Norddt. Jugend-Mannschaftsmeisterschaft
07.-11-09.2016   Bericht von Ulrike Schlüter

  

Traditionell stehen im September die Norddeutschen Vereinsmeisterschaften für Nachwuchsmannschaften auf dem Programm.
Nachdem wir schon seit 5 Jahren regelmäßig mit einer Mannschaft an diesem Event teilnehmen und uns im letzten Jahr mit der U14-Mannschaft sogar für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnten, gelang uns 2016 erneut etwas Einmaliges: gleich 3 Mannschaften vom DSK konnten sich in Bremen durchsetzen und die Teilnahme an der Norddeutschen erreichen.
Folgende Mannschaften gingen daher Mitte September an den Start:
Die U16 mit Kevin Silber, Ben-Luca Petri, Nick Amler und Jonas Sinnhöfer fuhr, unterstützt von Betreuer Marc Schütte nach Grömitz.
Die U12 und U14 spielten in Magdeburg mit Erik und Theis Pahl, Lilian und Joshua Sinnhöfer und Till Eisenmenger bzw. mit Jakob Rautenberg, Maximilian Rabe, Eske Albert und Hamza Özoguz. Begleitet wurden sie von Tobias Kügel und Ulrike Schlüter.
Die Anreise nach Magdeburg verlief problemlos, so dass pünktlich die Zimmer bezogen werden konnten und die Vorbereitung auf die erste Runde startete.
  
