möglichkeiten in puncto Training mit Großmeistern und Mannschaftseinsatz in 1. und 2. Bundesliga, die ihm der Hamburger SK dafür bietet, kann ihm dies auch niemand verübeln. Vielleicht haben sie ihn auch damit gekriegt, dass er dort auch mal Weiß haben darf... Wir wünschen viel Erfolg auf dem Weg zum GM-Titel, der für Dmitrij über kurz oder lang drin sein sollte, und werden die Entwicklung weiter gespannt beobachten. |
Runde 8 - Bericht von David Höffer |
Souveräner Sieg nach langer Fahrt |
Unser Spielplan diese Saison hatte es wirklich nicht gut mit uns gemeint: Auswärtsfahrten nach Hannover, Hildesheim, Nordhorn, Lüneburg und Göttingen, das dicke Ende kam also am Schluss. Außerdem musste Ersatz für Bernd gefunden werden. Glücklicherweise fand sich mit dem ersten Saisoneinsatz von Lukas aber ein Ersatz, wir waren also vollzählig ohne bei der Zweiten wildern zu müssen.
Ein wenig war es auch das Duell der Schwarzkonzepte, denn während bei uns gleich drei Spieler 1.e4 mit 1...e5 beantworteten, setzten zwei Göttinger auf Caro-Kann (einer aber auch e5, Offene Spiele sind wohl in). Mein Gegner hätte sich auch noch seiner Caro-Kann-Fraktion angeschlossen, doch mit 1.d4 lenkte ich die Partie in katalanische Gewässer, aus denen ich mit Vorteil hervorging. Im damenlosen Mittelspiel war er gezwungen, eine Qualität zu geben, was angesichts seines starken und vom Bauern b3 unterstützten Läufer c2 aber durchaus nicht klar war. Nach einiger Technik konnte ich den Punkt aber einfahren. Das gelang auch Fred an Brett 1, der eine angenehme offene Stellung mit Raumvorteil und vielen taktischen Möglichkeiten erhielt. Sein Gegner konnte sich zwar lange verteidigen, aber spätestens in Zeitnot wird das in solchen Stellungen für das menschliche Auge recht schwer. Seinen Gegner neutralisiert hatte Tobi K., der sich nach einigem Abtauschen sein Remis abholte. Über das gleiche Ergebnis kam auch Dmitrij nicht hinaus, dessen Gegner es erfolgreich schaffte, seine Versuche in Vorteil zu kommen im Zaum zu halten. Damit führten wir aber beruhigend 3:1 und die beiden Caro-Kann-Partien sollten bereits den Sieg sicherstellen: Tobi S. hatte die Remisbreite nie verlassen und mit ruhigen Manövern tauschte sich alles zur Punkteteilung ab. Sören hingegen ließ sich nicht zweimal bitten, die Angriffseinladung seines mit dem König in der Mitte stecken gebliebenen Gegners anzunehmen. Die taktischen Verwicklungen brachten ihm ein Endspiel mit zwei Mehrbauern ein, das problemlos gewonnen war. Damit hatten wir die 4,5 sicher und das “Bremer Auto” mit Sören, Dmitrij, mir und Fahrer Fred konnte den langen Rückweg in Angriff nehmen. Das andere Auto musste leider noch zwei Niederlagen hinnehmen, denn Lukas fand sich nach unübersichtlichen dynamischen Verwicklungen in der Zeitnotphase in Nachteil und Daniel, der im Mittelspiel ein Remisgebot abgelehnt hatte, entglitt das Endspiel mit zwei Türmen gegen Dame. Mit dem Sieg rücken wir nun sogar auf Platz 4 vor. Das letzte Match findet nach Ostern statt, dann zu Hause im Derby gegen die BSG. |
Runde 7 - Bericht von David Höffer |
Souveräner Sieg gegen Hellern sichert den Klassenerhalt |
Erstmals in dieser Saison konnten wir mit der gleichen Aufstellung antreten und nachdem es gegen Lüneburg noch ein Tanz auf der Rasierklinge gewesen war, siegten wir gegen den SV Hellern aus Osnabrück souverän. Die Hellerner (sagt man so?) waren als Aufsteiger vor dem Match überraschend Vierter, hatten unter anderem Werder mit 5,5:2,5 weggeputzt. Dabei profitierten sie sicherlich auch davon, dass sie sehr oft mit ihren ersten Acht spielen konnten, diesmal fehlte allerdings auch nur einer dieser Spieler (aber immerhin Brett 2). |
Runde 6 - Bericht von David Höffer |
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Abstiegskrimi mit Happy-End | ||||
Mit dem knappsten aller Schachergebnisse konnten wir den Abstiegskrimi in Lüneburg für uns entscheiden. Die Lüne-burger hatte man vielleicht nicht unbedingt auf dem vorletzten Platz erwartet, doch in der Oberliga geht es bekanntlich sehr knapp zu, so dass wir mit 3 gegenüber 2 Punkten in der Tabelle die nächste weite Auswärtsfahrt antraten.
