SAISON 2013/14

Gesunde Skepsis: Flori gewinnt an Brett 1
Runde 9 - Bericht von David Höffer
Wenn die Nerven versagen ...
So wenig dramatisch das letzte Wochenende in der Schach-Bundesliga verlief, umso dramatischer war doch der letzte Spieltag der Oberliga Nord-West (und übrigens auch der der 2. BL Nord), vor dem sich noch vier Mannschaften Hoffnungen auf den Aufstieg machten. Die besten Chancen hatte der HSK Lister Turm, dem bereits ein 4:4 gegen Oldenburg reichen würde – bei einer Niederlage allerdings wären die Hannoveraner aus dem Rennen.
Von diesem Spiel erhielten wir über den bereits früh remisierenden Keno immer wieder Wasserstandsmeldungen, so dass wir schon vor der Zeitnotphase wussten, dass der HSK unter Druck geraten war. Damit müsste uns im Normalfall auch schon ein knapper Sieg reichen, um die Meisterschaft perfekt zu machen. Und das in Hameln, bei der Mannschaft, die mit ihren nur 2 Punkten im bisherigen Saisonverlauf der Liga Rätsel aufgab:
Letzte Saison hatten die Männer aus der Rattenfängerstadt mit beinah identischer Aufstellung noch bis zum letzten Spieltag um den Titel mitgespielt, jetzt verhagelten ihnen eine Reihe von 3,5-Niederlagen die Saison. Um sich im letzten Spiel noch zu retten, hatte Hameln allerdings leider genau gegen uns die beste Aufstellung der Saison an den Start gebracht, ein Umstand der im Fußball sicherlich umgehend von Horst Heldt und Armin Veh kritisiert worden wäre.
 
Wie bereits erwähnt, hatte Keno gegen die Verstärkung der Hamelner Hintermannschaft ein bequemes Remis mit Schwarz erzielen können, vorne willigte Fred, der kurzfristig trotz samstäglicher Arbeit zugesagt hatte, ebenfalls früh in eine Punkteteilung gegen Wilfried Bode ein. Erwartungsgemäß unter Druck geriet Tobi K., der gegen den starken Adrian David mit Schwarz zwar lange um sein gewohntes Remis kämpfte, aber genau mit dem mutigen ...b5 in eine Abwicklung lief, die zu seinen Ungunsten ausging. Damit konnte er leider die Saison nicht ungeschlagen beenden, sondern erhält nun das Prädikat “sieglos” – bei vielen Remisen liegt da eben nicht viel dazwischen...
Hoffnungen setzten wir hingegen einmal mehr in unseren Topscorer Kai, der in einem Franzosen eine lange Zeit völlig unklare Stellung erreicht hatte (siehe Diagramm Kai): Die Frage war, ob er seine zwei zentralen Freibauern halten und gewinnbringend einsetzen konnte oder ob sie zur Schwäche tendieren und abgeholt würden. Glücklicherweise geschah Ersteres, womit Kai die Saison mit sensationellen 8/9 (!) an den mittleren Brettern beendet.
Es stand nun also 2:2 und ging in die Zeitnotphase. Während bei El Presidente nach einem sehr frühen Damentausch alles auf ein Remis hinauszulaufen schien (ein Turm+Läufer-Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und ohne große Asymmetrien stand auf dem Brett), sah es in den drei anderen Partien gut für uns aus, hier ein Blick auf die Bretter (natürlich standen nicht alle Stellungen exakt gleichzeitig auf dem Brett, aber das Ganze spielte sich innerhalb einer Viertelstunde ab):
  
                  F. Schirm - David                                    Dmitrij - K. Renner                                      D. Schmidt - Andy  
 Meine (Davids) Partie lief schon seit der Eröffnung in die richtige Richtung, der zur Schwäche tendierende weiße Isolani, der nicht ganz sichere König und meine aktiven Figuren gaben mir Vorteil, den ich verschiedentlich hätte ausbauen können. Am klarsten wäre dies in der Diagrammstellung gegangen (was mein Gegner auch sah): 26...Txe1! Bei jeder der Rückschlagmöglichkeiten hängt anschließend ein weißer Stein (nach Kxe1 folgt Lxg3+ mit klarem Vorteil), nach dem naheliegenden 27.gxh4 Txh1 ist der weiße König gegen die schwarzen Drohungen wehrlos. Auf der e-Linie wird gleich ein zweiter Turm auftauchen, das Schach auf h2 ist äußerst unangenehm und nicht zu verhindern, Schwarz gewinnt. Leider spielte ich stattdessen 26...Dh3 und machte in der Folge einige weitere ungenaue Züge, die kurz nach der Zeitkontrolle zum Remis führten.
 
Sehr angenehm stand Dmitrij, hier gibt es aus dieser Phase keine dramatische Wendung, das Diagramm zeigt aber gut den weißen Vorteil durch den einfachen Mehrbauern, den Dmitrij auch gekonnt weiter ausbaute und den Bauern in der Folge bis nach d7 laufen ließ. Hier waren wir also voller Hoffnung auf einen ganzen Punkt.
 
Am dramatischsten war aber die Partie von Andreas, die ich bei oberflächlichem Hinsehen sicherheitshalber immer als “unklar” abschätzte, in Wirklichkeit stand Andreas aber über weite Strecken klar besser. Wir klinken uns nach 33.f4 im Diagramm ein, zu diesem Zeitpunkt waren schon beide Spieler in Zeitnot und es war ein offener Schlagabtausch entstanden: Der auf g2 installierte Bauer bekommt zwar eher keine Hilfe von seinen Kollegen auf der h-Linie, wird aber von der Batterie in der langen Diagonalen gehalten und stört Weiß (gerade in Zeitnot) enorm. Ein Fortkommen mit den Schrägfiguren ist nicht zu erkennen, also müssen es die schwarzen Türme richten, was in der f-Linie auch und gerade nach f4 gut möglich ist. Mit 33...Tgf7 hätte Andreas hier seinen Vorteil wohl schon bald verwerten können, das Eindringen der Türme in der f-Linie ist nicht zu verhindern und “auf die ein oder andere Weise” wird Schwarz dann wohl gewinnen. Stattdessen folgte aber 33...Tf5 34.Sc4 Ld5 35.Sd6 Tf8 und nun hat offensichtlich nur Weiß Fortschritte aus der Diagrammstellung erzielt, der weiße Springer wird in der Folge sehr stark und Weiß kann sich problemlos leisten, die Qualität zu geben, um die unangenehme Batterie los zu werden. Leider verpasste Andreas die Möglichkeit zum Rückopfer und geriet nach der Zeitkontrolle in die Defensive.
 
Hier spekulierten wir nun eher auf 0 Punkte, so dass Toby S. trotz der Remislastigkeit seiner Stellung kein Remisgebot annehmen durfte. Zunächst war meine einzige Hoffnung, dass auch die Hamelner im Abstiegskampf unbedingt 4,5 Punkte erzielen mussten. Während ich mir also ausmalte, wie in dem remislichen Endspiel am Ende beide Spieler “all-in” gehen müssten, berichtete Keno, dass Oldenburg mittlerweile in Hannover gewonnen hatte. Die Schützenhilfe war also da, unsere drei Recken mussten aber irgendwie noch 2 Punkte holen. Sicherlich über eine Stunde währte der nerven-zehrende Kampf für Spieler und Kiebitze, bis...

   ...Dmitrij seinen Freibauern auf d7 verlor und nicht über ein Remis hinauskam
   ...Andreas dem Druck von Dame, Turm, Springer und Freibauern nichts mehr entgegensetzen konnte und leider nur ein vermeintliches Matt erzielte, stattdessen aber aufgeben musste
   ...Toby in einem mittlerweile äußerst spannenden Läuferendspiel zwar lange auf Gewinn stand, diesen aber leider mehrfach verpasste und als Letzter Remis machen musste. Ein Sieg hier hätte nun aber auch gar nichts mehr gebracht und im Nachhinein war es vielleicht eine ganz gute Wahl des Präsidenten nicht zu gewinnen:
So muss immerhin keiner denken, dass genau SEIN eigener halber Punkt ja gereicht hätte um Erster zu werden. Mit insgesamt vier vergebenen Gewinnstellungen vom Stand von 2:2 an eine extrem unglückliche Niederlage im entscheidenden Spiel. Die Nerven haben uns einen gehörigen Streich gespielt.
 
Statt Erster wurden wir in dieser extrem engen Liga damit Vierter, über den Aufstieg jubeln durften letztlich die von Platz 4 in den letzten Spieltag gegangenen Oldenburger, die einen halben Brettpunkt vor Nordhorn landeten. Nordhorn? Genau, der Vierte im Bunde, der bei den Schachfreunden Hannover einen zu knappen Sieg landete, um am Ende die Meisterschaft zu feiern.
 
Und die Hamelner? Überholten Braunschweig durch den äußerst glücklichen Last-Minute-Sieg noch und wurden Achter. Ein Platz, der üblicherweise zum Klassenerhalt reicht. Unglücklicherweise stieg aber Werder II in einem ebenfalls dramatischen Abstiegskampf aus der zweiten Liga ab und somit gibt es drei Abstiegsplätze in der Oberliga.
Das “Wunder von Hameln” bleibt für unsere Gastgeber also folgenlos..

Runde 8 - Bericht von David Höffer
Die Hoffnung lebt!

