Norddt. Jugend-Mannschaftsmeisterschaft 2018
05.-09.09.2018

Die Norddeutschen Meisterschaften fanden im September 2018 wieder in Magdeburg statt – und fast alles war wie im vergangenen Jahr:
Die Bahn hatte Verspätung
(bzw. der Zug fiel komplett aus), so dass wir am ersten Abend erst um 21:20 Uhr in der Jugendherberge eintrafen, das Essen war genauso grausam wie in den Jahren zuvor – und am Ende verpassten wir in der U14 knapp die Qualifikation.
Doch der Reihe nach:
Erfreulich, dass wir mit 2 Mannschaften an den Start gehen konnten, nachdem die U12 im vergangenen Jahr kurzfristig ausgefallen war.
So starteten in der U14 Erik Pahl, Theis Pahl, Anton Fink, Mohamad Alhamid und Till Eisenmenger. Die Mannschaft war an Nr. 6 von 18 Teams gesetzt und das Ziel war natürlich die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft, die ebenfalls in Magdeburg stattfinden wird. Dazu war aber ein Platz unter den besten vier Teams Voraussetzung.
Die U12 mit Joshua Sinnhöfer, Moritz Fink, Nikita Hubert und Lukas Wollscheid war noch recht jung, einige Spieler auch noch unerfahren. Für das an Nr. 12 gesetzte Team stand daher vor allem Spaß haben und Erfahrung sammeln in Vordergrund.
Los ging es am Donnerstagmorgen für die U12 gleich mit einem Hammer-Los: es wartete der an Nr. 3 gesetzte SC Turm Lüneburg, gegen den zwar an einigen Brettern etwas mehr Widerstand geleistet wurde, letztlich aber eine 0:4-Niederlage zu Buche stand.
Besser machte es die U14 mit einen lockeren 3,5:0,5 Sieg gegen den SAV Torgelow. Anton bot gegen seine gleichwertige Gegnerin schnell remis, die anderen gewannen souverän.
In der Nachmittagsrunde dann ein umgekehrtes Bild: die U14 erwischte gegen den HSK – wie fast immer – keinen guten Tag: Erik wurde im Najdorf-Sizilianer von 6. h4 überrascht und stellte dann früh Material ein, Mohamad spielte seine gewonnene, aber schwierige Stellung mit 2 Freibauern zu optimistisch, so dass der Gegner diese erobern konnte. Lediglich Anton spielte sehr stark mit Figurenopfer, ließ aber leider den KO-Zug Lxf2 aus, so dass der Gegner ins Dauerschach entkommen konnte. Als der Kampf schon verloren war, verrechnete sich noch Theis bei einem möglichen Bauerngewinn und übersah ein Matt ein 6 Zügen. Egal – der HSK ist sowieso haushoher Favorit, daher ist noch nichts verloren.
Besser machte es die U12 gegen die SF Groß Schönebeck aus Brandenburg: Joshi gewann schnell, bei Moritz kam genau die Vorbereitung aufs Brett und am Ende wurde hoch mit 3;5:0,5 gewonnen.
Nach dem Abendessen wurden noch ein paar Runden Saboteur sowie Verstecken gespielt und natürlich mit Ben-Luca und Oliver die Partien für den nächsten Tag vorbereitet.

TAG 3: Die U12 hatte mit dem SV Empor Berlin (Nr. 5 der Setzliste) wieder einen sehr starken Gegner, nur Joshua konnte dieses Mal punkten, die anderen verloren doch recht deutlich. Die U14 musste gegen unsere Freunde vom Hagener SV antreten. Vor 2 Jahren in der U12 war dies das Duell in der letzten Runde und nach einem klaren 4:0-Sieg reichte es für uns zu Platz 3 während die Hagener auf Platz 9 zurückfielen. Ich ging erstmal mit Karsten Bertram Frühstücken und da die Live-Übertragung ausfiel hatte ich auch keine Infos. Als ich wieder beim Spielort war stand es schon 2:0 für uns, wobei zumindest die Partie von Mohamad an Brett 4 zwischendurch verloren war. Anton konnte dann einen Bauern gewinnen und bot remis, was der Gegner auch annahm, so dass der Kampf schon gewonnen war! Erik probierte dann noch eine ganze Weile, seine Stellung mit 3 Bauern gegen die Figur gegen Sophia Brunner zu gewinnen, am Ende wurde es remis und ein schöner 3:1 Sieg.