Die Lüneburger hatten an den hinteren Brettern ihre Aufstellung geändert und unsere Vorbereitung ins Leere laufen lassen. Sehr wohl vorbereitet war aber der Gegner von El Presidente, der sich exakt die richtige Variante noch am Vortag mit dem Spitzenspieler der Lüneburger, GM Falko Bindrich, angeschaut hatte. Da hatte Toby wenig entgegenzusetzen und verlor schon früh im Mittelspiel eine Qualität und nach aussichtslosem Kampf auch die Partie. |
Runde 5 - Bericht von Toby Sturm |
Der Mannschaftssieg war greifbar - 4:4 in Nordhorn |
Nach 11 Stunden wieder zu Hause und 1 Punkt im Gepäck… Mit einer stark ersatzgeschwächten Mannschaft fuhren wir gegen 08.30 Uhr Richtung Holland mit dem Ziel in Nordhorn Unsere Aufstellung war nicht ganz gleichwertig da wir sogar unseren „Vor-Ort-MF“ ersetzen und noch einige andere Absagen verkraften mussten. Aber wir hatten ja Dmitrij dabei und das heißt, wir brauchen nur noch 3 weitere Punkte um einen Mannschaftspunkt zu ergaunern. Zudem hatten wir an Brett 7 noch unseren Punktelieferant, der zwar auch in dieser Saison noch nicht voll punkten konnte, dies aber für Nordhorn versprochen hatte. Und es fing schon gut an, an Brett 2 wie zu erwarten (allerdings extrem schnell) nach ca. einer Stunden und nicht mal 20 Zügen stand es 1:0. Dmitrij hatte mit den schwarzen Steinen gegen den CM (Chill-Meister) absolut keine Probleme! Respekt! Und dann die Frage: Lagen wir in dieser Saison schon mal 1:0 vorne? Ich glaube nicht… da lag etwas in der Luft. |
Runde 3 - Bericht von David Höffer | |
Siegessäule in Hildesheim erklimmt | |
![]() David hat gute Aussicht: Siehst du auch den Klassenerhalt? |
Nach den beiden verkraftbaren Auftaktniederlagen musste in Hildesheim unbedingt ein Sieg her. Bisher hatte der Aufsteiger von 16 möglichen Brettpunkten nur zwei Remisen eingeheimst – sieglos sollten sie auch gegen uns bleiben. Sicherheit gab die frühe 1:0-Führung – mein Gegner hatte gedacht, dass das Spiel am gleichen Termin stattfinden würde wie die Spiele der unteren Ligen, nämlich eine Woche später. Somit gewann ich kampflos und konnte mich erstmal einem Spaziergang zum Bismarckturm mit Aussicht über die Stadt widmen. Als ich -David- nach ungefähr eineinhalb Stunden Spielzeit in die Konferenzräume des Hildesheimer Klinikums zurück kam, sah es an allen Brettern gut aus: El Presidente wickelte gerade in ein gewonnenes Turmendspiel ab, Andreas und Tobi K. waren ohne Probleme mit Schwarz rausgekommen, Dmitrij hatte sogar schon früh die Initiative als Nachziehender übernommen und Bernd stand in einer sicheren Igel-Stellung. Der beruhigende Eindruck, dass unsere Schwarzspieler mehr von den Stellungen verstanden als ihre jeweiligen Gegner, ließ für mich keine Zweifel am Sieg aufkommen. Bei Fred war die Lage insgesamt unklar, Sören nahm nach 21 Zügen ein Remisgebot seines Gegners an, wobei die Analyse ergab, dass er forciert einen Bauern hätte gewinnen können. In der Zeitnotphase gewannen wir dann drei Schwarzpartien durch Andreas mit einem energischen Angriff am Königsflügel, Bernd, der im richtigen Moment den Konter ansetzte, und Dmitrij in seinem ersten Einsatz an Brett 