Mit einem deutlichen 6,5:1,5-Sieg gegen die SF Hannover konnten wir unsere Aufstiegschancen vor dem letzten Spieltag wahren – da Tabellenführer HSK Lister Turm aber unerwartet deutlich mit 6:2 in Lüneburg gewann, sind diese Chancen trotzdem eher gesunken. Am letzten Spieltag müssen wir nun in Hameln gewinnen und gleichzeitig auf einen Oldenburger Sieg in Hannover hoffen, um noch Platz 1 zu erobern.
Die mit uns punktgleichen Nordhorner und Oldenburger konnten wir durch den deutlichen Sieg um einen bzw. zwei zusätzliche Brettpunkte distanzieren. Gegen den dritten Hannoveraner Gegner der Saison gelang uns ein Traumergebnis – vor allem an den Weißbrettern: 4:0 hieß es zwischenzeitlich und alle Schwarzpartien liefen noch.


David - nach getaner Arbeit!
Kai gewann bereits nach 18 Zügen, nachdem sein Gegner sich im Sveshnikov auf Abwege begeben hatte. Dabei fand er seine Züge durchaus selbst, auch wenn sich hinterher herausstellte, dass es die gleiche Partie bereits 2007 in der Datenbank gab. Noch vor der Zeitkontrolle fielen dann auch die anderen Weißpunkte:
Dmitrij überspielte seinen Gegner sauber und positionell, Keno münzte seinen Raumvorteil in Zählbares um, als er einen gegnerischen Läufer fing und ich -David- hatte zwar in der Eröffnung einen gedeckten Freibauern für meinen Gegner zugelassen, profitierte aber von seinem schwachen Läufer und der zunehmend geschwächten Königsstellung.

Der Sieg war also schon früh in Reichweite, angesichts der Verfolger im Nacken wollten wir aber auch etwas für die Brettpunkte tun. So geschah es, dass sogar Tobi K. sensationell ein Remisgebot ablehnte
(einer der emotionalsten Momente der Saison) und alles versuchte, aus seinem Raumvorteil mehr herauszuholen. Leider gelang dies nicht, womit das Ergebnis bei ihm letztlich das gleiche war wie sonst auch.

Bernd hatte unterdessen trotz zwischenzeitlich zweier Mehrbauern mit knapper Zeit nicht die richtige Abwicklung gewählt und verlor. Daniel stellte bald aber den alten Abstand wieder her, auch wenn sein Gegner ihm im beginnenden Endspiel ein hübsches Hilfsmatt in 2 verwehrte. Zum Schluss kämpfte noch Florian, der kurz vor der Zeitkontrolle mit drei Minuten für 10 Züge die Lage verkompliziert hatte, als er ein hochinteressantes und einigermaßen spekulatives Qualitätsopfer aufs Brett gebracht hatte. Um die komplizierte Mittelspiellage zu klären, wickelte er schließlich in ein Endspiel ab, das mit Springer gegen Turm dank seiner Mehrbauern nur noch er gewinnen konnte, was schließlich auch gelang.

Hoher Sieg also wie erhofft eingetütet, jetzt setzen wir auf Oldenburg und versuchen, unsere Hausaufgaben gegen die abstiegsbedrohten Hamelner zu machen.


Runde 7 - Bericht von David Höffer
Den Favoriten auf seinem Terrain geschlagen

Die Oberliga spielt auch nach sieben Spieltagen immer noch verrückt. Nicht weniger als fünf Mannschaften haben völlig intakte Aufstiegschancen vor den beiden Schlussrunden – und wir sind mittendrin!
Mit einem deutlichen Sieg bei der favorisierten Schachabteilung von Hannover 96 (früher PSC Hannover) konnten wir auf Platz 2 vordringen, einzig der 96-Nachbar HSK Lister Turm liegt in der Tabelle nun noch vor uns. Da die Hannoveraner aber noch gegen zwei Verfolger spielen müssen, ist ihr 2-Punkte-Vorsprung bei weitem kein Ruhekissen, denn hinter dem Lister Turm (11 Punkte) lauern mit uns, Oldenburg, Lüneburg und Nordhorn gleich vier Teams mit neun Punkten und gegenüber dem Tabellenführer den besseren Brettpunkten. Wir haben zwar das vermeintlich leichteste Restprogramm, da wir gegen die beiden in der Tabelle auf den letzten Plätzen stehenden Hameln und SF Hannover spielen, doch so wie man die Oberliga kennt, ist auch in diesen beiden Spielen alles möglich, es bleibt also spannend!

Zum Spiel, das insgesamt überraschend gradlinig für uns verlief: In Führung brachte uns Kai, der in einem Spanier am Damenflügel einen Freibauern bilden konnte und plötzlich die unkoordiniert stehenden Figuren seines Gegners zu einem Doppelangriff der Dame ausnutzen konnte, der zum sofortigen Figuren- und Partiegewinn führte.

In der Zeitnotphase (seines Gegners) konnte dann Bernd die Führung ausbauen: Er hatte in einem komplizierten Mittelspiel mehrere Züge lang die Qualle angeboten (Lg7xa1), sein Gegner Alexander Izrajlev konnte sich aber nicht dazu durchringen, den starken Läufer für den Turm abzugeben. Dadurch konnte Bernd aber seine restliche Stellung konsolidieren und mit allen Figuren angreifen, was zu unlösbaren Problemen in großer Zeitnot bei Izrajlev führte.

Da es somit sehr gut für uns aussah, wiederholte ich -David- in einem Turmendspiel mit Mehrbauern, aber passiven Figuren die Züge – die Alternative wäre gewesen, alle Brücken abzubrechen und eine unklare Stellung anzustreben, was aber angesichts der anderen Bretter nicht notwendig war.
Leider verlor wenig später Dmitrij, der gegen das starke weiße Läuferpaar nichts ausrichten konnte – 2,5:1,5 für uns.

Doch die von mir ausgegebene Marschrichtung, mindestens 3 Punkte an den hinteren vier Brettern zu holen, wurde glänzend umgesetzt. Andreas, der im Mittelspiel einen gefährlichen Freibauern seines Gegners durch verschiedentliche Drohungen seines Läuferpaars neutralisieren konnte, drang mit Türmen und Läufern in die gegnerische Stellung ein und konnte in ein vorteilhaftes Läufer-gegen-Springer-Endspiel abwickeln. Da zudem auch die Zeit eher bei seinem Gegner als bei ihm ein Problem war, fuhr der in dieser Saison noch ungeschlagene Andreas seinen ersten Saisonsieg ein.
Leider stellte Fred an Brett 1 in komplizierter Stellung eine Qualle ein, von seiner Partie ist mir ansonsten vor allem in Erinnerung, dass er nach 20 Zügen bereits alle Bauern gezogen hatte – sein Gegner bis auf den h7 ebenfalls. 3,5:2,5

Nun liefen noch zwei Partien, nämlich die von Daniel und Keno an den beiden hinteren Brettern. Daniel hatte in einem Franzosen eine sehr angenehme Stellung erhalten, mit dem guten Springer gegen den schlechten Läufer und zwei guten Türmen gegen zwei schlechte Türme fehlte nur eine zweite Schwäche im gegnerischen Lager, um erfolgreich eindringen zu können. Geduldig knetete er vor sich hin und versprach, erst dann größeres Risiko einzugehen, wenn Keno einen Sieg eingefahren haben sollte.
Das war zunächst alles andere als klar, denn trotz einer Mehrfigur war sich auch Keno selbst nicht sicher, ob er nicht vielleicht verlieren könne. Ihm gelang es aber nach viereinhalb Stunden Spielzeit schließlich, die Stellung entscheidend zu vereinfachen und in ein leicht gewonnenes Endspiel abzuwickeln. Als sein Gegner letztlich aufgab, legte dann auch Daniel endgültig los und suchte die Entscheidung, denn jeder halbe Brettpunkt ist angesichts der oben skizzierten Tabellensituation wichtig.

Schließlich gelang wie so vieles andere heute auch Daniels Angriff und wir konnten mit einem 5,5:2,5-Erfolg im Gepäck den Heimweg antreten, noch bevor der FC Bayern den bedauernswerten anderen 96ern aus Hannover im Fußball noch eine höhere Niederlage zufügte.


Runde 6 - Bericht von David Höffer
Nach 4:1-Führung doch nur Remis

Viele ausgelassene Chancen und damit ein Punkt, der sich deutlich wie ein Punktverlust anfühlte, stand für uns nach dem Spiel gegen Nordhorn zu Buche.
Die Nordhorner, die dank ihrer Nähe zur holländischen Grenze viele Niederländer im Kader haben, traten mit einer stark veränderten Aufstellung an, da wohl viele der Niederländer in der dortigen Liga spielten. Somit waren wir zwar falsch vorbereitet, rechneten uns aber insgesamt bessere Chancen aus. Schwieriger wurde es allerdings für Malte, da der an 2 gemeldete stärkste Nordhorner, Frank Kroeze, an Brett 1 rutschte und Malte schon in der Eröffnung vor positionelle Probleme stellte, die dieser mit einem mutigen Königsangriff am Damenflügel zu beantworten versuchte. Die Partie war lange Zeit unklar, ich hatte aber immer das Gefühl, dass Kroeze tendenziell die besseren Karten haben dürfte, wenn er umsichtig spielte.

