Deutsche Jugend-Mannschaftsmeisterschaft
26.-30.12.2017


Hier sind sie wieder, unsere vier Kämpfer, sie erlangten bei der Norddt. Vereinsmeisterschaft die Qualifikation zur jetzt stattfindenden Deutschen, s. hier
Kevin Silber - Oliver Steffens - Ben-Luca Petri - Jonas Sinnhöfer
Die Deutsche Meisterschaft findet in Walldorf/ Heidel-berg statt. Gastgeber ist der SV 1947 Walldorf.
Unsere Mannschaft tritt mit der bewährten Aufstellung Kevin (2033), Oliver (1894), Ben-Luca (1774) und Jonas (1888) an. "Begleitperson" und Coach ist Michael Niefünd.
Unsere Mannschaft ist mit einem Schnitt von 1897 an 4 unter 20 teilnehmenden 4er-Teams gesetzt.
Die Wertung erfolgt nach MP - SoBo - BrP (!)

Rd
Paarung
Erg.
MP
BrP
K
O
BL
J
1
SK Bingen - DSK
2:2
1
2
1
0
0
1
2
DSK - SV Hemer
3½:½
2
1
1
½
1
3
Schalksmühle - DSK
2½:1½
0
0
½
1
0
4
DSK - SF Augsburg
3:1
2
3
1
1
0
1
5
Post SV Uelzen - DSK
1½:2½
2
1
0
1
½
6
DSK - SG Magdeburg
2:2
1
2
1
½
0
½
7
DSK - HSK
½:3½
0
½
0
0
0
½
 
Summe
8
15
5
3
in Prozent
57
54
71
43
36
64

--> Tabelle

Coach Michael Niefünd

Runde 1 brachte nicht den erhofften Auftaktsieg, der die Jungs zu größeren Taten beflügeln sollte. Im Gegenteil, gegen eine schlagbare Mannschaft kam unsere Truppe recht schnell in Rückstand. Ben-Luca mit Weiß nahm seinen um ca. 200 DWZ geringeren Gegner zu leicht und manövrierte seine Dame an deren Flügel ins Abseits. Folglich konnte ein gegnerischer Turm auf die zweite Reihe eindringen. Im Verbund mit dessen Dame hatte Ben-Luca nur die Wahl zwischen Figuren- oder gleich Partieverlust, der nach einer hübschen Kombination seines Gegners Jakob Lutterbach dann auch erfolgte. Nun, Ben-Luca kann mehr und diese Partie muss als Warnschuss gelten.
Mehr Züge brachte Oliver auf's Brett, allerdings mit dem gleichen Ergebnis: Gegen seinen gleichwertigen Kontrahenten Paul Hinrichs gelang ihm zwar ein Bauerngewinn, der sich allerdings als vergiftet herausstellte: Hinrichs konnte Olivers Springer fesseln und den sich dahinter stehenden Turm zum Statisten degradieren. Während der andauernden Bemühungen um Entfesselung konnte -wie man es kennt- die weiße Stellung Zug um Zug noch verstärkt werden, 0:2.
Der Rückstand brachte natürlich viel Druck auf die Schultern von Kevin und Jons - sie hielten ihm Stand! Kevin hatte zu dem Zeitpunkt den gegnerischen König eingeengt und dessen Verteidigungsspringer bis auf das Feld h8 getrieben. Die Folge war ein Quallegewinn. Hier waren berechtigte Hoffnungen auf den Anschlusstreffer angesagt. Jonas jedoch hatte zwar eine Bauernmehrheit von 4:3 auf dem Königsflügel, auf der anderen Seite aber sogar zwei Bauern weniger: Remis - möglich, aber ein Sieg? Und die Hoffnungen schwanden dahin, als er auch noch einen Turm gegen Springer geben musste! Doch nun wachte Jons Kampfgeist auf, mit Gebrüll Gewieher und ohne Rücksicht auf Verluste nahm er den feindlichen König ins Visier. Sein verbliebener Springer war so stark positioniert, das Tobias Berstler die Qualle zurückgeben musste. Und als Folge der erzwungenen Bauernauflockerung konnte Jons einige aufsammeln und das negative Bauernverhältnis zu seinen Gunsten umdrehen. Da war Berstlers Dame- und Turmtausch für einen Außenstehenden nur mit Zeitnot (oder Panik?) zu erklären, denn sie leiteten seine Niederlage ein.
Zuvor hatte Kevin seine weißen Steine souverän zum Sieg geführt, indem er die feindliche Königsstellung mittels Qualitätsrückgabe knackte (und dabei einen
[Mehr-]-Bauern einsackte) und seinen verbliebenen Turm auf der sechsten Reihe verankerte.
Nach 0:2 noch die Punkteteilung erzwungen, das kann sich sehen lassen! Auf in Runde 2, gegen den SV Hemer muss nun ein Sieg her.  

