Norddeutsche Blitz-Mannschaftsmeisterschaft 2005
von Delmenhorster Blitz-Schlägen aufgehellt

VORREDE
Bekanntlich haben ja Markus Lammers, David Höffer, Thomas Heinsohn und Peter Gellrich auf der Bremer Blitz-Einzelmeisterschft mit guten Ergebnissen (Markus Fünfter) unseren Klub für die Norddt. Blitz-Mannschaftsmeisterschaft qualifiziert. Ebenso sind natürlich der SV Werder und die Bremer SG weiter gekommen. Das war am 17. Oktober 2004.
Jetzt am 06. März wurde es richtig ernst: Im Betriebsrestaurant der "Signal Iduna" in Hamburg ging es um die Wurscht bzw. darum, sich gegen starke Mitbewerber für die Deutsche zu qualifizieren. Hierzu war bei 30 Teilnehmern mindestens Platz 8 erforderlich.
Die BSG hatte sich leider aus dem Rennen genommen, die Findorffer Schachfreunde waren für sie die Nachrücker.

ANFAHRT
Trotz des Wintereinbruchs waren die Wetterverhältnisse glücklicherweise gut und die Straßen prima befahrbar. Da der Berichterstatter unbedingt dabei sein wollte, fuhren wir mit zwei Autos. Daniel steuerte den Lammers-Golf mit Markus und Bernd, und ich holte David und Thomas ab. Obwohl Bernd erst um 08:55h mit dem Zug in DEL eintraf, waren wir verabredungsgemäß um 09:30h auf der Raststätte "Grundbergsee". Im kleinen Konvoi fuhren wir nun nach Hamburg-Nord bis zum Kapstadtring 8, dem großartigen Haus der Signal Iduna Versicherung.
David lotste uns anhand einer ausgearbeiteten Stadtroute ganz ohne Probleme durch die halbe Weltstadt.

TURNIER
Aus den Bundesländern Berlin, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern waren insgesamt 30 Mannschaften angetreten, in dem Rundenturnier waren also ganze 29 Kämpfe zu bestreiten. Da gab es die ganz Großen, HSK, Tegel, Kreuzberg und SVW, die sich auch ganz oben wieder fanden, aber auch viele andere Mannschaften, von denen wir wussten, dass sie stark waren. So mussten zum Beispiel Lübeck, Königsspringer oder Post Hannover beachtet werden. Aber sicherlich gab es so manche gute Mannschaft, deren Namen wir nicht einmal kannten.
Unsere Mannschaft wurde mit Markus, David, Thomas, Bernd , Daniel und Jürgen nominiert. Ich sollte gegen die Übermannschaften ran, aber derartige Scherze zeugen nicht von bestem Geschmack und ich hab´s natürlich unterlassen.

Der Auftakt verlief nicht ganz nach Maß. Gegen den Pinneberger SC wäre sicher mehr als eine Punkteteilung drin gewesen, wenn, ja wenn ... Da war noch zu viel Nervosität im Spiel, die richtige Einstellung noch nicht gefunden. Die schien sich mit dem 3-1 gegen Empor Potsdam eingefunden zu haben, der frühe Dämpfer folgte jedoch auf dem Fuße: Rotation Pankow, die sich als Achte gerade noch qualifizieren sollten, knöpfte uns in einem äußerst dramatischen Spiel die Mannschaftspunkte ab.
Nach drei Spielen hatten wir also nur 50% geholt. Das musste besser werden, und es wurde!
Nach 20 Runden hatte die Mannschaft mit 29 Punkten ihre Ausbeute auf 72,5% verbessert und stand auf dem 7. Platz! Mit Findorff, Salzgitter, Schinkel, Großhansdorf, SF Hamburg, Fürstenwalde, HSK Post (Markus profitierte von einem Einsteller Ilja Schneiders), Königsspringer Hamburg (Daniel hatte bei einem Zeitduell-Sieg am Ende noch genau eine Sekunde auf der Uhr!), Rostock, Neukölln, und Senftenberg waren 11 Mannschaften besiegt, gegen Oldenburg, Greifswald, Diogenes und Göttingen kam es jeweils zur Remisen.
Die ganz Großen aber, in der 7. Runde Tegel und in der 17. Runde Kreuzberg, ließen uns keinen Stich.