Unsere Weißbretter kamen hingegen in Vorteil: Keno gewann an Brett 8 so schnell, dass ich nicht mal viel mehr mitbekam, als dass es sich um ein angenommenes Damengambit handelte. Das Mittelspiel dauerte dann nicht sehr lange. An Brett 2 kam Fred zu klarem Vorteil, drang unter Bauerngewinn mit dem Turm auf die siebte Reihe ein und schwenkte dann zum Königsangriff. Letztlich wickelte er in ein klar gewonnenes Endspiel ab. Dass Bernd seinen ebenfalls klaren Vorteil nicht verwerten konnte, wirkte zu diesem Zeitpunkt daher eher wie eine Randnotiz, er hatte eine schöne Kombination ausgepackt, dann aber den letzten Trick übersehen, mit dem es seinem Gegner gerade noch gelang, Bernds Freibauern aufzuhalten und die Stellung so weit zu vereinfachen, dass nicht mal mehr seine klare Zeitnot ins Gewicht fiel – 2,5:0,5. Doch da Kai gegen einen Franzosen einen Freibauern auf h7 installiert hatte und besser stehen musste und Daniel und ich -David- eigentlich keine Probleme hatten, sollte dieses Remis doch zu verschmerzen sein?!
Doch leider stellte ich mit dem einzigen taktischen Trick, den es in der Stellung gab, den wichtigsten Bauern und meine Stellung gleich mit ein und Daniels Läufer geriet auf h3 auf Abwege und ermöglichte seinem Gegner ein Qualitätsopfer mit anhaltender unangenehmer Initiative.
So war es wichtig, dass Tobi K. einmal mehr ein Remis holte, nachdem er zuvor eher gedrängt gestanden hatte und mit dem in die Hand nehmen der geschlagenen Dame (ohne jegliche Aussicht auf Umwandlung in einem der nächsten 15 Züge) seinen Gegner Wolfgang André zu der etwas fragwürdigen Bemerkung “Bleib mal ganz ruhig, du hast erst einen guten Zug gemacht!” veranlasste.
Eine Ermahnung durch Schiedsrichter Thomas Jonnek war die Folge, der Vorteil des Nordhorners verpuffte und da Kai trotz großer Zeitnot alle Klippen umschiffte und einen schönen Weg fand, seinen Vorteil zu verwerten, stand es zwischenzeitlich 4:1. Doch von welchem Brett sollte das Remis kommen? Ich spielte zwar wie üblich noch lange weiter, konnte diesmal aber keinen Lucky Punch erzielen – 4:2. Malte setzte in Zeitnot zu einem Königsrun über das ganze Brett an und es wirkte durchaus so, als könne er entkommen oder seinen Gegner durch eigene Drohungen zwingen, Dauerschach zu geben. Leider war das aber nicht der Fall und als auch Malte die Waffen strecken musste, hing alles an Daniel, der mittlerweile aber auch klar schlechter stand und wenig später verlor.


4:4 also und damit – wie in der Oberliga fast schon üblich – einen Punkt auf den bisherigen Tabellenführer aufgeholt, Hannover 96 verlor gegen Oldenburg und musste an der Tabellenspitze den Nachbarn Lister Turm vorbeiziehen lassen. Ein Blick auf die Tabelle ist übrigens interessant, drei Spieltage vor Schluss muss man rechnerisch auch dem Tabellensiebten noch gute Aufstiegschancen einräumen, er liegt nur 2 Punkte hinter dem Spitzenreiter!


Runde 5 - Bericht von David Höffer
Youngster avanciert mit beherztem Spiel zum Matchwinner

Wie schon im Vorjahr konnten wir ein bis zum Schluss enges Match gegen Braunschweig für uns entscheiden. Die Braunschweiger traten fast in Bestbesetzung an, wir wie üblich mit einem Mix aus vorne, mitte und hinten.

Hinten war dabei schon schnell vorbei, denn TobiK und Kai remisierten (Ersterer in angenehmer, Zweiterer in wohl deutlich schlechterer Stellung) und Daniel führte ein damenloses Mittelspiel an Brett 8 souverän zum Sieg.

Nicht ganz so früh wie Daniel (4. Zug!) hatte Bernd die Damen getauscht, im Königsinder waren allerdings auch nach zehn Zügen keine Damen mehr auf dem Brett. Da sein Gegner nicht den richtigen Plan für diesen Stellungstyp fand, konnte Bernd sich Vorteil am Damenflügel erspielen und zwei starke Bauern auf d5 und c6 installieren, die bald entscheidend durchschlugen – 3:1.
Leider sah es an den Schwarzbrettern nicht so gut aus: Malte hatte mit einer Grünfeldvariante zu kämpfen, in der sein Gegner die Dame für drei Figuren gegeben hatte. Angesichts des eklatanten Mangels an offenen Linien war es allerdings ein sehr unangenehmes Unterfangen, auf schwarzer Seite zu spielen und nur über Schwerfiguren zu verfügen, während der Anziehende langsam die schwarze Königsstellung lockerte und verschiedene Einschläge drohte.
Auch ich -David- hatte eine schlechte Stellung zu verteidigen, nachdem ich eingangs des Mittelspiels den Damentausch ausgelassen hatte. Wir kämpften zwar beide bis nach der Zeitkontrolle, mussten uns aber letztlich geschlagen geben – 3:3.

Nun begann die spannende Endphase, in der Fred an Brett 2 und Dmitrij an Brett 5 versuchten, noch einen Mann-schaftssieg herauszuholen. Beide hatten kaum Verlustrisiko, große Vorteile waren aber auch für die Kiebitze nicht zu erkennen.

Fred quälte seinen Gegner zwar lange mit TTS gegen TTL und einem zwischenzeitlichen Mehrbauern, doch der verteidigte sich gut und so waren am Ende nur noch jeweils ein Turm und ein König auf dem Brett – 3,5:3,5.
Dmitrij hatte unterdessen im Endspiel Springer gegen Läufer seinen Springer gegen den entfernten Freibauern des Gegners geopfert und sich auf den Weg gemacht, mit König und f-g-h-Bauern die Barriere aus weißfeldrigem Läufer und Bauer g2 zu knacken. Vor den beiden versammelten Mannschaften brachte er schließlich den entscheidenden Bauerndurchbruch an und erzielte den umjubelten Punkt zum 4,5:3,5-Sieg.

Mit nun 6:4 Punkten können wir den beiden schwierigen Spielen gegen Nordhorn und bei Tabellenführer Hannover 96 im Februar etwas gelassener entgegensehen.


Runde 4 - Bericht von David Höffer
Abermals Punkteteilung - gegen verstärkte Oldenburger
Die zweite kurze Auswärtsfahrt der Saison, wieder ein Derby, diesmal in Oldenburg. Die Oldenburger traten mit ihrer Top 8 an, erstmals in dieser Saison kam auch Spitzenmann IM Martin Breutigam ans Brett.
Eine schwere Aufgabe also für uns, die noch schwerer werden sollte, als eben jener Breutigam an Brett 1 einen Fehler von Florian bereits im frühen Mittelspiel ausnutzte und ihn zur Aufgabe zwang.

Nachdem Tobi K. seinem Auftrag mal wieder gerecht wurde und ein Remis nach Hause holte, konnten die Oldenburger ihre Führung sogar ausbauen:
Keno hatte sich im Franzosen auf einen riskanten Bauernraub eingelassen und dadurch mehrere weiße Figuren in seine Stellung eindringen lassen. Die vielfachen Drohungen nutzte Ernst Heinemann zum 2,5:0,5 für Oldenburg.

Nachdem ich - David - die Zeitnot meinem Gegner überlassen und ihn in dieser Phase in eine unangenehme Lage gebracht hatte, konnte ich mich während der beiderseitigen Zeitnot an den anderen Brettern weitgehend dem Zuschauen widmen und zwischendurch den weißen König übers Brett jagen.
Und das Zuschauen war hochinteressant, denn an allen verbliebenen Brettern mussten viele Züge mit wenig Zeit ausgeführt werden, und zusätzlich standen insbesondere die Partien von Bernd und Kai auf des Messers Schneide.
Dmitrij war hingegen deutlich in Nachteil, Daniel drückte auf den Sieg.

Nachdem Kai in unübersichtlicher Lage (auch nach mehreren Blicken auf das Brett konnte ich keineswegs einschätzen, wer hier dem Sieg näher war) einmal kurz davor war, die Zeit zu überschreiten, sich dann aber doch wieder die 30 Bonussekunden sichern konnte, zwang er seinen Gegner letztlich ebenso zur Aufgabe wie euer Berichterstatter.
Und auch Daniel münzte seinen Vorteil schließlich mit einer Kombination in einen vollen Punkt um. Plötzlich führten wir also 3,5:2,5 und bei Bernd stand es zwischenzeitlich so:
Die Stellung ist im dynamischen Gleichgewicht, aber insbesondere für Schwarz lauern viele Fallstricke. Es folgte 1...0-0-0 (ja, noch erlaubt!) 2.Lb6 a4 3.Td6 c5 (sichert dem Springer das Feld d4, besser war aber 3...Th8) 4.h4 [aktiviert den Läufer] Sd4) 5.Lh3 und nun steht Weiß bei genauem Spiel auf Gewinn (s. Dia2), doch nach 5...Se6 6.Txe6! fxe6 7.f7 (7.Dxe6 ist noch stärker) Tgf8 (dieser “automatische” Zug ist ein Fehler, Schwarz sollte stattdessen z.B. mit 7...Dc4 den e6 decken und dann hoffen) fand Bernd leider nicht die Gewinn-fortsetzung 8.Dxe6! wonach Schwarz zwar auf e4 mit Schach nehmen kann, der König sich aber auf h2 ein sicheres Plätzchen sucht (s. Dia3) und anschließend die weißen Drohungen nicht mehr zu parieren sind. Stattdessen wählte er das naheliegende 9.Lxd8, doch nun ist es nach 9...Kxd8 plötzlich nur noch Remis, da der Lb6 im Angriff fehlt. Eine Partie, die die post-mortem-Analysierer herausforderte und trotzdem eine starke Leistung von Bernd bei seinem ersten Saisoneinsatz.
      Dia2                              Dia3
Noch über eine Stunde lang verteidigte sich Dmitrij in einem Endspiel TL gegen TL mit ungleichfarbigen Läufern und einem Minusbauern, doch leider zeigte Marc Schütte keine Nerven und brachte den Ausgleich für Oldenburg unter Dach und Fach.
Auch der eine Punkt ist aber definitiv ein Erfolg für uns und lässt uns einigermaßen beruhigt in den Jahreswechsel gehen, auch wenn man in der engen Oberliga nie so genau weiß, wohin der Weg führt.