Schlussstellungen zu Runde 1
Kevin - N. Hinrichs 1:0
P. Hinrichs - Oliver 1:0
Ben-Luca - Lutterbach 0:1
Berstler - Jonas 0:1
 
In Runde 2 erwies sich der SV Hemer als idealer Aufbaugegner. Kevin (Dia links oben) hatte keine Probleme seinen ungestüm angreifenden Gegner Moritz Runte in einer italienischen Partie erst abzuwehren und dann zu zerlegen. Vier vereinzelte Bauern und ein bevorstehender Turmgewinn sprechen eine deutliche Sprache. Kurios die Wanderung seines f-Bauerns bis f2 mit der nicht mehr erfolgten Umwandlung auf g1. Runte hatte zuvor aufgegeben.
Das Diagramm rechts oben zeigt die Endstellung an Brett 2, Oliver gegen Timo Leonard. Nachdem die französische Eröffnung schnell verlassen wurde, stürtzten sich beide Damen auf die gegnerischen Könige, die nicht zur Rochade gekommen waren. Hop oder Top war die Devise, Sieg oder Niederlage hing am berühmten seidenen Faden, sprich "Wer zieht, gewinnt!"
Die Bretter 1 und 2 also erzielen schneller als gedacht einen beruhigenden 2:0-Vorsprung.
     
Auch Ben-Luca spielte Französisch. Auch er verzichtete auf die Rochade, um mit Bauernvorstößen einen Angriff am Königsflügel zu initieren. Zwar konnte mit einem Schwenk beider Türmen und Springer der a-Bauer einkassiert und somit ein Mehrbauer erzeugt werden, der jedoch infolge früher Abtäusche von Dame und Läufer auf b5 lediglich in einem Doppelbauern bestand. Am anderen Flügel hatte sich das Feld gelichtet, sodass Ben-Lucas Gegenspieler Artur Mai (1499) mit einem Freibauern auf der h-Linie drohen konnte. Auch beherrschte er die offene c-Linie. Wer immer auch Remis geboten hatte, es wurde angenommen, obwohl die Stellung (Dia links unten) noch lange nicht ausgezeizt war.
Ben-Luca und der Mannschaft konnte es natürlich recht sein, machte es doch den Mannschaftssieg fest.
Den Schlusspunkt setzte Jonas. Er war sich gegen die deutlich schwächere Julia Manus
(1326) siegessicher, tauschte trotz seiner schlechteren Bauernstruktur viel ab - und schließlich blieben sogar nur Bauern auf dem Brett, nachdem er im 18. Zug mit d5 einen gedeckten Freibauern bilden konnte. Trotz Bauerngleichheit war der Sieg nur eine Frage der Technik. Stellung rechts unten nach 18. f4, nach 10 weiteren Zügen war Schluss. - Der MS Halver-Schalksmühle in Runde 3 wird sicher ein härterer Brocken.

Kevin kommt als Schwarzer gut aus der Eröffnung heraus. Nachdem sein Gegner die Dame in die halboffene Linie stellt, bricht die Stellung kurz danach wie ein Kartenhaus zusammen.
Jonas bekommt als Weißer an Brett4 die vorgenommene Variante und vereinfacht unter Vorteilswahrung bis ins gewonnene Bauernendspiel. (2:0)
Ben-Luca bekommt eine am Vorabend besprochene Variante aufs Brett und sichert durch ein angenommenes Remis in unklarer Mittelspielstellung den Mannschaftssieg.
Oliver sah sich mit einer Nebenvariante konfrontiert, die unangenehme Entscheidungen erforderten und die ihn viel Zeit kosteten. Als sein Gegner ein nicht ganz korrektes Qualitätsopfer brachte, kam Ollis Königsangriff ins Rollen und wurde trotz Zeitnot siegreich zu Ende gebracht.
  Michael Niefünd