Schlussstand nach 29 Runden
1-Markus
2-David
3-Thomas
4-Bernd
5-Daniel
Summe
10 / 23
12½ / 23
9½ / 23
15½ / 24
17½ / 23
65,0 / 116
43,5%
54,3%
41,3%
64,6%
76,1%
56,0%

Auch in der 21. Runde kam es zu einer Auseinandersetzung mit einem Größeren, dem VBSF Cottbus. Thomas und David hatten Sieg und Remis vorgelegt. Dem jetzt noch spielenden Daniel oblag es, den Sieg perfekt zu machen. Aber wie? Stellung nicht besser und lediglich noch 20 gegen 50 Sekunden auf der Uhr. Und jetzt dürft ihr raten, wer nach Zeit gewonnen hat - natürlich Danni, der seinen Drücker der Digitaluhr, wie bereits zuvor gegen Königsspringer, bei einem Plus von EINER Sekunde festhielt. Der DSK hatte jetzt seine beste Platzierung im Turnier erreicht, den 4. Platz mit 31-11 Punkten (sogar einen Platz vor den favorisierten Werderanern).

Nach der Niederlage gegen Norderstedt und dem Sieg gegen Berolina-Mitte steckten wir die Köpfe zusammen, um uns eine Strategie für den hoffentlich erfolgreichen Endspurt zurecht zu legen: Die scheinbar leichteren Gegener Mettenhof, Barmbek und Wismar mussten geschlagen werden und gegen die Brocken Werder, HSK und Lübeck musste unbedingt ein Pünktchen her. Denn die Qualifikation konnte nur über die Mannschaftspunkte gelingen, bei einem Vergleich der Brettpunkte mit unseren Konkurrenten wurde das sehr deutlich.
Und - kaum zu glauben - schon im ersten "Endspiel" gegen den SV Werder trat das Erhoffte ein: Die starke Truppe von der Weser mit IM Bogdan Vioreanu, IM Sven Joachim, Martin Forchert und Dr. Joachim Asendorf gab einen Zähler an die Delme-Städter ab. Freundschafthilfe innerhalb des kleinsten Schachverbandes! Markus an 1 und Thomas an 3 konnten remisieren, David an 2 gelang sogar ein Sieg.

Nachdem tatsächlich anschließend die drei Leichteren sicher besiegt werden konnten, war unser Pulver verschossen. Die Schluss-Niederlagen gegen HSK und Lübeck spielten auch keine Rolle mehr, wie richtig spekuliert waren wir bereits vorher uneinholbar auf dem 6. Platz gelandet.

RÜCKFAHRT
Nachdem das kräftezehrende Unternehmen "Qualifikation" infolge der hohen Blitzqualitäten unserer Mannschaft geschafft war, stellten sich trotz mitgebrachter Essbarkeiten und der Versorgungsmöglichkeit an einem gut sortierten Imbiss plötzlich natürliche Bedürfnisse ein: "Wir gehen ein Bier trinken!"- "Bin dabei, wenn´s da was zu essen gibt!"
Also raus, Autos starten und los! Nun, bei einem blauen Passat war das kein Problem, aber ein roter Golf mit OL-Kennzeichen? Da hat doch der Fahrer glatt vergessen, das Licht auszuschalten. Startversuch: Kein Mucks! Fünf kräftige junge Männer schieben an: Nicht die Bohne! Da hilft nur noch die Sache mit dem Startkabel. Die nahe Tankstelle war schnell erreicht. Nur die Verhandlung mit dem Ziel, das zum Verkauf bereit liegende Kabel nur ausgeliehen zu bekommen, gestaltete sich doch eher langwierig, war aber von Erfolg gekrönt. Erst beim zweiten Versuch -vorher gab´s irgendwie keinen Kontakt- surrte der Motor wie gewohnt! Wir alle, am meisten natürlich Markus, waren erleichtert.
Mittlerweile war es etwa 20 Uhr geworden - wir fuhren ohne Bier aber dennoch glücklich nach Hause.


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FOTOS

1 Blick in den Turniersaal
2 Die Mannschaft, Thomas pausiert gerade
3 TL Jürgen Kohlstädt (Mitte, SK Finkenwerder)
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Schiedsrichter Marcus Möhrmann (Königsspringer HH)
5 Gegen Oldenburg 2-2
6 Kunst und Philosophie, davor David und Markus
7 Gaanz cool: Topscorer Bernd und Daniel

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Und was machten nun die Nachrücker aus Findorff?
Claus Marquardt, Ralf Mulde, Karsten Ohl und Stefan Klee ließen sich niemals entmutigen und kämpften immer tapfer mit. Dennoch: Das Tabellenende war der karge Lohn.

Ach so: Qualifiziert haben sich 1. SK König Tegel (53-5, 101½, Norddt. Blitzmeister); 2. Hamburger SK (53-5, 95);
3. SC Kreuzberg (45-13, 82); 4. SVW Bremen (44-14, 77,5); 5. SK Norderstedt (40-18, 73½);
6. SK Delmenhorst (40-18, 65); 7. VBSF Cottbus (39-19, 75½); 8. SC Rotation Pankow (39-19, 74½).
Der kleinste Verband stellt damit ein ganzes Viertel der Nord-Teilnehmer!