Runde 2 - Bericht von David Höffer
Nach 3½:1½-Führung reicht nur zur Punkteteilung

Ungewohnte Ausgangssituation vor dem LSB-Derby bei der BSG: Die Bremer hatten das erste Spiel mit 6:2 gewonnen und so nicht nur ein Ausrufezeichen gesetzt, sondern auch knapp hinter uns Platz 2 der Tabelle erklommen.
Da die BSG fast in Bestbesetzung antrat, erwarteten wir ein enges Match, das es dann letztlich auch wurde. Die vom MF ausgegebene Strategie, die Partien möglichst lange offen zu halten (oder schnell zu gewinnen), wurde dabei gut umgesetzt, so dass es einige Zeit dauerte, bis die ersten Partien beendet waren.

Wie schon häufiger war das zwar ein Remis von Andreas, allerdings nach einem sehr wechselhaften und spannenden Verlauf. Als Andreas bemerkte, dass er in einigen Zügen einen Bauern verlieren würde, sein Gegner dies aber wohl noch nicht gesehen hatte, nutzte er die Chance die knappe Zeit seines Gegners durch ein Remisgebot noch weiter zu strapazieren und rettete sich so in eine Punkteteilung.
Wenig später musste leider Daniel eine Niederlage quittieren, die sich schon einige Zeit lang angebahnt hatte.
Ebenso angebahnt hatten sich allerdings zwei Siege: Kai hatte ausgangs der Eröffnung den Einschlag Lxf7 ausgepackt und damit die Qualität gewonnen. In der Folgezeit musste er sich damit beschäftigen, seinen Springer auf a8 zu befreien. Nach umsichtiger Umschiffung sämtlicher Klippen in der Zeitnotphase konnte er schließlich ebenso den vollen Punkt verbuchen wie Florian, dessen Schwarzsieg gegen Rolf Hundack für den Beobachter wie ein Beispiel aus dem positionellen Lehrbuch wirkte, nach nur 26 Zügen war der Sieg in trockenen Tüchern.
Eher unerwartet kam hingegen der Sieg unseres Präsidenten, der im Doppelturmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern einen glatten Minusbauern zu verzeichnen hatte. Nachdem er sich den Ausgleich zurückerkämpft hatte, übersah sein Gegner im 39. Zug allerdings ein zweizügiges Matt!

Damit stand es nun 3,5:1,5 für uns, was bei 3 noch laufenden Partien doch eigentlich zum Sieg reichen sollte?! Malte hatte in einem unübersichtlichen Endspiel am Spitzenbrett gegen Otto Borik zwei Minusbauern, aber durchaus noch Chancen, und ich -David- hatte ein unangenehmes Schwerfiguren-endspiel mit einem Minusbauern zu verteidigen.
Dafür schien Dmitrij in einer unklaren Stellung die praktischen Chancen eher auf seiner Seite zu haben und tatsächlich hätte er just im 40. Zug in Vorteil kommen können, übersah aber angesichts der geringen Restbedenkzeit ein hübsches Motiv und entschied sich in dann weiter unklarer Stellung lieber für den Spatz in der Hand und gab Dauerschach.

Damit war zumindest ein Mannschaftspunkt gesichert, den aber weder Malte, der erstmals unter seinem im Sommer angeheirateten Nachnamen Markert antrat, noch ich zu einem weiteren ausbauen konnten.
Am Ende stand also ein umkämpftes 4:4, das sich durch die zwischenzeitliche deutliche Führung eher wie eine Niederlage für uns anfühlte. Angesichts des glücklichen Siegs von Toby können wir aber gut damit leben.


Runde 1 - Bericht von David Höffer
Auftakt geglückt!
Mit ungewöhnlichem Matchplan zut Tabellenführung

Der erste Spieltag der neuen Saison brachte uns ein Duell mit einer der drei Hannoveraner Mannschaften, dem HSK Lister Turm, gegen den wir letztes Jahr an gleicher Stelle noch unglücklich verloren hatten. Ohne unsere drei Spitzenbretter angetreten, erwarteten wir ein enges Match, das zumindest vom Ergebnis her letztlich aber sehr deutlich wurde.

Dabei starteten wir mit einer nur halb gewollten Matchstrategie eher ungewöhnlich: Nach 2 Stunden gab es drei Remisen zu verzeichnen – alle an unseren Weißbrettern! Während Tobi K. mit seinem Remis gegen Jürgen Juhnke noch den Plan des MF umsetzte, handelte es sich bei Andreas eher um eine Rettung in die Punkteteilung, nachdem er längere Zeit mit einem Minusbauern hatte spielen müssen und erst im Endspiel durch seinen aktiven König ausreichend Kompensation nachweisen konnte. Zudem remisierte am letzten Brett auch noch Keno mit noch recht vollem Brett.

Das sollte es dann mit abgegebenen Punkten aber auch gewesen sein: In der Zeitnotphase gab es drei Siege zu verzeichnen, zwei weitere folgten bald danach. Zuerst gewann ich (David) am verbleibenden Weißbrett unter Ausnutzung der passiven schwarzen Figuren und einiger taktischer Motive rund um die Diagonale a2-g8.
Dann legte Kai nach: Sein Gegner hatte zu viel Hoffnung auf einen Königsangriff gesetzt, an den aber außer ihm und Kügel so recht niemand glaubte, der König hatte immer einen Fluchtweg und den resultierenden Mehrbauern verwertete Kai sicher.
Daniel hatte in der Eröffnung etwas Probleme gehabt, sich dann aber gut befreit und stellte mit seinem Sieg schon den Mannschaftserfolg sicher.

Doch damit nicht genug, auch vorne fuhren wir noch zwei Schwarzsiege ein: Der erstmals an Brett 3 eingesetzte Dmitrij hatte schon im frühen Mittelspiel die Initiative übernommen und in der Zeitnotphase die Qualle gewonnen, die er mit guter Technik verwertete.
Und an Brett 1 hatte sich eine interessante Katalanisch-Diskussion entsponnen, bei der Fred davon profitierte, dass der gegnerische Läufer auf a5 eingesperrt war und nicht mehr ins Spiel zurück kam.

Nach dem Spiel hallten “Spiiitzenreiter, Spiiitzenreiter”-Sprechchöre durch das Thomsen, denn so ein hoher Sieg sollte doch zum ersten Platz reichen? Das tat er dann tatsächlich und somit erhält das LSB-Derby im November bei der BSG eine ungewöhnliche Note, trifft doch dann der Tabellenzweite (die BSG schlug Oldenburg mit 6:2!) auf den Ersten.
Zuschauer sind dann natürlich gern gesehen.




Saison 2012/13
Runde 8 - Bericht von David Höffer
Tanz auf der Rasierklinge

Ein denkwürdiges Match in Braunschweig sicherte uns nach acht Spieltagen den Klassenerhalt. Doch zwischendurch sah alles danach aus, als ob uns am letzten Spieltag gegen die BSG eine weitere Nervenschlacht erwarten würde – jetzt können wir entspannt in das Derby gehen (im Gegensatz zu den Bremern, die möglichst punkten sollten, um die Klasse zu halten).

Angesichts einiger Absagen (gekrönt vom kranken MF) fuhren wir mit einer “Wundertüte” an den hinteren Brettern nach Braunschweig. Die fünfte und letzte lange Auswärtsfahrt in dieser Saison (nach Hameln, Göttingen, Stade und Esens), auf der sich Andreas schon nicht wohl fühlte und daher mit Weiß ein schnelles Remis anstrebte. Dies gelang auch, während die übrigen Weißbretter ausgeglichene bis vorteilhafte Stellungen sahen.
Eher durchwachsen sah es dagegen an den Schwarzbrettern aus, bei Ersatz-MF Tobi S. und Daniel hatte ich schon früh Sorgen, bei Florian (Damenindisch) und Keno (Slawisch), dessen Gegner fast 200 Punkte mehr aufzuweisen hatte, war es eher undurchsichtig.
Viel Zeit widmete ich aber vor der Zeitkontrolle meiner Berichterstatter-Rolle nicht und konnte somit erst um den 40. Zug herum eine ernsthafte Bestandsaufnahme machen, die aber nicht wirklich gut ausfiel: Tobi hatte mittlerweile verloren, bei Alex sah es nach wie vor recht ausgeglichen aus. Eigentlich nichts los, alles recht symmetrisch, bis auf... hm, bis auf die Figurenanzahl. Also auch hier eine Niederlage. Ewgeni musste unterdessen leider nach einigen Vereinfachungen seine Gewinn-bemühungen gegen den passenderweise am Braunschweiger Spitzenbrett spielenden Vitali Braun (leider setzten sie nicht auf Til Schweiger an Brett 2) einstellen und somit stand es 1:3.
Die übrigen vier Bretter sollten noch eine Zeitlang spielen...