U12
Alle Spieler aus der U12 haben sich im letzten Jahr stark verbessert, so dass wir sogar an Nr. 3 gesetzt sind hinter dem Favoriten Hamburger SK und dem Hagener SV aus Niedersachsen. Klares Ziel ist daher natürlich auch die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft, auch wenn uns leider Joshua erst für die letzten Runden zur Verfügung steht (neue Schule). Bis dahin dürfen wir also möglichst wenige Punkte liegen lassen.
In der 1. Runde geht es am Donnerstagmorgen (8:30 Uhr) gehen den VfL Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt) und die Partie kippt schnell zu unseren Gunsten. Bereits nach ca. 10 Minuten kommt Till strahlend raus und verkündet einen ganzen Punkt! Der Gegner hatte die Eröffnung zwar etwas besser behandelt, dann aber einen Einschlag auf f7 übersehen und war sofort Matt.
Auch Lili und Theis errangen souveräne Siege während Erik den Gegner komplett überspielte und dann einfach „zu schnell“ gewinnen wollte und dadurch einen Konter übersah.
Mit 3:1 aber komplett im Soll, andere taten sich da schon schwerer, so z.B. die vor uns gesetzten Hagener, die nur ein mühsames 2:2 gegen Rüdersdorf erreichten.
Am Nachmittag wartete mit den Schachpinguinen aus Berlin eine sehr junge und gefährliche Mannschaft auf uns, die aus der Schachschule von Michael Richter stammt und an Nr. 7 gesetzt war.
Von Anfang an lief in diesem Kampf nicht viel zusammen. Till übersah leider eine Gewinnchance, konnte aber ein remisliches Turmendspiel mit einen Minusbauern erreichen. Hier merkte man, dass ihm noch die Erfahrung auf solchen Turnieren fehlt, denn nach dem Turmtausch war das Bauernendspiel sofort verloren.
Theis spielte seinem Gegner voll in Karten und öffnete die Stellung, so dass dieser mit seinen starken Figuren einen Mattangriff starten konnte.
Auch bei Lili und Erik sah es nicht gut aus. Erik vermied gegen Daniel Sulayev (DWZ 1900) sogar eine mögliche Remisfortsetzung, da es zu diesem Zeitpunkt bereits 0:2 stand und verlor im Endspiel leider noch und auch bei Lili reichte es nicht mehr zum Remis. 0:4 also, aber alles nicht so schlimm, entscheidend sind eh die letzten beiden Runden.
Gegen den SV Glück auf Rüdersdorf aus Brandenburg, eine Mannschaft mit einen Jungen und 4 Mädchen!,  sollte jetzt aber möglichst ein ungefährdeter Sieg eingefahren werden. Der Kampf fing auch gut an: Theis erreichte schnell eine vorteilhafte Stellung und Erik brachte ein von Wolfgang empfohlenes Figurenopfer und stand wieder einmal auf Gewinn. Leider fand er in genau dieser Stellung nicht den sofortigen Gewinnzug, so dass sein Gegner sich noch rauswinden konnte und das Mehrmaterial behielt. 0:1 also und an Brett 3 und 4 sah es auf einmal alles andere als gut aus. Till hatte eine ungewöhnliche Eröffnung gewählt und sollte die Gegnerin am Damenflügel überraschen, was aber leider misslang, so dass er sich seinerseits am Königsflügel mit einem Angriff auseinandersetzen musste, der ihn einen Bauern kosten sollte.
Zwar konnte Theis zwischendurch zum 1:1 ausgleichen, aber wo sollten die anderen 1,5 Punkte nur herkommen?
Lili hatte ein absolut remises Endspiel mit Springer + 6 Bauern gegen Springer + 6 Bauern und natürlich Remisverbot als die Gegnerin völlig unnötig einen Bauern einstellte und danach die Springer tauschte. Fast zeitgleich bot die Gegnerin von Till Remis an, was dankend angenommen wurde. 2,5 – 1,5 also mit viel Glück.
Die Auslosung bescherte uns am Nachmittag erneut eine Mannschaft aus Berlin, dieses Mal den an Nr. 6 gesetzten  SV Empor Berlin.
Zwar stand am Ende wieder „nur“ ein 2,5-1,5-Sieg auf dem Papier, allerdings nur weil die Brettpunkte fleißig verschenkt wurden.
Dieses Mal brachten uns zwei schöne Siege von Lili und Till (super gespielt!) mit 2:0 in Führung und auch an den ersten beiden Brettern standen wir super da mit jeweils einer Figur mehr. Erik machte dann remis und den Mannschafssieg sicherzustellen, aber anschließend ließ sich Theis 2zügig Mattsetzen…
Okay, nach Brettpunkten werden wir das Turnier wohl nicht mehr gewinnen…
Runde 5, zur Abwechslung mal wieder ein Gegner aus Berlin (SF Nord-Ost Berlin) und wieder an den Livebrettern.
Joshi war leider nicht ausgeschlafen, da er erst sehr spät am Freitagabend in Magdeburg angekommen war. So übersah er früh eine Tatik, 0:1.
Erik und Theis sind aber endlich voll im Turnier angekommen und gewinnen beide sehr überzeugend. Auch Lili steht auf Gewinn, aber die Mannschaftsführerin verliert etwas die Nerven, so dass wir an diesem Brett das Remisangebot akzeptieren. Zwar wieder nur 2,5:1,5, dafür aber mehr Vorbereitung auf den HSK am Nachmittag.
Und das sollte ein sehr spannendes und umkämpftes Spiel werden, auch wenn wir letzten Endes mit 1:3 den Kürzeren zogen.
Joshua war jetzt voll da und zeigte den bis dahin ungeschlagenen Gegner eine tolle Angriffspartie.
Lili rettete sich nach verpatzter Eröffnung in ein spannendes Schwerfigurenendspiel, das hin-und herwogte, leider mit besserem Ausgang für ihren Gegner.
An Brett 1 und 2 waren die Stellungen unklar und kippten schließlich in der Zeitnotphase zugunsten des HSK.
Etwas Pech, aber nun musste die letzte Runde die Entscheidung bringen und wie schon erwartet ging es gegen unsere Freunde vom Hagener SV.
Schon vor dem Kampf war klar, wer gewinnt ist qualifiziert, ein 2:2 reicht wohl auch, eine Niederlage auf keinen Fall.
Dementsprechend war es sehr spannend:
Hagen hatte an beiden Weißbrettern 1. Sc3 vorbereitet (O-Ton Karsten Bertram: „Hauptsache, ihr seid aus der Vorbereitung!“), das konnte ja nicht gut gehen…
Erik spielte dann gegen Sophia Brunner auch eine absolute Glanzpartie und konnte uns schon nach etwa einer Stunde in Führung bringen:
Theis hatte zwar in der Eröffnung einen Bauern verloren, dafür aber Kompensation mit Läuferpaar und Entwicklungsvorsprung.
Joshi hatte ebenfalls einen Bauern weniger, setzte danach seine Partie aber sehr stark fort und konnte den Gegner mit einem überzeugenden Mattangriff bezwingen. 2:0, war das schon die Qualifikation?
Lili stand nach der Eröffnung sehr schlecht, aber der Gegner übersah ein taktisches Motiv, 3:0!
Schließlich gewann auch Theis sein leicht besseres Endspiel zum überragenden 4:0.
Endlich in der letzten Runde einmal alles abgerufen.