2. Auch Fred kam nach einem taktischen Gefecht in Vorteil. Leider hatte Tobi S. sein Turmendspiel komplizierter gemacht als nötig, auch mit 2 gegen 1 erhielt er aber wieder eine Gewinnstellung, in der es vermeintlich verschiedene Gewinnwege gab. Der von ihm gewählte führte dann aber leider zu einer unangenehmen Überraschung mit Patttrick – 5:1. Auch der andere Tobi hätte sein Endspiel wohl zum Sieg führen können, griff aber ebenfalls fehl, so dass er zwar sein übliches Ergebnis erzielte, allerdings in ungewöhnlicher und löblicher Manier, weitergespielt bis zum Ende, als nur noch zwei Könige und ein Springer auf dem Brett waren. Die bequemen Stühle am insgesamt sehr gelungenen Spielort könnten die Motivation für eine lange Partie gesteigert haben. Leider schlug Freds Angriff mit Turm und zwei Freibauern gegen Springer und Läufer nicht durch, aber auch dieses Remis war zu verschmerzen: Souverän mit 6:2 die Pflichtaufgabe erfüllt. |
Runde 1 - Bericht von David Höffer |
Viele Schwarzsiege in Hannover ... |
Mit einer erwartbaren Niederlage beim letztjährigen Aufstiegskonkurrenten HSK Lister Turm sind wir in die neue, schwierige Oberliga-Saison gestartet. Schwierig deswegen, weil uns mit Kai unser Top-Scorer abhandengekommen ist (wechselte von der Delme an die Weser) und mit Malte unser Spitzenspieler nach vielen Jahren des Pendelns zwischen Lübeck und Delmenhorst ebenfalls wechselte – von Mannheim zu den Oberligakämpfen zu kommen, wäre auch wirklich etwas viel verlangt. Keno war es auch, der unsere Hoffnungen am meisten nährte: Mit Schwarz gewann er erst riskant wirkend 1-2 Bauern, holte sich dann sogar noch einen dritten, sehr zentralen und musste nun nur noch seinen Vorteil stabilisieren. Wenn er die Probleme um seinen in der Mitte verbliebenen König lösen könnte, bahnte sich hier ein Punkt an. In den meisten Partien materialisierten sich dann auch bald die entsprechenden Ergebnisse: Florian und Andreas verloren, der offizielle MF Sören ließ die Kiebitze bei seinem Oberliga-Debüt noch mal ein bisschen schwitzen, als er seinem Gegner ein zweizügiges Matt anbot, das dieser aber verschmähte. Anschließend marschierten seine Freibauern aber problemlos zum Sieg. Der “MF in field” und Autor dieser Zeilen, verwertete seinen Vorteil ebenfalls. Der Ausblick auf den zweiten Spieltag verheißt zunächst keine Besserung, alles andere als eine Niederlage bei der für die OLNW eigentlich zu starke Mannschaft von Werder II wäre wohl eine Sensation. Werder gewann am ersten Spieltag trotz Europapokalteilnahme in Bilbao mit fast ausschließlich Spielern der Zweiten, indem die übliche FM-Riege einfach durch die drei nominellen Spitzenbretter ersetzt wurde. Das Spiel wird übrigens nicht wie geplant in Delmenhorst stattfinden, sondern einem Wunsch der Werderaner folgend gemeinsam mit dem Bundesligawochenende im Weserstadion. Diese Atmosphäre dreieinhalb Jahre nach unserer Bundesligasaison schnuppern zu können, ist sicherlich für uns Spieler eine schöne Sache und auch etwaige DSK-Fans dürften sich über die Gelegenheit freuen, gleichzeitig Bundesligapartien und die harte Oberliga-Realität beobachten zu können. |