Nachdem ich im Mittelspiel positionellen Vorteil gehabt hatte, befreite sich mein Gegner durch ein Figurenopfer, das keineswegs wie von mir erwartet als Verzweiflungstat gedacht war, sondern sogar siegbringend wirken sollte. Zum Glück war es das nicht, aber mein Vorteil verpuffte doch. Angesichts des Rückstands gab es aber keine wirkliche Remiswahl, zumal ich davon ausging, dass Daniel mit Springer und Läufer gegen Turm und entfernten Freibauern nur ums Remis kämpfen würde. Auf Nachfrage, ob er seine Stellung halten könne, meinte er allerdings: “Remisplan? Ich will doch gewinnen!” – nur danielscher Optimismus oder war tatsächlich sein f-Freibauer gefährlicher als der weiße a-Bauer?
Das erschien genauso unklar wie Florians Stellung, bei dem noch zu viele Figuren auf dem Brett waren, um von außen eine schnelle Einschätzung abgeben zu können. Immerhin sah es so aus, als hätte er etwas größere Siegchancen als sein Gegner. Deutlich besser stand dagegen Keno, bei dem ich schon mehrfach glaubte, einen Ausknopf gesehen zu haben, die Suche nach demselben sich aber doch schwieriger gestaltete als gedacht.

So liefen die Partien also einige Zeit weiter und die Spannung, ob wir noch ein 4:4 holen könnten, war groß. Irgendwann ging dann wie so oft alles ganz schnell: Keno brachte endgültig den gegnerischen König durch gezielte Einschläge zur Strecke und Florian erspielte sich einen Mehrbauern und konnte wenig später durch ein Figurenopfer auf Mattangriff umschalten. Plötzlich also der Ausgleich zum 3:3. Und dann war auch noch Daniels Partie vorbei, während ich mit Läufer gegen Springer bei einem Minusbauern ums Remis kämpfte. Kurz noch mal die routinemäßige Nachfrage bei Daniel: “Remis?” – “Nee, ich hab gewonnen, hab ich doch gesagt!” Auch gut. Mir war zwar nicht klar, wie das eigentlich für eine Seeschlange prädestinierte Endspiel so schnell gewonnen werden konnte, aber es stellte sich heraus, dass der Braunschweiger Christian Clemens letztlich in schon schwieriger Stellung die Qualität eingestellt hatte.
Nur wenige Minuten später musste sich dann auch mein Gegner in das Remis fügen und wir verbuchten nach über fünf Stunden nicht nur einen, sondern nicht mehr für möglich gehaltene zwei Punkte!

Runde 7 - Bericht von David Höffer
Nachbarschaftsduell verloren

Es gab mal eine lange Serie, in der wir das Derby gegen Oldenburg nie verloren. Diese Zeiten scheinen aber vorbei zu sein, nach der Niederlage im Spitzenspiel letztes Jahr, setzte es dieses Jahr auch im Mittelfeld-Duell eine Pleite. Für Spiele wie dieses wurde vermutlich der Mantel des Schweigens erfunden. Ihn darüber auszubreiten käme uns wohl fast allen ganz gelegen, denn an diesem Tag lief praktisch gar nichts zusammen. Die 3:5-Niederlage am Ende war eher ein glückliches Ergebnis aus unserer Sicht, da die Oldenburger mehrere halbe Punkte liegen ließen.
Zum Spiel gibt es daher auch nur eine Kurzfassung: Tobi J. konnte an Brett 1 als einziger gewinnen, im Slawisch Abtausch hielt er mit Schwarz einige Zeitlang den subtilen weißen Druck aus, um am Ende den Spieß umzudrehen und das Endspiel zu gewinnen. Malte konnte gegen Manfred Hermann keinen durchschlagenden Vorteil erzielen. Ich hätte eigentlich chancenlos verlieren müssen, profitierte aber davon, dass Marc Schütte am Ende eine dreifache Stellungswiederholung übersah (beachte immer: Die Stellung muss dreimal die gleiche sein, durch welche Züge das zustande kommt, ist egal). Während Kai und der kurzfristig eingesprungene Alex sich Remisen erkämpfen konnten, die ebenfalls nicht immer sicher erschienen, verloren aber Daniel, Dimitrij und Tobi S. mehr oder weniger klar.
Deutlich interessanter als dieser Mannschaftskampf im Nachhinein war stellt sich hingegen die Tabelle in der Oberliga dar. Mal wieder muss man schon sagen, denn wenn es einen Wettbewerb für die ausgeglichenste Liga Deutschlands gäbe, wäre die Oberliga Nord-West schon seit vielen Jahren weit vorne dabei. Werfen wir also einen Blick auf diese Tabelle nach sieben Spieltagen (siehe auch hier http://www.schachbund.de/SchachBL/bedh.php?liga=olnw):
Vorne führt die Überraschungsmannschaft aus Hameln, die aber am letzten Spieltag noch zum favorisierten Verfolger aus Göttingen muss. Wenn Göttingen in der achten Runde nichts anbrennen lässt, steht also ein Endspiel um den Zweitligaaufstieg bevor.
Hinten ist Stade so gut wie abgestiegen, nur zwei Siege und perfekte andere Ergebnisse könnten die Stader noch retten. Immerhin haben sie gute Brettpunkte, von sechs Niederlagen in sieben Kämpfen war die höchste ein 3:5 gegen den Tabellenführer, sämtliche anderen Spiele gingen 3,5:4,5 verloren (und eins wurde 4,5:3,5 gewonnen). Auch ein Nachweis für die Ausgeglichenheit der Liga.
Das interessanteste ist aber das Feld dazwischen, also auf den Plätzen 3-9. Angesichts der Lage in den 2. Ligen (Nordhorn steigt in der 2. Liga West ab und Werder hält in der Nord wohl die Klasse) wird von diesen Mannschaften wohl noch genau eine absteigen. Welche das ist, ist schon deutlich schwieriger vorherzusagen: Derzeit kommt Esens auf 5 Punkte (mit sehr guten Brettpunkten), die BSG auf 6 und die anderen fünf Mannschaften – darunter auch wir – auf 7 Zähler. Da Esens noch gegen Stade spielt (am letzten Spieltag), muss man zumindest befürchten, dass sie die 7 Punkte ebenfalls noch erreichen, auch gegen Oldenburg ist die Mannschaft, die Göttingen 6:2 geschlagen hat, keineswegs chancenlos. Die BSG hat ein schwierigeres Restprogramm, muss erst gegen Göttingen und dann bei uns antreten. Wir sollten also tunlichst schon in Braunschweig Punkte sammeln, um am letzten Spieltag nicht einen Nervenkrimi im LSB-Derby zu erleben.
Noch kann es also jede dieser sieben Mannschaften erwischen, nach dem nächsten Spieltag am 17.3. werden sich die Reihen aber vermutlich etwas lichten, insbesondere wenn die Oldenburger ihre Form von letzter Woche auch gegen Esens halten können.

Runde 6 - Bericht von David Höffer
Auswärtssieg! - mit Heimfahrt der Extraklasse

Zum zweiten Mal in dieser Saison ein Auswärtsspiel mit sieben Mann, aber zum zweiten Mal trotzdem gepunktet – diesmal sogar doppelt. Nachdem der unter der Woche noch hochmotivierte Tobi K. kurzfristig nicht in der Lage war, rechtzeitig oder überhaupt zum Treffpunkt zu erscheinen, wurde Tobi J. eingewechselt, allerdings nur pro forma, denn er befand sich nicht in Esens. Immerhin gaben wir so aber nur an dem obersten Schwarzbrett einen Punkt ab, zumal gegen Grigori Kodentsov, der mit 4/4 die Topscorerliste der Oberliga anführt.
 
Die übrigen Schwarzbretter entwickelten sich unterschiedlich: Während Dmitrij an 8 in einem Königsinder schnell eine sehr aussichtsreiche Stellung erhielt, indem er seinen g-Bauern gegen den weißen e-Bauern tauschte und so das gefährliche Bauernpaar e4-f4 installieren konnte, führte Kais Stellung bei den Kiebitzen zu Sorgenfalten. Nachdem Florian mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Lage recht prekär sei, erwiderte ich, so schlimm sei es doch gar nicht, es drohe zwar einiges, aber er könne ja beispielsweise einfach den Springer schlagen, musste ich leider erfahren, dass ich das Zugrecht nicht korrekt erkannt hatte – mit Weiß am Zug sah es wirklich sehr gefährlich aus. Irgendwie hielt unser Mannschaftsführer aber alles noch zusammen und somit wurde die Partie später zur beliebtesten Analysequelle auf der Heimfahrt.
Was übrigens nicht so einfach war, da die Esenser keine Durchschriftformulare hatten und somit Kai ohne seine Notation die Partie rekonstruieren musste. Zum Glück haben wir in Ewgeni einen aufmerksamen Fahrer, der – obwohl er nur mit halbem Ohr zuhörte und die Stellung nicht sah – die von Malte, Kai und Florian nicht zu beantwortende Frage aufklären konnte, wie es an einer allen nicht mehr bekannten Stelle weiterging.
In der dritten Schwarzpartie hatte Florian einen Zentrumsbauern geschlagen und anstatt nur den Mehrbauern zu sichern, brannte er in der Folge ein Feuerwerk an positionellen Drohungen ab, die die Spannung im Zentrum hielten und ihm Vorteil bescherten. Daran wollte sich wohl Weißspieler Andreas ein Beispiel nehmen und wählte ebenfalls nach dem Gewinn eines Bauern komplizierte Fortsetzungen. Eine simple Sicherung des gesunden Mehrbauern hätte aber quasi schon zu einer Gewinnstellung geführt, hier wäre der einfache Weg der bessere gewesen. In den anderen drei Weißpartien gab es nur kleine Vorteile, bei Ewgeni sogar gar nicht, so dass er sich bald auf eine Punkteteilung einließ - ½:1½.
Florian und ich - David - konnten dann bald zu einem DOPPELSCHLAG ausholen, als mein Gegner recht unnötig eine Qualle einstellte und wenig später aufgeben musste, während Florian seinen Vorteil sicher verwertete. Leider glitt Andreas nach dem Vorteil bald auch der Ausgleich aus der Hand. Nachdem er einige gute Möglichkeiten ausgelassen hatte, die auf beiden Seiten gleiche Materialverteilung TTLL um einen Läufer zu verringern, kam das schwarze Läuferpaar plötzlich mit Macht ins Spiel und sorgte in Verbindung mit einem weit vorgerückten Bauern für ein schnelles Ende der Partie.
Da Dmitrij aber seinen Vorteil in einen vollen Punkt ummünzte, führten wir 3,5:2,5 und brauchten aus den beiden verbleibenden Begegnungen nur noch zwei Remisen. Bei Malte war dies auch das zu erwartende Ergebnis, an dem kaum zu rütteln war. Die Partie hatte die Remisbreite wohl die gesamte Spieldauer über nicht verlassen, auch wenn Malte subjektiv lange Zeit einen gewissen Vorteil sah. Kai hingegen wurde von seinem Gegner noch stark unter Druck gesetzt und musste seinen gesamten Zeitvorteil von fast einer halben Stunde investieren, um gleichzeitig den luftigen König und die Bauernschwächen im Endspiel D+S gegen D+L zusammenzuhalten. In der umkämpften Zeitnotphase stand er dann wohl auch kurzzeitig auf Verlust, entwischte letztlich aber doch ins Remis.
Somit konnten wir mit zwei Punkten im Gepäck nach Hause fahren und dabei den Vorteil des Spiels zu siebt genießen, da wir plötzlich alle in Ewgenis Auto passten.

