Bericht zur zweiten Runde

von David Höffer

Eigentlich, ja eigentlich hatte am zweiten Spieltag alles besser werden sollen. Der doch hoffentlich nur als "Betriebsunfall" zu bezeichnende erste Spieltag sollte mit einem möglichst sogar deutlichen Sieg gegen eine ersatzgeschwächte BSG vergessen gemacht werden. Zwar überraschten uns die BSG'ler damit, dass IM Otto Borik an Brett 1 spielte, aber mit der Aufstellung von Ewgeni stand es nach Überraschungen 1:1. Die BSG bewies aber, dass sie eine doch recht ausgeglichen besetzte Mannschaft hat, denn nicht jeder Verein könnte es sich leisten, mit der Aufstellung 1, 2, 4, 9 (!), 10, 11, 12, 14 anzutreten. Wir hingegen hatten nur Bernd eine Pause gegönnt und ansonsten von 1 bis 9 alles aufgeboten - eigentlich eine klare Sache, erwartete auch BSG-Mannschaftskapitän Ronald Fleck. Doch wie gesagt - "eigentlich"...
Während Friedel im Mittelspiel eine Abwicklung nicht richtig einschätzte und bereits recht früh ein Endspiel mit Minusbauern verteidigen musste, spielten sich vor allem Tobias und David Vorteile heraus. Auch Daniels und Ewgenis Stellung wirkten sehr angenehm, an Brett 1 entwickelte sich ein interessanter Schlagabtausch mit offenem Visier zwischen Borik und Arnd, die Partien von Florian und Malte verliefen in eher ausgeglichenen Bahnen.
Doch mit wenig Zeit (hat denn jetzt immer irgendwer unerwartet dieses Problem?) zog Daniel nicht die eigentlich geplante Figur und willigte lieber ins Remis ein. Tobias brachte uns zwar in Führung, doch das Damoklesschwert einer Niederlage an Brett 8 schwebte die ganze Zeit über uns. Während es an Brett 1 und 2 letztlich doch Punkteteilungen gab, hatten wir aber ja noch den Mehrbauern von David - oder etwa nicht? Eine Möglichkeit, das Gegenspiel des Gegners zu unterbinden, wurde jedoch verpasst und schon bestand nur noch die Wahl zwischen Verlust der Qualität oder der Dame gegen Läufer und Turm. Leider lag diese Wahl letztlich nicht bei David, der zwar auch mit einer Minusqualle noch auf Gewinn zu spielen versuchte (dem Läuferpaar sei Dank), letztlich aber doch nicht über den halben Punkt hinauskam. Da Friedel seine Stellung gegen Prof. Schöne irgendwann nicht mehr halten konnte, und Florian mit dem Dauerschach gegen Hundack sogar zufrieden sein musste, hing es - mal wieder - an Malte, auf dessen geradezu legendäre Endspielqualitäten wir (trotz der aus Delmenhorster Sicht "falschen" Figurenverteilung Läufer gegen Springer) noch einige Hoffnung setzten. Letztlich war es aber auch hier nur ein Kampf ums Remis, das sage und schreibe sechste an diesem Tag.
Fazit: Wenn in Melle nicht ein ganz gewaltiger Knoten platzt, wird es wohl nichts mit dem ambitionierten "oben mitspielen", aber wir sind noch heiß!