Bremer Jugendeinzelmeisterschaft 2009

Tobias Kügel verteidigt Meistertitel in der U14
von Ulrike Schlüter

Bereits zum dritten Mal in Folge trug die Bremer Schachjugend ihre Jugend-Landesmeisterschaften als zentrales Event mit Übernachtung aus. Nachdem wir in den vergangenen beiden Jahren in Schullandheimen in Ristedt und Krempel (bei Bremerhaven) zu Gast waren, hatten wir für dieses Jahr die Jugendherberge in Oldenburg ausgewählt. Diese lag schön zentral in der Innenstadt von Oldenburg und erstmals hatten wir gleich 2 Spielräume zur Verfügung, so dass während der Partien auch für ausreichend Ruhe gesorgt war. Zu bemängeln war allerdings, dass der Spielsaal für die U14-U18 äußerst klein (eigentlich zu klein) war und aufgrund der Enge und der Vielzahl an Spielern und Zuschauern auch immer großer Sauerstoffmangel herrschte.

52 Teilnehmer bedeuten für Bremer Verhältnisse eine recht gute Teilnehmerzahl (zumal die Altersklassen U10 und U8 noch gesondert ausgetragen werden), traurig aber, dass aus den Bereichen  U18 und U16 kaum Spieler den Weg nach Oldenburg fanden (auch keine Delmenhorster), so dass am Ende diese beiden Altersklassen zusammengelegt werden mussten.
In der U18 lagen dann nach 7 Runden Simon Bart und Gabriel Dupont (beide SV Werder) mit jeweils 6 Punkten vorn und müssen noch um den Titel und die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft nach Willingen stechen. Zwar konnte Simon im direkten Duell gegen Gabriel punkten, anschließend verlor er jedoch gegen den U16-Meister Björn Veit (SK Bremen-West). Der Mädchentitel ging wie im Vorjahr an Janine Pahlau (SF Achim).

In der U14 kamen mit Tobias Kügel, An-Hai Dang, Niklas Bockelmann und Paskal Rösch gleich vier der 15 Teilnehmer vom DSK. Dabei war Titelverteidiger Tobias klarer Favorit, An-Hai und Niklas (an Nr. 3 und 5 gesetzt) sollten möglichst oben mitspielen und für Paskal ging es um das Sammeln weiterer Spielerfahrung.
Tobias konnte dann sich dann leztlich auch souverän mit 6/7 durchsetzen. Nach einem Remis in Runde 3 gegen seinen "Angstgegner" Fabius Sasse gelang ihm in Runde 4 ein Sieg gegen Kevin Klosa, während Fabius nur Remis spielte. Damit war die Meisterschaft schon entschieden, denn außer einem unnötigen (weil viel zu frühen) Remis in Runde 6 gab Tobi nichts mehr ab. Während Paskal mit 2 Punkten (1x Freilos) innerhalb der Erwartungen blieb, enttäuschten An-Hai und Niklas ein klein wenig und konnten nicht in den Kampf um die Spitzenplätze eingreifen. An-Hai verlor erst in der 4. Runde gegen Jan-Ricardo Kropp (Bremen-West) und dann auch noch in der letzten Runde gegen Tobias und fiel auf den 8. Platz zurück, während Niklas mit 4 Punkten auf Platz 7 einkam. Hervorragend platzierte sich übrigens das einzige Mädchen, Anika Lange (SK Bremen-West) mit Platz 4. Die genauen Endtabellen aller Altersklassen finden sich unter www.landesschachbundbremen.de.
Besonders spannend verlief die mit 26 Teilnehmern auch quantitativ gut besetzte U12-Meisterschaft, wobei sich die 3 Delmenhorster Starter Joel Theurich, Maik Sowinski und Christian Kügel gut präsentierten, aber erwartungsgemäß nicht in den Kampf um die Spitzenplätze eingreifen konnten.
Im Vorfeld der Meisterschaft wurden gleich 8 Spielern berechtigte Hoffnungen auf einen der beiden Qualifikationsplätze für Willingen eingeräumt. Dabei startete der Top-Gesetzte Fabian Brinkmann (SK Bremen-West) recht unglücklich mit nur einem halben Punkt aus den ersten beiden Runden (bei zwei Gewinnpartien). Anschließend konnte er jedoch fünfmal in Folge gewinnen und teil sich somit den ersten Platz (um den Titel muss noch gestochen werden) mit dem U10-Spieler Dmitrij Kollars, der ebenfalls 5,5 Punkte erreichte. Überhaupt wurde das Turnier von den starken U10-Spielern beherrscht, denn auch Platz 3 ging an einen Spieler des jüngeren Jahrgangs, nämlich an Juri Reimers von SK Bremen-West. Sollten Dmitrij und Juri sich Mitte April bei der Bremer U10-Meisterschaft durchsetzen, können sich Nabil Ismail (SV Werder) und Iouri Petrov (SF Bremer Osten), die mit jeweils 5 Punkten die Plätze 3 und 4 belegten, noch Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft machen. Beim Kampf um das beste Mädchen setzte sich Maren Genath (SF Bremer Osten) mit guten 3 Punkten klar gegen Jiska Veit (SK Bremen-West) durch.
Bester Delmenhorster war Joel Theurich, der sich in der letzten Runde gegen Jan-Christian Oleskov (SF Bremer Osten) durchsetzen konnte und mit 4 Punkten auf Platz 11 landete. Joel spielte ein durchwachsenes Turnier, vor allem in den ersten Runden agierte er zu schnell, machte dadurch einige leichte Fehler und profitierte leztlich von groben Einstellern der Gegner. Gegen Ende des Turniers konnte er sich aber steigern. Maik Sowinski dagegen spielte recht langsam und konzentriert und verlor in der letzten Runde sehr unglücklich seine Gewinnstellung gegen David Kardoeus (Werder), sonst wäre er sogar auf dem 8. Platz gelandet. So blieb Rang 13 mit 3,5/7.
Auch Christian Kügel konnte gegen Ende des Turniers noch einmal zulegen und die letzten beiden Runden gewinnen, so dass er auf 3/7 und Rang 20 kam. Christian und Maik sind jüngerer Jahrgang und dürfen beide im nächsten Jahr noch in der U12 starten, wo sie sicherlich weit oben landen können, da die meisten der vor Ihnen platzierten Spieler im nächsten Jahr in der U14 spielen müssen.

Fußball, Tischtennis, Schwimmen, Tandem- und Blitzturniere sowie eine sehr interessante Stadtralley (mit einem klaren Sieg meines Teams, u.a. mit Christian & Joel) rundeten eine sehr abwechslungsreiche Woche in Oldenburg ab.
An dieser Stelle soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass es auch einige unangenehme Vorfälle gab und mehrere Kinder vor allem nachts sehr unruhig waren (dankenswerterweise nicht die Delmenhorster!). Die Betreuer, die bis auf Turnierleiter Detlef Ryniecki (Findorff) allesamt von Delmenhorst stammten – an dieser Stelle ein Großes Dankeschön an Andrea, Sören und Andree!!) waren gut beschäftigt und am Ende des Turniers auch sehr erschöpft. Für die kommenden Jahre muss die Bremer Schachjugend in diesem Bereich unbedingt Veränderungen vornehmen, entweder durch die Rückkehr zur traditionellen Ausrichtung in Bremen oder durch die Einführung verpflichtender Vereinsbetreuer.