In der Tabelle bleibt es sehr eng, zwischen uns auf Platz 3 und Hannover 96 auf dem vorletzten Platz liegen gerade mal zwei Mannschafts- und 4,5 Brettpunkte. Allerdings können ja hinter uns nicht alle gleichzeitig gewinnen, so dass doch ein gewisses Polster auf den Abstiegsplatz erhalten bleibt – zumal wir mit einem Auge auch wieder nach oben schielen können.


Runde 5 - Bericht von Keno Lübsen
DSK unterliegt ersatzgeschwächt 3-5 Tempo Göttingen

Die Oberliga-Mannschaft des Delmenhorster SK hatte in der fünften Runde beim SC Tempo Göttingen anzutreten, was nicht nur richtungsweisend für die weiteren Ambitionen der beiden Teams sein sollte, sondern auch eine zweieinhalbstündige An- und Rückfahrt sowie Aufstehen um spätestens 7 Uhr für uns bedeutete.
Auf dem Papier waren wir - bedingt durch arge Aufstellungsschwierigkeiten - klarer Underdog. An fast jedem Brett war eine Elo-Differenz von mehr als 100 Punkten zugunsten der Göttinger festzustellen.

Dem entsprachen auch die ersten Ergebnisse des Mannschaftskampfes: Sehr früh in der Eröffnung stellte Andreas eine Qualität ein, als er sich wohl etwas zu viel Zeit bei dem Rückgewinn eines Minusbauern ließ. Nachdem sein Gegner die Stellung trocken vereinfachen konnte, gab er auf.
An Brett 1 verlor Florian nach ruhiger Eröffnung in einem plötzlichen taktischen Handgemenge wohl etwas die Übersicht, sodass er die Waffen strecken musste, nachdem sich der Rauch auf dem Brett verzogen hatte.
Durch mein Remis gegen einen verhältnismäßig starken Gegner (M. Rother, 2129) an Brett 8 kam dementsprechend auch nicht mehr wirklich Hoffnung auf, zumal sich auch Kai-Uwe an Brett 5 in einer misslichen Lage befand sowie Tobias und Dmitrij leicht bis klar schlechter standen.
Lediglich bei "100%-Fred" und Daniel sah es zu diesem Zeitpunkt gut für uns aus. Ersterer konnte nach Gewinn mehrerer Bauern den Gegner dann sogar zur sofortigen Aufgabe zwingen, als Fred sich eine Grundreihenschwäche zu Nutze machte.
Wenig später (oder sogar vorher?) gab Kai-Uwe auf, da er sich nach seinem Qualitätsopfer in gedrückter Stellung letzten Endes in einer hoffnungslosen Position wiederfand.
Das bedeutete also bereits eine Führung von 3,5-1,5 für die Göttinger. Es erschien nur als eine Frage des Ortes, wo der letzte Brettpunkt vom Baum fallen würde.
Dieser wurde bei Dmitrij an Brett 6 festgemacht. Im Leichtfigurenendspiel hatte er den Läufer und Bauernschwächen, die sein Gegner mithilfe eines Springers in einen Sieg ummünzte.
Leider konnte auch Daniel aus seiner eigentlich sehr guten Ausgangslage kein größeres Kapital schöpfen, sodass er ins Remis einwilligte.
Also war die Partie unseres Vereinsvorsitzenden Tobias Sturm die letzte laufende. Und tatsächlich konnte er, nachdem er zwischenzeitlich wohl hart auf Verlust stand, das Endspiel taktisch verwickeln, sodass sein Gegner Figur gegen zwei Freibauern geben musste, wonach Toby Technik bewies und sich den Brettpunkt nicht mehr nehmen ließ. Sturm selber gab auf der Rückfahrt an, er habe sich schon gefreut, das 4-4 und einen Mannschaftspunkt geklärt zu haben, da Kai-Uwe ihm kurz zuvor ein Remis untersagt hatte. Diese Hoffnung verflüchtigte sich jedoch wieder kurz nach der Partie, als Andreas ihn mit den Worten „Du hast unsere Ehre gerettet, 6-2 wäre aber auch echt heftig gewesen.“ empfing.

Das war es wohl mit den theoretischen Aufstiegsambitionen in dieser Saison. Mit einem Sieg hätte man bestimmt noch ein Wörtchen um den Titel mitsprechen können, doch nun findet man sich nur im guten Mittelfeld der Tabelle wieder.
Mein persönliches Fazit: Wenn auch nicht mit Mannschaftspunkten, kehrten wir zumindest mit Ehre zurück in die Heimat.


Runde 4 - Bericht von Malte Meyer
Sieg auf ganzer Linie

In der 4. Runde der Oberliga ging es im Hotel Thomsen gegen Hannover 96, ehemals PSC Hannover. Nach Wertungszahlen waren die Gäste leicht favorisiert – und erst recht in Erinnerung an den Oktober 2011, als wir mit einer nominell noch deutlich stärkeren Mannschaft mit 1,5-6,5 untergingen.
Bei 2:4 Punkten für die Hannoveraner und 3:3 Punkten für uns war klar, dass den Verlierer des Kampfes nicht das Christkind, sondern das Abstiegsgespenst besuchen wird.

Das diesjährige Match stand allerdings unter einem besseren Stern: Dmitrij gewann kampflos und auch bei Sturm und mir sah es bald gut aus. Den zweiten vollen Punkt fuhr dann Fred ein, dessen Gegner Heiko Kampmann eine taktische Wendung durch den schwarzen Springer übersah und wenig später aufgeben musste. Nachdem Kai-Uwe und Keno zwei starke Remisen gegen höher eingeschätzte Gegner unter Dach und Fach gebracht hatten, stand es bereits 3:1.

Dann gewann auch der zum ersten Mal zum Einsatz kommende Tobi J. - was bei einem Seitenblick zunächst nur wie eine leichte Initiative aussah, erlaubte eine zwingende Abwicklung in ein klar gewonnenes Bauernendspiel.

Damit war der Sieg praktisch perfekt, denn Toby S. besaß zwei Mehrbauern, während Daniel mit einem und ich mit zwei Minusbauern ums Remis kämpften.
Daniel hielt dann auch souverän einen halben Punkt fest, während Toby S. im Turmendspiel den richtigen Moment für die Abwicklung in eine Brückenstellung und damit den Sieg verpasste.

Mein Gegner Alexander Izrailev gab im Schwerfigurenendspiel unnötigerweise seinen Mehrbesitz in der Hoffnung auf Angriffschancen zurück, die sich aber verliefen, so dass die Partie in ein Damenendspiel mit drei gegen drei Bauern mündete. Jetzt entschied ich, mit dem aktiveren König selbst auf Gewinn zu spielen, was nach mehr als 5½ Stunden auch von Erfolg gekrönt war.

Endstand 6-2, Revanche geglückt. Das Gespenst wird zwischen Hannover, Stade und Oldenburg pendeln.

Runde 3 - Bericht von David Höffer
Ein Arbeitssieg zur rechten Zeit

Nach den unglücklichen Auftaktbegegnungen gelang uns am dritten Spieltag endlich ein Sieg. Das war aber auch bitter nötig, denn es ging zum Tabellenletzten aus Stade, den man auf jeden Fall hinter sich lassen sollte, will man nicht am Ende der Saison absteigen (es wird vermutlich zwei Abstiegsplätze in der Oberliga geben).

Geplant war, mit der bisher stärksten Aufstellung anzutreten, doch leider fiel Ewgeni kurzfristig doch noch aus, so dass nur vorne Malte für Florian in die Mannschaft rückte, hinten kam Keno zu seinem Oberliga-Debüt. Außerdem spielte statt Bernd Fred mit, der auch in der zweiten Mannschaft gemeldet war und damit in der Ersten recht weit hinten aufgestellt ist. Dadurch war er an Brett 5 deutlicher Favorit, zumal er auch noch Weiß hatte.

Der erhoffte Vorteil stellte sich bei Fred dann auch genauso schnell ein wie bei Dmitrij, der nach den beiden unglücklichen Niederlagen seinen ersten Sieg in der Oberliga feiern durfte. Zusammen mit dem schnellen Remis von Andreas ergab das eine beruhigende frühe 2,5:0,5-Führung. Zu dem Zeitpunkt stand eigentlich nur Kai etwas schlechter, während Malte an Brett 1 gegen Manuel Günnigmann Druck ausübte und ich -David- im Mittelspiel die Initiative übernehmen konnte.