Das Mittagessen wurde dann bei McDonalds eingenommen – das Angebot Kartoffelsuppe locker nicht wirklich! Gut, dass es jedes Jahr im September pünktlich zur Norddeutschen die Gutscheine gibt.
Nach einer kurzen Vorbereitung ging es am Nachmittag weiter: für die U12 gegen den Lübecker SV und für die U14 gegen Mattnetz Berlin
(Nr. 2 der Setzliste).
Die „Kleinen“ spielten dieses Mal eine wirklich starke Runde: Lukas gewann schon nach 17 Zügen, weil sein Gegner ein einzügiges Matt übersah, bei Moritz dauerte es etwas länger, aber am Ende fand er den Gewinnplan. Nikita hatte zwischenzeitlich auch klar auf Gewinn gestanden, aber sein Gegner konnte sich in ein Endspiel mit 2 Bauern gegen Turm retten, das dann Remis wurde.
Immer wenn die U12 gewinnt verliert die U14 und umgekehrt – das sollte jetzt anders werden.
Leider musste Anton wegen eines wichtigen Familientermins abreisen – schade, er hat in den drei Runden wirklich sehr stark gespielt! Aber Till, der bislang nur zugeschaut und trainiert hatte, würde ihn gut ersetzen. Obwohl die Jungs alles versuchten, wurde es gegen Mattnetz eine knappe Niederlage mit 3 ausgekämpften Remis
(Erik gegen Bao Anh Le Bui) und einer Niederlage. Noch ist nicht alles verloren mit der Qualifikation, aber viele Punkte dürfen nicht mehr abgegeben werden.
Am Abend dann wieder das gleiche Bild: Saboteur, Verstecken, Vorbereitung und nach Möglichkeit früh schlafen, damit man am nächsten Tag fit ist!

  
    Till, Niki, Lukas und Moritz vor dem Hundertwasserhaus                                       Joshi, Moritz und Niki                                                                       Theis und Anton