 

Runde 3: Leider trat die Prognose ein, unsere Mannen mussten eine Niederlage einstecken.
(aus Zeitgründen -nicht etwa wegen der Niederlage- zu dieser Runde kein weiterer Kommentar)
Schlussstellungen zu Runde 3 mit drei starken Turmzügen

Kevin - Alex Browning 0:1
letzter Zug war ...Te1-f1+
Rebecca Browning - Oliver ½

Ben-Luca - Niklas Kölz 1:0
letzter Zug war Te6-d6
Sebastian Scholz - Jonas 1:0
letzter Zug war Td4-f4

Runde 4


Hier hatte Kevin es mit einem der stärkeren Gegenspielern zu tun, Zarko Vuckovic mit 2098 DWZ, und das mit Schwarz. Doch bange machen gilt nicht: Durch den Verzicht auf die Rochade konnte unser Spitzenmann einen Königsangriff starten. Nach Dh4
(Dia links oben) mit Matt- und Abzugsdrohung hilft nichts mehr, 1:0 nach 11 Zügen.

Daran knüpfte Oliver an: Er hatte durch eine listige Kombination im Mittelspiel den
e-Bauern eingeheimst und seinem Gegenüber zusätzlich einen Doppelbauern verpasst. Einer dieser Bauern wird nun abgeholt
(Dia rechts oben). Der Freibauer auf der
c-Liniekann kann nur noch mit einem Springeropfer entschärft werden. Im fünfzigsten Zug machte Oliver das 3:1 und damit die Mannschaftspunkte 4 und 5 klar.


 
 
An Brett 3 (Dia links unten) hatte Ben-Luca nicht seinen besten Tag. Nach eher ungewöhnlicher Eröffnung musste 8...Sxb4 erfolgen. Dies ermöglichte dem Augsburger Mehran Hamkar mit dem Einschlag auf f7 und nachfolgendem Db3+ einen Bauern zu gewinnen und die Rochade zu zerstören. Als nach einer Unaufmerksamkeit auch noch eine Figur verloren ging, zogen die Ausburger nach dieser weiteren Kurzpartie -21 Züge- gleich.

An dem Mannschaftssieg war zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht zu zweifeln: Oliver stand gut und Jonas hatte schon früh eine Mehrfigur
(Dia rechts unten). Hinzu kamen zwei verbundene Freibauern am Damenflügel, die jedoch nach 30. Lxb6 nicht mehr einzugreifen brauchten.




Runde 5: Nach einem weiteren relativ schnell erzielte Sieg stehen nun 7 MP zu Buche - und die Mannschaft steht auf Rang 3.
Es kann also an Höhenluft geschnuppert werden - oder sogar tief eingeatmet, wenn, ja wenn ...
Jungs, gebt in der nächsten, vorletzen Runde noch einmal alles!!
Hier die Schlusstellungen Rd. 5

Kevin - Jakob v. Estorff 1:0
nach 33.Lg5-h6
Torben Knüdel - Oliver 1:0
nach 33.Te8xTf8
Ben-Luca - Jannik Rothenberg 1:0
nach 40.Df6-f8+
Imamali Askerov - Jonas ½
nach 44 ...Ld6-e7

Runde 6

Die Partien unseres Teams zum Nachspielen:

Brett 1 Kevin - J. Roseneck   -->hier

Brett 2 Oliver - B. Biastoch   -->hier

Brett 3 Ben-Luca - B. Wagner   -->hier

Brett 4 Jonas - L. Hoffmann   -->hier


Jonas, Ben-Luca, Oliver und Kevin haben den starken Magdeburgern
einen beherzten Kampf geliefert, 2:2, bravo Jungs!
Habe beim Live-Verfolgen selten so mitgefiebert (ja, und gezittert)


Topscorer Kevin mit 5/7 (71%)
 
In der Runde 7 war dann die Luft raus.
Gegen den HSK gab es in der Schlussrunde mit ½:3½ eine klare Niederlage.
Das ist aber kein Beinbruch, das Endergebnis zählt.
Und da habt ihr mit 8:6 MP Platz 5 erobert.
Eingedenk, dass ihr gegen Mannschaften der Plätze 1, 2 und 4 gespielt habt, ein hervorragendes Ergebnis!
Bericht JH (Entfernung Heidelberg-Bremen 540 km)