Leider missriet Keno die Abwicklung im damenlosen Mittelspiel am Damenflügel und so fand er sich im Springerendspiel mit einem Minusbauern wieder, was seine Gegnerin Annika Evers sicher zum Anschlusstreffer verwertete. Kai konnte unterdessen sein Doppelturmendspiel trotz Minusbauern Remis halten, so dass mit dem eingeplanten Sieg von Malte nur noch ein halber Punkt fehlte. Daher bot ich sofort Remis, was mein Gegner Andreas Hauschild mit einem Bauern weniger aber aus mannschaftstaktischen Erwägungen ablehnte.

Nach unübersichtlichem Mittelspiel hatte sich bei Daniel ein Endspiel ergeben, das durchaus haltbar erschien – insbesondere als sein Gegner Arend Brümmel sich halblaut über einen Fehler aufregte, der zu einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern führte. Leider gab es in diesem aber noch zu viele schwarze Bauern und zu viele Bauernhebel, so dass die Partie – kurz nachdem Maltes Sieg feststand – doch noch verloren ging. Da es nun also 4:3 stand und ich den direkten Gewinn ohnehin verpasst hatte, machte ich mit dem seit einiger Zeit in der Hinterhand gehaltenen Dauerschach den Sack zu.

Ein knapper 4,5:3,5-Pflichtsieg, aber vom Fußball wissen wir, dass man in unserer Tabellen-situation erstmal Arbeitssiege braucht, bevor man vielleicht demnächst wieder glänzen kann.
 

Runde 2 - Bericht von David Höffer
Am 11.11. gehen die Uhren anders

Eigentlich sollte das doch nur für die Karnevalshochburgen gelten, aber anscheinend waren auch wir im zweiten Oberligamatch der Saison nicht davor gefeit: Gleich zwei Niederlagen auf Zeit, eine Uhr am Spitzenbrett, die seltsame Kapriolen schlug, und insgesamt eine der unglücklicheren Niederlagen der jüngeren Vergangenheit. Doch der Reihe nach:

Diesmal zu acht angetreten gingen wir als Favorit in das Spiel gegen den HSK Lister Turm aus Hannover. Darum war es auch kein Problem, dass Andreas ein schnelles Weißremis einstreute, weil er nicht ganz fit war und bereits Konzentrationsmängel für eine längere Partie prophezeit hatte. So stand es um kurz nach 11:11 Uhr schon 0,5:0,5. Ich selbst hatte das Gefühl, gar nicht richtig mitzuspielen: Meine Vorbereitung hatte aus genau einer Partie von Malte bestanden, die er im März an gleicher Stelle gegen Braunschweig gespielt hatte. In nur 20 Zügen hatte er damals gegen Holländisch gewonnen, ein überzeugender Plan, wie ich fand. Daher kopierte ich seine Partie einfach mal bis zum 17. Zug, was natürlich nur unter freundlicher Mithilfe meines Gegners Felix Hampel möglich war, der exakt den gleichen partieentscheidenden Fehler machte wie seinerzeit der Braunschweiger Clemens.

Die Führung also, die wenig später durch Tobi S. sogar noch ausgebaut werden konnte. Dieser schlug den zweiten Felix im Team der Hannoveraner, indem er dessen schlecht koordinierte Figuren am Damenflügel ausnutzte. Trotzdem sah MF Kai zu diesem Zeitpunkt dunkle Wolken aufziehen und bat Florian, das Remis am Spitzenbrett doch lieber abzulehnen. Remis abgelehnt hatte zuvor nämlich auch Bernds Gegner, der ebenso wie die Gegner von Kai und Dmitrij einen Königsflügelangriff initiierte. Da später auch noch Lukas Hoffmann an Brett 1 zu diesem Mittel griff, musste man vermuten, dass die Hannoveraner vor dem Spiel ein Weiß-Trainingslager “Königsangriff” abgehalten hatten.

Klar in Vorteil kam Daniel, Bernd war mit Gegenspiel am Damenflügel viel schneller als sein Gegner und wickelte bald in eine Gewinnstellung ab. Dmitrij und Kai mussten hingegen um Ausgleich kämpfen.
Doch dann die Zeitnotphase, die sich wie so oft als Wendepunkt des Mannschaftskampfes darstellen sollte: Bernd verwechselte zwei Züge, stand danach zwar immer noch auf Gewinn, aber nicht mehr so klar und war selbst so überrascht, dass er trotz Inkrement von 30 Sekunden die Zeit überschritt. Selbiges passierte wenig später auch Dmitrij, der im vierzigsten Zug die Zeit vergaß und somit seinen Kampf ums Remis einstellen musste.
Nachdem Kais Gegner eine Zugwiederholung akzeptiert hatte, und Daniel letztlich doch nicht über ein Dauerschach hinauskam, stand es nun plötzlich 3,5:3,5. Und wie es immer so ist, hatte Florian im Mittelspiel mittlerweile einen Bauern verloren und musste sich ohne viel Hoffnung auf Gegenspiel verteidigen. Einige Zeitlang gelang dies auch noch, doch letztlich waren das weiße Läuferpaar und der Mehrbauer zu stark und wir standen mit leeren Händen da.

Eine unnötige 3,5:4,5-Niederlage, die uns wohl in den Abstiegskampf drücken dürfte, da es sich bei Lister Turm um eine der (ELO-)schwächeren Mannschaften der Liga handelt.

 

Runde 1 - Bericht von David Höffer
4:4-Sieg zum Saisonbeginn

Nach 5 Jahren, in denen die erste Mannschaft immer entweder oben mitspielte (3x Oberliga,
1x 2. Liga) oder bereits vor der Saison gefühlt als Absteiger feststand (1. Liga), ist in dieser Saison erstmals wieder unklar, wohin die Reise geht.

Zum Aufstiegsplatz ziemlich sicher nicht, nachdem wir nun auf unsere polnischen Freunde Tomek und Michal verzichten, die so manchen Punkt vorne geholt und uns immer eine gewisse Sicherheit gegeben haben. Nach unten hoffentlich auch nicht, aber da es bis zu drei Absteiger geben kann (wenn Werder und Nordhorn in der 2. Liga Nord den Klassenerhalt nicht schaffen sollten), muss das Ziel wohl erstmal heißen, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.
Damit konnten wir in Hameln gleich loslegen, doch die Aufstellung sprach im Vorfeld nicht wirklich dafür: Nachdem schon einige Absagen unseren neuen MF Kai erreicht hatten, musste zwei Tage vor dem Spiel auch noch Tobi (J) absagen. Dafür rückte aber Tobi (K) nach, so dass namenstechnisch keine große Veränderung zu sehen war – nur musste ich plötzlich an Brett 1 spielen, erstmals in meiner 9. Oberligasaison...


In Hameln angekommen gab es erstmal gute Nachrichten: Hameln war vorne zwar in Bestbesetzung, hinten aber nicht, so dass vor allem unsere Tobi-Hinterachse (Kügel/Sturm) optimistisch in die Partie ging. Dann kam aber eine schlechte Nachricht, denn als Bernd und Andreas hereinkamen, eröffneten sie uns, dass Daniel leider nicht dabei sei. Warum war nicht ganz klar, die Auswirkungen schon:
0:1-Rückstand! Zudem hatte Kai die Aufstellung schon zuvor abgeben müssen, womit wir ausgerech-net an einem Weißbrett den Punkt abgaben.

Topmotiviert gingen wir also in die Partien und während Tobi und Tobi tatsächlich in Vorteil kamen, musste Kai das Läuferpaar gegen seinen starken Gegner Adrian David abgeben und wurde langsam hinten reingedrückt. Etwas gedrückt stand auch unser Rückkehrer Bernd, doch der erwähnte im Flur, dass er diese Stellung (nach ca. 15 Zügen) bereits vor 17 (!) Jahren im Training bei GM Bezold gehabt habe. Das zeigte zwar, dass wir alle älter werden, beruhigte aber gleichzeitig die Mannschaftskollegen.

Nach ca. anderthalb Stunden hatte ich dann eine Entscheidung zu treffen: Wilfried Bode hatte mir soeben Remis geboten, bei Rückstand eigentlich indiskutabel, doch Kai war ob der Lage an den hinteren Brettern optimistisch. Da wir uns aber doch nicht so ganz sicher waren, beschlossen wir, dass ich erst einmal abwarten solle, was passiert. Das tat ich dann auch fast eine Dreiviertelstunde lang, in der insbesondere Tobi K. mehrfach verkündete, ich könne ruhig Remis machen, da er auf Gewinn stehe. Leider zählen in einem Oberligamatch aber alle 8 Bretter und nicht nur die Bretter 1 und 7, so dass ich letztlich doch weiterspielen musste, als Andreas verkündete, er habe soeben eine Kombination übersehen und infolge dessen eine Figur eingestellt.

