Norddt. Blitz-Mannschafts-Meisterschaft
30.03.2019 - Berlin, von JH



Nach der Offenen Bremer Blitzmeisterschaft im Januar, bei der FM David Höffer mit einem halben Punkt hinter IM Christian Richter von SVW guter Zweiter wurde, nahm unser Blitz-As natürlich auch an dem zweiten Blitz-Großevent des Jahres, der Norddt. Blitz-Mannschaftsmeisterschaft, teil. Seine Mitstreiter waren Bernd Korsus, Florian Mossakowski und Daniel Margraf, ebenfalls ausgebuffte Zelebrierer des schnellen Schachspiels. Die Anfahrt erfolgte am Tag zuvor gemeinsam mit dem Zug, um ausgeschlafen zu sein, wenn es um 11 Uhr hieß "Die Bretter zur ersten Runde sind frei".
Ja, die Bretter waren nun frei, die Köpfe wohl aber nicht: Gegen einen vermeintlichen 'Trainingspartner', den SV Königsjäger Süd-West, der in der Schlussabrechnung von den angetretenen 28 Mannschaften das vierte Viertel anführen sollte, setzte es eine herbe Niederlage. Nur David punktete, seine Nebenleute und auch Jürgen, der extra gekommen war, um Lob und Balsam auszuteilen und die Statistik zu führen, guckten irritiert in die Röhre. Insbesondere Flori hatte den unter all' den Männern eher unscheinbaren, aber wie sich herausstellte, sicherlich pfiffigen zwölfjährigen Jonas Eilenberg (Foto rechts) unterschätzt und die Segel streichen müssen! Das sollte sich noch als das Zünglein an der Waage herausstellen!
Da konnte die Aussicht auf die unmittelbar nächsten Gegner auch gerade nicht aufmuntern, es erwarteten uns der SVW Bremen
(Foto links) und danach gleich der Hamburger SK! Die zweite Mannschaft des LSBB, startberechtigt waren wohl mehr, trat mit einer sehr schlagkräftigen Truppe auf: Christian Richter, Gerlef Meins, Spartak Grigorian, Sven Joachim und Sven Charmeteau durften sich Hoffnungen auf den Titel machen, ebenso wie die Hamburger
natürlich, an deren Brett 1 der junge Luis Engel agierte. Entsprechend ernüchternd war die Bilanz, zwei Niederlagen bei lediglich ½ bzw. 1½ Brettpunkten - das Turnier hatte für uns noch nicht angefangen. Mit einem heißumkämpften Sieg gegen die etwa als gleich stark einzuschätzenden Lister Türme (Schnitt von 2247 gegen unsere 2284 - bereinigt, ohne Jürgen) konnten wir ein wenig Luft schnappen, nur, um von den GMs aus Tostedt wieder einen auf den Deckel zu bekommen - Danni allerdings siegte, was ihn voller Übermut zu der richtungsweisenden Devise veranlasste: "So kann das nicht weitergehen, wir brauchen Punkte!" Das war die Initialzündung zu einer möglicherweise sogar noch nie dagewesenen Aufholjagd:

Br 1: Bernd - 13½ Pkte - 50%


Br 2: David - 18 Pkte - 67%


Br 3: Florian - 17 Pkte - 63%

Br 4: Daniel - 15½ Pkte - 57,5%
In den Runden 6 bis 21 wurden wieder und wieder, eben ununterbrochen, Punkte eingesammelt als seien da irgenwie Schalter umgelegt worden. Manchmal konnte ich gar nicht mehr hinsehen - wegen der vielen Freudentränen! 28 Punkte betrug die fette Beute, gut, inklusiv der kampflosen infolge des Nichtantretens der Kieler. Und wenn's gut läuft, hätte es noch besser laufen können, so sind die Menschen! In der unentschiedenen Runde 10 gegen SF Berlin (Schnitt 2440), was durchaus als Erfolg gewertet werden muss, hätte es auch 3:1 ausgehen können, denn "ich stand +20" wie Danni sinnierend (und korrekt!) konstatierte.

DSK vs SF Berlin - man kennt und respektiert sich

An 54 Brettern wurde gespielt

DSK vs Tegel - trotz ½:3½ zeitweise unklar
Dann kam, in Runde 22 also, ein vorentscheidendes 4-Punktespiel gegen Königsspringer (Schnitt 2288). Es endete 1½ : 2½, möglicherweise infolge mangelnder Kommunikation: Florian gab Remis, weil er unsere Mannschaft in Führung wähnte - dumm gelaufen! Nach zwei weiteren kampflosen Punkten wegen eines notwendigen Rückzugs der Pankower während des Turniers konnte noch gegen Spandau und Lok Brandenburg mit jeweils 3:1 gewonnen werden, ein Resultat, das wir 9-mal erzielt haben. Ein weiteres 4-Punktespiel gegen Schwerin, die auf dem begehrten 7. Platz genau vor uns lagen, endete aus unserer Sicht nur mit 2:2. Damit sanken die Aussichten auf die Qualifikation für die Deutsche, denn nun galt es gegen zwei echte Brocken zu bestehen, König Tegel (Schnitt 2422) und Norderstedt (Schnitt 2342). Gegen die Berliner legten unsere Blitzer los nach dem Motto: "Unmögliches erledigen wir sofort!" Zeitweise lag sogar ein Sensationssieg in der Luft, dennoch, die 'Übermacht' setzte sich durch und der 'unbesiegbare' Robert Rabiega reichte schlussendlich die Hand zum Remis. Da war die Luft raus, nach der weiteren Niederlage gegen Norderstedt waren die zwei Punkte in der Endrunde gegen Gaal-Müritz wertlos. Sogar die Kreuzberger (Schnitt nur 2068), die wir in Runde 8 mit 3:1 geschlagen hatten, zogen in der Tabelle noch an uns vorbei.

Fazit:
Die 40. Norddt. Blitz-Mannschaftsmeisterschaft, die vom SC Schwarz-Weiß Lichtenrade in besten Räumlichkeiten hervorragend organisiert wurde, verlief in fast freund-schaftlicher Atmosphäre und hat allen** - also auch uns! - viel Spaß gemacht. Das Endergebnis allerdings enthält für uns mehr als nur einen Wermuthstropfen. Die Tabelle zeigt, dass mit einem durchaus möglichen 4:0-Sieg in der ersten Runde die angestrebte Qualifikation erreicht worden wäre. Also, seid allzeit wachsam!

** den Pankowern wünschen wir Gute Besserung!

Nach Runde 23 bis auf Platz 8 hochgearbeitet

Wir haben die meisten hinter uns gelassen, fast hätt's geklappt!

Männer, ihr habt den DSK würdig vertreten!
Wir danken euch - und gute Heimfahrt!