Weil auch die anderen Mannschaften noch für uns spielten erreichten wir sogar noch den 3. Platz und durften uns über einen großen Pokal freuen!!
  

Für die U14-Mannschaft, die an Nr. 12 von 18 Teams gesetzt war, ging es darum, sich möglichst gut zu präsentieren und viel dazu zu lernen.
Dies gelang sogar besser als gedacht, denn nach 5 Runden konnte die Mannschaft schon 3 Siege auf dem Konto verbuchen: 3,5:0,5 gegen die SG Sennewitz aus Sachsen-Anhalt, 3:1 gegen Werder Bremen (!) und ebenfalls 3:1 gegen den Hohenleipischer SK Lok
Bedingt durch die 6 Mannschaftspunkte wurde die Mannschaft in den beiden abschließenden Runden hochgelost und musste zunächst gegen den späteren Fünften Rochade Göttingen (knappe Niederlage mit 1,5-2,5) und dann gegen den Vierten Königsspringer Hamburg antreten.
So wurde es dann am Ende doch Platz 12, aber alle haben gut gepunktet (insbesondere Jakob Rautenberg am Spitzenbrett) und auf jeden Fall bleibt ja der Sieg gegen Werder.

Bei der U16 in Grömitz standen nur 6 Runden auf dem Programm (mehr war organisatorisch nicht durchführbar) und es war von vornherein klar, dass eine Qualifikation für die DVM U16 in Bayern äußerst schwer werden würde. Grund: es waren sehr viele starke Mannschaften am Start, z.B. der SK Wildeshausen, der Hagener SV, Aufbau Elbe Magdeburg (Sieger U14 2015), Mattnetz Berlin, Hamburger SK.
Zwar waren wir an Nr. 3 gesetzt, die Setzliste war jedoch vollkommen unbrauchbar, da in den DWZ-Schnitt die Ersatzspieler mit eingerechnet waren.
Da wir nur mit 4 Spielern angetreten waren wiesen wir natürlich einen besseren Schnitt auf und erhielten somit in der 1. Runde mit Eintracht Berlin einen vergleichsweise „einfachen“ Gegner.
Trotzdem tat die Mannschaft sich sehr schwer: Nick gewann und alle anderen erreichten aus unterschiedlichen Gründen (schlechte Zeit u.a.) nur ein Remis.
In der 2. Runde dann jedoch ein Highlight des Turniers, ein Sieg gegen unseren favorisierten Nachbarn aus Wildeshausen mit einem Sieg von Ben-Luca gegen Duc! Außerdem konnten Jonas und Nick (Remis gegen Madita Mönster) punkten!
In Runde 3 reichte es gegen den HSV, die zwar an Brett 1 mit Bardhyl Uksini prominent und stark aufgestellt waren nur zu einem 2:2 und in Runde 4 gab es dann gegen die starken Hagener sogar eine unglückliche Niederlage mit 1,5:2,5.

Damit war klar, dass in Runde 5 gegen SKJE unbedingt gewonnen werden musste und es sah zunächst auch gut aus. Nach Sieg von Jonas und Remis von Ben-Luca lag alles an Kevin, der jedoch in der entscheidenden Partie nicht die nötigen Nerven hatte und gegen Leonhard Killgus verlor. Schade, aber selbst bei einem Sieg wäre es schwer geworden.
So gelang zum Abschluss noch ein erfreulicher 4:0-Sieg gegen den Lübecker SV, der am Ende Rang 5 bedeutete und damit zumindest kleine Hoffnungen, doch noch zur DVM nachzurücken.