Mit der sich verfestigenden Niederlage von Kai und den beiden souveränen Siegen an den hinteren Brettern, wo langsam die Bauern eingesammelt wurden, bis es sicher fürs Endspiel reichte, stand es somit 2:3 aus unserer Sicht. Während Bernd von Friedmar Schirm immer weiter unter Druck gesetzt wurde, tauschte Dmitrij in ein Damenendspiel ab, in dem er etwas aktiver stand.
Bei mir entstand eine immer schärfere Stellung, die ich letztlich zum Sieg verwerten konnte. Gleichzeitig gelang es Bernd, sich in Zeitnot aus der Umklammerung zu befreien und seinerseits zum Angriff überzugehen. Dabei gewann er einen Bauern und war plötzlich derjenige, der im Endspiel auf Sieg spielte.
Mit diesen positiven Nachrichten im Kopf saßen wir nun im Analyseraum, als plötzlich verkündet wurde, Dmitrij habe die Dame eingestellt. Nun ist ein Dameneinsteller meistens das sofortige Aus, in Damenendspielen kostet er sogar die letzte Figur und damit auch die Partie. Nach einer starken Leistung unseres Debütanten (von dem in dieser Form noch einige Punkte in dieser Saison zu erwarten sind!) leider ein Wermutstropfen, der aber verschmerzt werden kann, weil Bernd seine ganze Erfahrung aus mehr als 17 Jahren ausspielte und sich im Turmendspiel den Sieg nicht mehr nehmen ließ.
Also immerhin ein 4:4, das sich angesichts der Ausgangsposition doch wie ein Sieg anfühlte.
 

Saison 2011/12


Runde 9 - Bericht von David Höffer
Derbysieg zum Saisonabschluss

Immer mal was Neues: Im achten Oberligajahr konnte ich erstmals zu einem Spiel mit dem Fahrrad fahren. Die neue Spielstätte der BSG im Schulzentrum Findorff ermöglichte vor allem unseren Bremer Spielern eine kurze Anreise. Also, einmal durch den Bürgerpark und los geht's mit dem Derby (nachdem am Vortag bereits im Fußball wichtige Derbys angestanden hatten):

Die Hoffnungen auf Meisterschaft und Aufstieg waren gering vor dem letzten Saisonspiel in der Oberliga, doch um sich nicht hinterher vorwerfen zu müssen, nicht alles versucht zu haben, fuhren wir noch einmal eine starke Truppe auf. Das sollte sich auch bald bezahlt machen, denn Tomek gewann schon nach 20 Zügen gegen Peter Issing und beruhigte somit unsere Nerven. Auch an den anderen vorderen Brettern machte sich die nominelle Überlegenheit bemerkbar: Tobias erhielt für eine Qualität nicht nur einen Bauern, sondern vor allem starken Angriff, dem Olaf Giel auf Dauer nicht gewachsen war. Malte wich unterdessen einer etwas blutleeren Stellung aus und gab Karl Juhnke gleich sechs unterschiedliche Möglichkeiten, die Qualität zu opfern, die allesamt zu interessantem Spiel geführt hätten, wie die lebhafte Analyse nach der Partie zeigte. Deutlich angenehmer für Malte war aber die Stellung, die in der Partie entstand, er vergrößerte seinen Vorteil sukzessive und konnte nach der Zeitnotphase in ein gewonnenes Turmendspiel abwickeln. Ebenfalls in der Zeitnotphase entschied sich die Partie von Michal gegen Rolf Hundack, in der Michal in einer komplizierten Abwicklung eine Figur gewinnen konnte. 4:0 also an den vorderen Brettern.
Hinten spielten wir zwar zum Teil auch auf Sieg, sicherten letztlich aber nur das Ergebnis ab: Florian remisierte recht früh in verschachtelter Stellung gegen Frank Peters, ich versuchte gegen Prof. Armin Schöne ein leicht vorteilhaftes Endspiel zu kneten, musste aber schließlich ins Remis einwilligen. Bei Kai hatte es lange Zeit gut ausgesehen, doch in der Zeitnotphase stellte Klaus Rust-Lux ihn mit einem Bauernsturm am Königsflügel vor Schwierigkeiten, die schließlich ins Remis mündeten.
Einzig Tobias S. musste sich am letzten Brett nach langem Kampf dem alten Haudegen Boris Tschtschelnitski geschlagen geben.

Ein nie gefährdeter 5,5:2,5-Erfolg im LSB-Derby also, der aber erwartungsgemäß nicht mehr reichte, um noch Meister zu werden: Nordhorn siegte ebenso souverän gegen den Tabellenletzten Salzgitter und steigt erstmals in die Zweite Liga auf - ein Resultat, das vor der Saison niemand erwartet hätte. Nach der knappen Niederlage am ersten Spieltag bei uns gaben die Nordhorner nur noch einen Punkt ab. Die Aufstiegsfavoriten - wir und der PSC Hannover - belegten am Ende mit einem Punkt Rückstand die Plätze 2 und 3: Der PSC schlug im letzten Spiel Oldenburg, das mit einem Sieg noch aufgestiegen wäre. Am Ende vergab Oldenburg aber auch den zweiten Matchball und wurde nach 14:0 Punkten in den ersten sieben Spielen sogar nur Vierter.

In der kommenden Saison dürfte es in der Oberliga erneut sehr spannend zugehen: Mit Zweitligaabsteiger Göttingen kommt eine ganz starke Mannschaft hinzu, auch ein Rückzug von Werder II aus der 2. Liga steht wohl noch zur Debatte. Die Absteiger Salzgitter und Stade werden durch die Landesliga-Aufsteiger HSK Lister Turm Hannover und SG Esens/Wittmund ersetzt.
 

Runde 8 - Bericht von Malte Meyer

Kantersieg für DSK I

Ein Tag, an dem am Ende alles passte – mit einem 7½-½ gegen den SC Braunschweig-Gliesmarode hat DSK I den höchsten Sieg der Saison eingefahren. Nachdem ich im letzten Jahr mehrfach von Kantersiegen gegen uns berichten musste, eine willkommene Abwechslung ...
Nach einem kurzen Remis von Andreas brachte der Berichterstatter die Delmenhorster Farben in Führung:
siehe [Meyer-Clemens]
Zu diesem Zeitpunkt tippte ich ungefähr auf ein 5:3; während Fred eine gewisse Initiative und Kai-Uwe eine Mehrfigur hatte, schien Ewgeni auf Verlust zu stehen. Fred beendete seine Partie gegen einen ehemaligen Fernschachweltmeister so:
siehe [Hedke-Nimtz]
Nachdem auch Kai-Uwe erwartungsgemäß gewonnen hatte, fuhr David den nächsten Punkt ein. Seine Dame hatte sich im Nimzowitsch-Stil auf h7 verkrochen und die Türme die Arbeit machen lassen. – mit 4½-½ war der Kampf entschieden. Schließlich gewannen auch Tobi, nachdem sein König von g8 über c7 nach c3 gewandert war und Florian:
siehe [Mossakowski-Suhl]
Ewgeni verteidigte sich seit dem schon auf der Startseite gewürdigten 23...Ta7!? mit zwei Bauern gegen den Springer. Nachdem sein Gegner mehrfach das Remis ausgeschlagen hatte, liefen plötzlich Ewgenis Freibauern durch:
siehe [Braun-Gisbrecht]
Mit diesem Sieg und der Niederlage von Oldenburg gegen Nordhorn-Blanke haben wir sogar noch theoretische Aufstiegschancen. In der letzten Runde am 15. April geht es gegen die BSG, während Oldenburg in Hannover antritt.

Hier geht' zu den Partien


Runde 7 - Bericht von David Höffer
Knapper als am Endergebnis abzulesen verlief der 6:2-Erfolg gegen Stade. Die Mannschaft des Aufsteigers besteht aus vielen Jugendlichen, so dass sie stärker einzuschätzen ist als es die ELO-Zahlen vermuten lassen. Zudem war die Mannschaft auch im Vergleich zu letzter Saison stärker, als es unserer Zweiten (!) zu Saisonbeginn gelungen war, die Stader in der Landesliga mit 6,5:1,5 zu bezwingen (trotzdem setzte sich am Ende Stade im Aufstiegsrennen durch).

Nach dem schnellen Remis von Ewgeni, der mit Handicap antrat, war lange Zeit nicht klar, ob uns ein Sieg gelingen sollte. Malte wollte einen Tempoverlust seines Gegners in der Eröffnung ausnutzen, was aber nicht funktionierte und dazu führte, dass er die ganze Partie über um Ausgleich kämpfen musste - am Ende vergeblich. Diese Niederlage konnte aber zum Glück durch den souveränen Weißsieg Michals an Brett 2 ausgeglichen werden.
Doch hinten stand unser neuer Vorsitzender Toby seit dem frühen Mittelspiel schlechter, auch Davids Stellung sah zwischendurch nicht erfreulich aus. Doch beide kämpften sich zurück und als Davids Gegner schließlich (in immer noch für ihn vorteilhafter Stellung) Remis bot, zeichnete sich ab, dass dies zum Sieg reichen würde:
Kai überspielte seinen Gegner im Spanier positionell, während der weiße Königsangriff keine Gefahr darstellte, drang Kai über die a-Linie mit seinen Türmen gewinnbringend in die gegnerische Stellung ein. Tobi verwertete an Brett 4 einen Mehrbauern im Turm+Läufer-Endspiel sicher und als auch noch Florian seinen ungewohnt forschen Königsangriff mit Schwarz (...g5!) siegreich abschloss, war das Ding gelaufen. David nahm Remis an und zu allem Überfluss (aus Sicht der Stader) drehte auch noch Toby seine Stellung vollends um und gewann.

6:2 also, damit auf einen halben Brettpunkt an den Dritten, PSC Hannover, herangerückt und trotzdem verabschiedeten sich auch die letzten leisen Aufstiegshoffnungen, da sowohl Oldenburg (mit einem für ihre Verhältnisse in dieser Saison exorbitant hohen 5:3-Erfolg) als auch Nordhorn ihre Spiele gewannen - nur wenn wir uns alle Ergebnisse aussuchen dürften, wäre nun noch
Platz 1 drin.

 


Tomasz
Ewgeni
Michal
Malte
Tobias J.
Rafal
Florian
David
Fred
Katrina
Daniel
Andreas.
Kai-Uwe
Tobias S.
Tobias K.
         
Lukas