TAG 4: Gegner waren der KSV Rochade Göttingen (U14) und der Stader SV (U12, Nr. 6 der Setzliste) – Niedersachsen-Tag also. Die Stader erwiesen sich als etwas zu stark für unsere Truppe, lediglich Nikita kommt langsam so richtig gut in Form und fand ein schönes Matt. Joshi steuerte noch ein Remis bei, Moritz und Lukas verloren leider.
Die U14 gewann souverän mit 3:1: Mohamad überspielte seinen Gegner völlig und punktete zum frühen 1:0. Eigentlich war Till auf dem besten Weg, es ihm nachzutun, aber am Ende verlor er den Faden und musste die Partie sogar noch aufgeben. Die Gegner von Erik und Theis hatten am Ende beide einen Blackout und stellen jeweils einzügig die Partien weg.
Am Nachmittag für die U14 schon der dritte Gegner aus Niedersachsen, der SK Nordhorn-Blanke. Bei der Vorbereitung verspekulierten wir uns ein wenig und bereiteten Till auf den falschen Gegner
(der dann aussetzte) vor, so dass er leider die Segel streichen musste. Mohamad gewann schnell (schon aus der Eröffnung raus), aber Theis stand zwischendurch so bedenklich, dass sein Gegner sogar das Remisangebot ablehnte. Im Nachhinein gut für uns, denn nachdem Theis doch noch gewinnen konnte, reichte uns ein Remis von Erik zum 2,5:1,5 Sieg. Eigentlich soll man in der 6. Runde im Schweizer System nicht gewinnen, weil man dann bestimmt hoch gelost wird, Schachzwerge (Nr. 3) und Empor Berlin (Nr. 4) hatten wir noch nicht als Gegner.
Die U12 spielte gegen den Letztgesetzten aus Rüdersdorf, da war ein Sieg eigentlich Pflicht, aber bei ersten Schauen nach der Eröffnung hatten alle 4 Bretter in der Eröffnung  etwas weggestellt: Moritz nur einen Bauern, die anderen gleich eine ganze Figur. Zum Glück konnten Joshua und Nikita die Partie noch drehen und Lukas schaffte in total verlorener Stellung noch ein Unentschieden. Endlich also mal beide Mannschaften mit einem Sieg!
Natürlich bedeutete das auch starke Gegner für die letzte Runde: Die U12 musste sich mit TuRa Harksheide aus Schleswig-Holstein auseinandersetzen und verlor recht deutlich mit 1:3
(2 Remis von Joshua und Moritz). Lukas hatte eine starke Gegnerin und bei Nikita, der noch U10-Spieler ist, merkte man die Anstrengungen der letzten Tage. So wurde es am Ende Platz 12 (genau nach Setzliste), der Gegner konnte durch den Sieg sogar auf Platz 6 klettern.
Hinter dem souveränen Sieger Hamburger SK (14:0 Punkte) qualifizierten sich der SC Turm Lüneburg – unser Gegner aus der ersten Runde und gleich 3(!) Berliner Mannschaften für die Deutsche Meisterschaft.
Auch in der U14 wurden wir natürlich hochgelost und mussten gegen die Schachzwerge aus Magdeburg ran – ein wirklich harter Gegner. Vor 2 Jahren bei der Deutschen U12 hatten wir genau gegen diese Truppe mit 0,5:3,5 verloren, und mittlerweile hatten sie sich mit Till Stockmann an Brett 2 auch noch verstärkt. Wir machten am Abend eine sehr intensive Vorbereitung, großer Dank an Ben und Olli, das war wirklich super.
Dementsprechend sah der Kampf auch wirklich total super aus, mehrere Trainer von anderen Teams sprachen mit darauf an, wie gut wir stehen würden, ich hoffte schon auf ein 3;5:0,5, aber auch ein knapper Sieg würde zu Platz 4 und der Quali reichen. Tja, letztlich konnte nur Theis mit schönen Angriff gewinnen, Mohamad tauschte seinen guten Springer gegen den Läufer und stand dann auf einmal auf Verlust und Till wickelte in ein verlorenes Bauernendspiel ab. Erik hatte ein Turmendspiel mit Mehrbauern gegen Ole Zeuner und versuchte alles, aber am Ende war es nur Remis.
Dadurch blieben wir auf dem undankbaren 6. Platz
(wie im Vorjahr) und waren natürlich ein bisschen enttäuscht. Wie in der U12 konnte der Hamburger SK seinen Titel erfolgreich und verdient verteidigen vor den Schachzwergen, Empor Berlin und dem Lübecker SV. Mal sehen, vielleicht gibt es ja einen Freiplatz, wenn nicht alle Mannschaften aus dem Süden ihre Plätze wahrnehmen.

Zum Schluss noch ein kurzer Blick auf die Einzelergebnisse:
Joshua:  4,0   an Brett 1 ein ordentliches Ergebnis, es war aber sogar mehr drin
Moritz:  2,5   agierte häufig zu ängstlich, man merkte ihm die fehlende Spielpraxis im letzten halben Jahr an, er kann viel mehr
Nikita:    3,5    ein sehr starkes Turnier für unseren Youngster, stark verbessert
Lukas:    2,0   sein erstes großes Turnier, das merkte man noch, aber einige schöne Partien

Erik:     4,0   ein gutes Turnier, einige Remis, um den Mannschaftssieg zu sichern, nur 1 Niederlage gegen HSK
Theis:   5,5  ein sehr starkes Turnier mit einem Aussetzer (gegen HSK) und 2 glücklichen Siegen, aber vielen starken Partien und dem besten Ergebnis!
Anton:  1,5/3  ein sehr starkes Turnier – sehr schade, dass er die letzten Runden nicht spielen konnte
Mohamad: 4,5   auch ein starkes Turnier mit 87 DWZ Plus, leider die Niederlage in der letzten Runde
Till          0/4   ein unglückliches Turnier, da er nur starke Gegner hatte und sich nicht warmspielen konnte, nächstes Mal läuft es besser 

Außer uns waren aus Bremen noch Werder in der U12 und die Schachfreunde Bremer Osten in der U14 am Start.
Werder hatte als Nr. 17 der Setzliste einen schweren Stand. Die Mannschaft konnte aber die SF Groß Schönebeck schlagen und den letzten Platz vermeiden. Da viele Spieler auch im nächsten Jahr noch starten dürfen, wird es dann bestimmt besser laufen.
Ein super Turnier erwischten dagegen die SF Bremer Osten. Nach holprigem Start drehten sie am Ende richtig auf und belegten nach Siegen gegen den Hagener SV und Rochade Göttingen Platz 7!